verboten gut
ich bin auch noch hier, aber mich fragt ja keiner, wen oder was ich will , schoss es Josh durch den Kopf. Er wollte nur noch gehen, jedoch nicht bevor Marc weg war. Der schnaubte bloß und starrte finster zu ihnen herüber. Warum zog er denn nicht ab, wenn ihm hier alles missfiel?
Josh konnte Luke nicht sonderlich ausstehen, weil der ihn wirklich dreist anmachte, ihn ständig berührte, anlächelte und obszöne Gesten mit der Zunge vollführte. Doch Josh spielte mit, weil es wiederum Marc zu ärgern schien. Der Alkohol hatte zudem eine angenehme Wirkung, er spürte den dumpfen Schmerz in seiner Brust kaum noch. Dafür drehte sich der Raum stetig schneller, je weiter das Spiel fortschritt, bis ihn kurz vor Glas zwanzig die Blase drückte. Froh über die Pinkelpause und dass er den Fragen eine Weile entkam, die immer intimer wurden, schwankte er ins angrenzende Badezimmer.
Zu seiner Verblüffung drängte sich Marc mit hinein und sperrte hinter ihnen ab. »Denkst du nicht, du hast langsam genug intus?«
»Was geht dich das an?«, lallte er und versuchte, in die Schüssel zu treffen. Dabei stützte er sich mit einer Hand über dem Spülkasten ab. Trotz seines Rausches spürte er, dass Marc dicht hinter ihm stand.
»Ich kenne Luke, der will dich abfüllen und dann mit dir ins Bett.«
»Na und? Meine Sache.« Josh spülte, dann wusch er sich die Hände, Marc immer in seinem Rücken.
»Du hast doch gesagt, dass du für dein erstes Mal …« Marcs Stimme brach.
Überrascht drehte sich Josh zu ihm um. Sein Herz wummerte wie ein Presslufthammer. »Heißt das, du willst mich zurück?«
»Was?« Marcs Augen wurden riesengroß. Josh konnte sein Aftershave riechen, so dicht standen sie beieinander. Der Geruch erinnerte ihn an ihre erste und einzige Nacht. Er hatte sich geborgen gefühlt, gemocht …
»Willst du mich?« Josh wusste nicht, was auf einmal in ihn gefahren war, es musste wohl die Wirkung des Alkohols sein: Er drängte Marc zurück, bis der mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Ihre Körper pressten sich aneinander und Josh spürte, wie er langsam hart wurde. Auch Marc schien der enge Kontakt nicht kalt zu lassen, denn er schloss für einen Moment die Augen, atmete schwerer.
Joshs Herz machte einen Freudensprung. Er beugte den Kopf vor, schnupperte an Marcs Halsbeuge und leckte schließlich über sein Ohr. »Willst du mich?«, raunte er. »Du kannst mich gleich hier nehmen, wenn du willst.« Doch stimmte das, war er wirklich dazu bereit? Aber gerade war Josh alles egal. Er spürte zwar, dass er wegen des verfluchten Alkohols nicht richtig hart wurde, aber das wäre unwichtig. Marc würde ihn ja ficken, und der war bereits mehr als hart.
»Du bist betrunken, Josh, du weißt nicht, was du tust«, flüsterte Marc. Er bewegte sich nicht, fasste Josh nicht an.
»Nimm mich, hier und jetzt, ich bin dein«, lallte Josh ihm ins Ohr.
»Nein!«, schrie Marc und schubste ihn so hart von sich, dass Josh an die gegenüberliegende Wand prallte.
Das war mehr als ein Schlag in den Magen. Josh war nach Heulen zumute, doch der aufsteigende Zorn gewann die Oberhand. »Dann verzieh dich endlich, lass mich in Ruhe! Ich bin dir ja anscheinend eh egal.« Er ballte die Hand vor Marcs Augen zur Faust, schlug allerdings nicht zu, obwohl er das am liebsten getan hätte. Der Kerl frustrierte ihn zutiefst!
»Mach doch was du willst«, knurrte Marc und verließ das Badezimmer.
Missmutig taumelte Josh ihm hinterher. Als er die erwartungsvollen Blicke sah, die auf ihm ruhten, verfluchte er sich dafür, hergekommen zu sein. Gott, in was war er da nur hineingeraten? Nur weil er Marc etwas demonstrieren wollte, steuerte auf den wohl schlimmsten Kater seines Lebens zu – und die größte Blamage, denn je mehr er trank, desto unangenehmer wurden die Fragen. Morgen werde ich meine Blödheit bereuen , schalt er sich, wobei er sich wieder auf das Bett setzte und das nächste Glas leerte. Immer noch drehte sich alles vor seinen Augen, sein Magen brannte, als würde ein Feuer darin wüten, und eine aufsteigende Übelkeit machte sich ebenfalls bemerkbar. Wie stets, wenn er Alkohol trank, überfiel ihn eine heftige Müdigkeit. Seine Lider wurden schwerer.
»Sag, Josh, hast du schon mal einen Mann gefickt?«, dröhnte Lukes Stimme in seinem Schädel.
»Das reicht jetzt!« Das war Marc. Und obwohl Josh bereits total betrunken war und immer noch sauer, klopfte sein Herz schneller. Marc … Er war noch hier. Marc passt auf mich auf , dachte Josh.
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