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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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sollte ihn nicht ausstehen können. Es war nichts weiter als ein Wort, bedeutete ihm nichts. Zweifellos nannte er alle seine …
    Sie verbannte den Gedanken. Es hatte keinen Sinn, ihn zu beenden. Es spielte keine Rolle, wie er andere Frauen nannte. Rikars Privatleben war genau das … privat . Mit anderen Worten? Es ging sie verdammt noch mal nichts an. Aber noch während sie sich das »er gehört mir nicht« einhämmerte, richteten sich die Haare in ihrem Nacken auf wie die Mähne eines Löwen, wenn sich ein Rivale seinem Revier näherte.
    Angela fuhr sich mit einer Hand durch das nasse Haar und verschanzte sich hinter ihrer Auf-gar-keinen-Fall-Einstellung. Sie war nicht im Black Diamond, um jemanden aufzureißen. Okay, Rikar war sexy. Und genauso war er sanft, liebevoll und bereit, ihr Raum zu geben. Nichts davon spielte eine Rolle. Sie hatte eine Aufgabe, die darin bestand, einen bestimmten Razorback umzubringen, also ja, das ganze Problem mit Rikars Anziehungskraft würde sich auf den Rücksitz verkrümeln müssen. In ein anderes Land. Oder Universum. Wohin auch immer … so lange es sie verdammt noch mal in Ruhe ließ.
    Angela nickte. Hervorragender Plan. Jetzt zum nächsten Punkt. Rikar und sein wortloses Verschwinden.
    Bastard. Sie konnte sich vorstellen, wie er auf Zehenspitzen an ihr vorbei aus dem Raum geschlichen war.
    Sie hatte es ihm leicht gemacht. Sich auf seiner Seite des Bettes zusammengerollt, während er hinter verschlossener Tür unter die Dusche gestiegen war. Hatte sich in sein Kissen vergraben, so tief, dass sein Duft auf dem Laken sie in diesen Überfluss an Männlichkeit einhüllte, der ganz Rikar war. Hatte zugelassen, dass das Geräusch des fließenden Wassers und die warme Decke sie einlullten, bis …
    Ach ja. Typischer Anfängerfehler.
    Sie hatte ihr Ziel aus den Augen verloren. Wortwörtlich. Zugelassen, dass sie zufielen, statt sie unverwandt auf die verdammte Tür zu richten. Jetzt – dank ihrer zusätzlichen vier Stunden im Schlummerland – war er weg. Keine Erklärung. Keine erste Aufgabe für sie. Keine Ahnung, was, wie, wann oder wo etwas passierte. Nur ein sauber zusammengefalteter Stapel Kleidungsstücke am Fußende des Bettes und ein leeres Zimmer.
    Was sie schätzte. Wirklich, das tat sie, auch wenn sie sich noch so sehr ärgern wollte. Aber das Top, die Trainingshose, und der Lululemon Kapuzenpullover waren eine nette Geste. Schließlich musste sie in einem Gebäude voller Drachenmänner nicht unbedingt nackt herumlaufen. Außerdem hatte der Pullover ihre Lieblingsfarbe – ein so dunkles Grün, dass es sie an einen Wald voller Immergrün erinnerte – und, okay … Rikar hatte den einen oder anderen Punkt gemacht. Zumindest so viele, dass er mit einer kleinen Szene davonkommen würde, statt mit einem heftigen Schlag auf den Hinterkopf mit der neuen Glock.
    Angela streckte die Hand aus und stellte die Dusche ab. Zeit, hier zu verschwinden. Zeit, ein paar Informationen zu sammeln. Zeit, Mac zu helfen.
    Sie zog die Tür auf und trat aus der Wanne auf die Duschmatte. Ihre Gedanken rasten, während sie ein Handtuch vom beheizten Wandständer nahm und ihre Möglichkeiten durchging. In welche Notaufnahme hatte man ihn gebracht … Seattle General? Swedisch Medical? Sie legte die Stirn in Falten. Wahrscheinlich Letzteres. Jedenfalls landeten dort die meisten Cops, wenn sie im Einsatz verletzt oder …
    Nichts da. Daran würde sie nicht einmal denken. Ihr Partner war nicht tot. Auf keinen Fall. Nicht Mac.
    Die Angst um ihren Partner nahm zu, während sie sich abtrocknete. In Rekordzeit schlüpfte sie in die neuen Klamotten. Sie kämmte sich mit den Fingern durch die Haare, während sie den Reißverschluss des Kapuzenpullovers zuzog, steckte die Füße in ein Paar Mädchen-Flip-Flops und griff nach ihrer Glock. Als sie auf die Tür zuging, steckte sie sich die Waffe in den Hosenbund, streckte die Hand aus, riss die Tür weit auf und …
    Hörte plötzlich das leise Brabbeln eines zufriedenen Babys.
    Angela runzelte die Stirn und fuhr zum Bett herum.
    »Hey, da bist du ja endlich«, sagte eine sanfte Stimme. »Ich dachte schon, du hättest dich da drin weggespült.«
    Aus Gewohnheit schloss sich ihre Hand um die Glock, die hinter ihrem Rücken steckte, noch bevor sie die Besitzerin der Stimme ausmachte. Myst Munroe saß im Schneidersitz auf dem riesigen Kingsize-Bett, die blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ernste blaue Augen, aus deren Tiefe mehr als Besorgnis

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