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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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»Einfach so?«
    »Ich habe da eine Idee«, sagte er und hielt dem Blick seines Freundes stand, während sein Hirn die Tatsachen überschlug. Hochenergetische Frauen waren vielleicht selten, aber letzten Monat hatte er während der Jagd nach ihnen etwas bemerkt. Diese Frauen hingen oft zusammen rum … fand man eine, fand man gleich mehrere. »Eine neue Hypothese.«
    »Willst du mich einweihen?«
    »Noch nicht«, sagte er. »Wenn ich sicher bin, sage ich dir Bescheid.«
    War das nicht immer so? Ivar plante. Lothair setzte den Plan um und sah zu, dass alles richtig lief. Das wie, wo und warum interessierte ihn nicht. Also …
    Kein Problem. Sieben hochenergetische Frauen – kommt sofort.

15
    Wie ein Vorhang stieg der Dampf auf und legte sich auf das Glas, während Angela sich mit den Händen an der Duschwand abstützte. Kalter Marmor presste sich gegen ihre Handflächen, als sie sich vorbeugte, den Kopf senkte und das warme Wasser über ihren Rücken laufen ließ. Der Kontrast war klassisch. Heiß oder kalt. Kampf oder Flucht. Der Wille, sich zu widersetzen gegen den Drang, nachzugeben. Und genau das war es … ihre Beziehung mit Rikar auf den Punkt gebracht.
    Angela schnaubte. Beziehung . Wow. Was für ein Wort. Und es gefiel ihr nicht. Vor allem, da sie heute Nacht das zweite Mal aufgewacht war – A-L-L-E-I-N-E .
    Warum sie das ärgerte, wusste sie nicht.
    Sie war immer zufrieden gewesen, wenn sie für sich war. Aber heute nicht. Alleine zu sein, bedeutete Ruhe und Frieden, das Letzte, was sie jetzt brauchte. Die Stille gab ihr zu viel Raum, um nachzudenken. Zu fühlen. All die schrecklichen Erinnerungen noch einmal zu durchleben. Und keine der guten.
    Himmel, wie konnte Rikar sie einfach so verlassen? Verschwinden, ohne ihr eine Nachricht zu hinterlegen … nicht mal ein lausiges Stück Papier mit einem Satz wie Hey, mein Engel, mach dir keine Sorgen. Ich bin um X Uhr zurück .
    War das zu viel verlangt?
    Himmel, nein. Das war es nicht.
    Er hätte sie nach seinem Ausflug unter die Dusche aufwecken können. Hätte ihr über den Rücken streicheln, ihr das Haar zerzausen, ihr etwas ins Ohr flüstern können, während …
    Angela lehnte die Stirn gegen die Wand der Dusche. Grundgütiger. Ihr über den Rücken streicheln . Wie albern war das denn? Extrem. Alberner als albern.
    Sie kannte diesen Kerl kaum. Sollte ihm nicht vertrauen. Ihn nicht brauchen. Ihn nicht wollen. Aber manchmal musste man eben in den sauren Apfel beißen und die Wahrheit anerkennen. Vor allem, da sie sich so danach sehnte, dass er all dies auch von ihr wollte.
    Sie beugte sich unter die Wasserstrahlen und kämpfte gegen den plötzlichen Druck in ihrer Brust an, versuchte, darum herum zu atmen, durch ihn hindurch. Sie weigerte sich, zusammenzubrechen. Oder Angst zu zeigen. Rikar. Kein Rikar. Es spielte keine Rolle. Sie konnte es sich nicht leisten, den Kopf zu verlieren. Sobald sie zusammenbrach, würde er sie aus den Ermittlungen ausschließen: sagen, es sei zu gefährlich, versuchen, sie irgendwo am sichersten Ort der Welt zu verstecken. Die Gewissheit darüber gab ihr ein Ziel. Weckte den Wunsch in ihr, ihm zu beweisen, dass er unrecht hatte – sogar noch während sie die Besorgnis in sich aufsog, die sie in seinen Augen sah.
    Okay. Sie war schon wieder auf dem Weg nach Irrsinnshausen.
    Sie konnte nicht zur selben Zeit schwach und stark sein. Nicht bei Rikar. Er war zu fordernd, zu aufmerksam … zu besorgt um sie. Was bedeutete, sie musste lange genug bei Verstand bleiben, um sich das Recht zu verdienen, Schulter an Schulter mit ihm in den Kampf zu ziehen. Leichter gesagt als getan. Wenigstens verstand sie die Parameter und die versteckten Herausforderungen. Hatte alle möglichen Gender-Hürden überwunden, als sie ins Morddezernat versetzt worden war. Alle alten Herren hatten sich dagegen gesperrt, eine Frau im Team zu haben. Sie hatte sich bewiesen, dem Herrenclub den Finger gezeigt und ihn dann im Staub hinter sich zurückgelassen.
    Und sie konnte es wieder tun.
    Aber zuerst musste sie sich zusammenreißen und die drohende Panik in Schach halten. Und Mac finden. Was bedeutete, sie musste Rikar finden. In einem Haus voller Drachenmänner würde sie ohne ihn nicht weit kommen.
    Mit einem Ruck stieß sich Angela von der Wand ab. Wasser lief über ihre Schultern, dann Richtung Süden und als der Strom zwischen ihren Brüsten herabstürzte hörte sie im Geiste Rikars Stimme. Mein Engel . Sie seufzte, der Kosename gefiel ihr viel zu gut. Sie

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