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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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über ihn gebeugt, sodass ihn ihre Strähnen einschlossen.
    Schlagartig war er hellwach. »Siehst du ihn?« Sein Herz begann heftig zu schlagen.
    »Er kommt aus dem Wald gejoggt. Mensch, ich kann dich verstehen, er ist unglaublich sexy, so ein richtiger Traumtyp. Brian hat zwar auch blaue Augen, aber die von Marc leuchten ja bis hierher!«
    Josh wollte sich aufsetzen, doch Kirsten ließ ihn nicht. Sie drückte ihn an einer Schulter nach unten. »Gib ihm nicht das Gefühl, dass du ihm hinterhertrauerst. Mach dich rar, beachte ihn nicht.«
    Widerwillig entspannte Josh seine Nackenmuskeln. »Und wozu?«
    Kirsten grinste. »Für manche wird man dann plötzlich wieder verdammt interessant.«
    Josh erinnerte sich an die Nacht bei Luke, als er eine ähnliche Masche versucht hatte. »Marc hat mir unmissverständlich klargemacht, dass ich nur ein Flirt für ihn war.« Er hob abermals den Kopf, doch Kirsten drückte ihn erneut zurück.
    »Du bist ein richtiges Biest«, flüsterte Josh. »Was macht er? Hat er uns gesehen?«
    Kirsten kaute auf ihrer Unterlippe, während sie mit zusammengekniffenen Augen durch ihr Haar schaute. »Er guckt schon die ganze Zeit in unsere Richtung. Jetzt wird er langsamer.«
    »Kirsten, lass mich sehen!«, zischte Josh. Er wollte auch gerne Marcs blaue Augen bewundern, seine breite Brust, das eng anliegende Shirt, das er zum Joggen oft trug, und seine verstrubbelten, blonden Haare.
    »Wage es nicht, dich zu bewegen.« Demonstrativ legte sie Josh eine Hand auf die Brust und streichelte sie durch das Shirt. Ein schadenfrohes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, während sie weiterhin durch ihre langen Strähnen spähte. »Er bleibt stehen, tut so, als würde er sich die Schuhe binden. Und er starrt immer noch her.«
    Joshs Blut pulsierte wilder durch seine Adern. Er spürte kaum, dass Kirsten ihn streichelte. »Du willst ihn eifersüchtig machen?«
    »Bingo. Und es scheint zu funktionieren.«
    Schlagartig verschwand ihr Lächeln. »Mensch, Josh, so wie Marc rübersieht, dieser gequälte Ausdruck …« Sofort zog sie die Hand weg. »Ich glaube, er ist schwer in dich verliebt.«
    Kirsten spürte also auch, dass da noch etwas war, was Josh wieder neue Hoffnung gab. In den Kursen, die sie gemeinsam besuchten, knisterte die Luft, obwohl Marc sich seit dem Ereignis mit dem Zettel immer möglichst weit von Josh wegsetzte. Das ging nun schon seit einigen Wochen so, aber Josh fühlte nach wie vor seine Blicke auf sich ruhen …
    »Ach, Kirsten, warum lässt er mich dann nicht mehr an sich ran? Seit diesem blöden Anruf!« Es war zum Mäuse melken!
    »Ja, da muss irgendwas vorgefallen sein, das ist zu mysteriös«, erwiderte sie und richtete sich auf. »Er ist weitergelaufen.«
    Auch Josh setzte sich auf, um Marc wenigstens noch von hinten anschmachten zu können. »Aber was hat er? Ich komm einfach nicht drauf. Zwischen uns war alles bestens, bis sein Handy klingelte.« Seufzend schaute er zu seiner Freundin, weil Marc mittlerweile aus seinem Sichtfeld verschwunden war. »Und jetzt sag nicht, ich soll noch mal mit ihm reden, das bringt nichts, denn er blockt sofort ab.«
    »Er hat ein Geheimnis, Josh, das kann ich spüren«, flüsterte Kirsten, als sie sich an den Baumstamm zurücklehnte. »Er will dich, doch etwas hält ihn zurück. Es quält ihn richtig.«
    Wenn ich nur wüsste, was es ist , dachte Josh.

Marc joggte wieder in das Wäldchen zurück und beschleunigte sein Tempo, bis ihm der Schweiß über das Gesicht lief und der Puls heftig in seinen Schläfen pochte. Er bog ab und rannte ziellos zwischen den Bäumen hindurch. Ich muss ihn endlich vergessen, verdammt!
    Schwer atmend und mit heftigem Seitenstechen blieb er stehen. Die Hände auf seine Oberschenkel abgestützt, bemerkte er erst jetzt, wo er war: Auf der Lichtung vor dem See.
    Tränen stiegen ihm in die Augen. Marc ging zu dem Baum, an dem Josh gelehnt hatte. Dort hatte er ihn geküsst.
    »Verdammt!«, schrie er und scheuchte mit seinem Laut die Vögel aus den Baumkronen. Josh war hassenswert, warum musste Marc dann jede Sekunde an ihre gemeinsame Nacht denken? Er musste endlich damit aufhören!
    Ich will Josh und doch wieder nicht , dachte er frustriert. Wie er es drehte und wendete – er konnte Josh nicht haben. Wenn sein Vater von ihnen erfuhr, wäre es aus zwischen seinem Dad und ihm. Und sein Vater war doch der Einzige, der Marc von seiner Familie geblieben war! Auch wenn ihr Verhältnis eher kühl war, so wollte Marc ihn auf keinen Fall

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