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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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weiße Schneegestöber. Er sah, wie sie eine Sekunde zögerte, bevor sie gehorchte und auf einen großen Felsen zuhielt. Mit ausgestreckten Klauen griff Lothair nach ihr. Rikar holte Luft, stieß sie schnell wieder aus und ließ seinem Waffenarsenal freien Lauf.
    Mit einem Knurren wich der Bastard aus und warf sich in einem Rückwärtssalto nach hinten. Die Eisdolche schlugen ein wie Maschinengewehrsalven und rissen eine Schneise in den Sand, als Lothair seinen mit Stacheln besetzten Schwanz noch in der Luft herumriss. Die scharfe Spitze traf Angela, warf sie um und schleuderte sie über das Ufer. Sie schrie auf vor Schmerz. Rikar brüllte, als der Geruch ihres Blutes die Luft erfüllte.
    Oh, Gott … nein. »Angela!«
    Sein Ruf hallte über das Wasser und verlieh seiner Angst eine Stimme, während er zusah, wie sie wie eine Stoffpuppe über den gefrorenen Sand rutschte. Seine Klauen gruben sich ins Eis, als er sich in Bewegung setzte, seine Glieder streckte und wie ein Wahnsinniger losrannte, um zu ihr zu kommen. » Venom … gib mir Deckung!«
    » Los!« Das tiefe Knurren kam von Wick. Der Krieger schoss über ihn hinweg wie ein schwarz-goldener Blitz. »Schnapp sie dir und raus hier.«
    Rikar zögerte keine Sekunde.
    Wick auch nicht.
    Blau-orangefarbene Flammen schossen aus der Kehle des Kriegers. Der giftige Feuerball explodierte vor dem Nachthimmel. Lothair legte unbeholfen den Rückwärtsgang ein, breitete die Flügel aus, sprang in die Luft und ließ seine Geisel hinter sich auf dem Boden zurück. Rikar, der jetzt freie Sicht hatte, rutschte seitlich auf das Ufer zu. Sobald er kein Eis mehr unter den Klauen hatte, zog er den Kopf ein und warf sich in einen Salto, wobei er mitten in der Bewegung Menschengestalt annahm.
    Schlechte Taktik? Definitiv.
    Ohne Schuppen war er viel angreifbarer, aber … verdammt. Er brauchte seine Hände, um Angela zu helfen. Ihre Wunden zu untersuchen und die Blutungen zu stillen. Und als er auf sie zurannte – seine Stiefel versanken in Schnee und Sand, und sein Herz hämmerte heftig gegen seinen Brustkorb –, betete er, dass sie noch am Leben war. Er würde sich niemals vergeben, wenn sie starb.
    Sobald er sie erreichte, fiel er neben ihr auf die Knie. Sie lag auf dem Bauch, das rote Haar war schweißverklebt und ihr Gesicht unter ihrem ausgestreckten Arm verborgen. Er überprüfte Puls und Atmung, ihre Wirbelsäule. Er arbeitete schnell, immer mit einem Auge auf die Drachen, die über ihm dahinbrausten. Los Wick, los Venom. Die beiden unterstützten ihn nach Kräften, trieben Lothair zurück und verschafften ihm die Zeit, die er brauchte, um Angela zu untersuchen.
    Es war nichts gebrochen. Zeit, sie vorsichtig umzudrehen.
    Sie wimmerte, als er ihren Körper anhob. Gott sei Dank. Sie lebte noch, aber …
    Himmel!
    Blut rann aus einem Schnitt an ihrer Schläfe, aber das war nichts im Vergleich zu ihrem Bein. Der scharfe Schwanz des Mistkerls war durch Stoff und Haut gedrungen und hatte ihren Oberschenkel aufgeschlitzt. Und oh, Gott … das ganze Blut. Es war überall, an ihrem ganzen Körper und seinen Händen, färbte die Schneedecke unter ihr rot.
    Mit einer schnellen Schulterbewegung zog er die Lederjacke aus und warf sie neben sich. Dann sein T-Shirt. Mit schnellen Handgriffen faltete er den Baumwollstoff zu einem provisorischen Wundverband und wickelte ihn um ihr Bein. Er musste die Blutung stoppen und sie in den Black Diamond schaffen … zu Myst. Als praktizierende Krankenschwester kannte Bastians Partnerin sich mit medizinischen Notfällen aus. Sie würde wissen, wie man Angela half.
    »Halt durch, mein Engel.« Er wickelte weiter den Stoff um ihr Bein. »Bitte, Angela … tu es für mich.«
    Beim Klang seiner Stimme bewegte sie sich. Ihre Wimpern flatterten, und ihr haselnussbrauner Blick traf ihn mitten ins Herz. »Du …«, flüsterte sie, und ihre Stimme brachte es vollends zum Schmelzen.
    »Ja, mein Engel … ich bin es.« Er konnte nicht anders, als seine Hand auf ihre Wange zu legen und ihr in die Augen zu sehen, auch wenn er wusste, dass es dumm war. Er hatte keine Zeit zu verlieren. »Angela, Süße, ich muss dich von hier wegbringen. Es wird wehtun, aber halt durch für mich. Ich hole dir Hilfe.«
    »R.« Ihre blasse Haut schimmerte im Mondlicht, und sie zitterte heftig. Sein Herz wurde schwer vor Sorge um sie. »Du bist … mein R. Ich er-erinnere mich.«
    Ihr R. Er gehörte ihr.
    Gottverdammt. Er war ein Weichei. Ein Freak, der sich danach sehnte, von einer

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