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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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lange über Tammy nach, bis er keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Die Geräusche des Fernsehers erreichten gedämpft sein Bewusstsein, verschwammen zu einem Einheitsbrei aus Geräuschen, wurden immer leiser. Er war eingeschlafen und das erste Mal seit Tagen schlief er tief und fest. Ruckartig wachte Matt auf.
    Ein grausliger Schrei hatte ihn aus dem Tiefschlaf gerissen und ein eiskalter Schauer durchfuhr ihn. Er setzte sich auf und versuchte blinzelnd, seinen Blick zu fokussieren. Es dauerte einige Sekunden, bis er registrierte, dass er nicht zuhause war, sondern in einem Hotelzimmer lag. „Ganz ruhig, Kumpel.“ Nicks Stimme drang beruhigend durch die absolute Dunkelheit und plötzlich ging rechts von ihm ein kleines Licht an. Matts Kopf fuhr herum und erfasste Nick, der auf seinem Bett saß und ihn besorgt musterte. Matt zitterte. Er zitterte wie Espenlaub und sein ganzer Körper war klitschnass geschwitzt. Plötzlich wurde ihm klar, dass er selbst geschrieen hatte, denn mit Wucht traf ihn die Erkenntnis, dass er aus einem Alptraum aufgewacht war. „Oh Gott.“ Er grub die Hände in die Haare und zog seinen Kopf zwischen die Knie, um die Panik nieder zu kämpfen, die in ihm aufstieg, denn sein Traum hatte von Tammy gehandelt. Bisher waren all seine Träume von ihr ausschließlich erotischer Natur gewesen, doch dieses Mal nicht. Tammy war gestorben. Er hatte gesehen, wie sie über eine Klippe stürzte und hörte ihren Körper aufschlagen. Sah in ihre weit aufgerissenen Augen, die ihn anklagend anstarrten, während sie wie eine zerbrochene Puppe zwischen spitzen Felsen lag. „Wo warst du?“ hörte er sie fragen, immer und immer wieder.
    Die Wellen rissen ihren zertrümmerten Körper mit und spülten ihn wieder an, wieder und wieder. In grausiger Regelmäßigkeit. Ihr verkrümmten Gliedmaßen waren mehr, als er hatte ertragen können und so war er schließlich schreiend aufgewacht. Ein Schluchzen entfuhr ihm, dann fluchte er laut und schwang die Beine über den Bettrand. Sein nackter Körper zitterte unkontrolliert und er versuchte, seinen rasenden Puls wieder zu normalisieren. „Du hattest einen Alptraum.“ Nicks nüchterne Feststellung ließ Matt frustriert auflachen. „Ja, den hatte ich, aber es war so verdammt real…“, antwortete er leise, fast verzweifelt. „Wie spät ist es?“ An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, unruhig sprang Matt auf und tigerte im Raum hin und her. „Es ist kurz vor 4
    Uhr“, erwiderte Nick. „Willst du mir davon erzählen?“ Nick wartete auf Matts Antwort. „Hier“, Nick streckte Matt eine Shorts hin. „Zieh die über, sonst verkühlst du dir noch edle Teile.“ Als Matt sich die Shorts übergezogen hatte, bohrte Nick weiter. „Erzähl mir davon.“ Matt stöhnte auf. „Ich hab Tammy sterben sehen.“ Als dieser nichts erwiderte, erzählte er Nick den Traum in allen Einzelheiten und Nick stieß fluchend die Luft aus, die er angehalten hatte. „Wir werden auf sie aufpassen, die Scheißkerle kriegen sie nicht, hörst du?“ Nicks Stimme war nachdrücklich und so entschlossen, dass Matt keine Zweifel daran hatte, dass er genau wie er selbst alles dafür tun würde. Matt, der jetzt unmöglich wieder einschlafen konnte, beschloss laufen zu gehen. „Ich dreh ńe Runde um die Häuser.“ Er zog aus eine Sporthose und ein T-Shirt aus seiner Reisetasche. Als er seine Sportschuhe anzog, sah er, dass Nick das Gleiche tat.
    „Was zum Henker wird das?“ „Ich komm mit, Mann. Ich brauch auch ein wenig Bewegung.“ Mit wenigen Handgriffen hatte sich auch Nick in seine Sportklamotten geschwungen und nachdem Nick ihre Bewegungsmelder deaktiviert hatte, traten sie auf die kleine Veranda vor den Zimmern. Alle anderen Zimmer lagen in völliger Stille. Die Eingangstüren waren durch die Verandalampen schwach beleuchtet. Der Lichtschein reichte ungefähr fünf Meter über die Veranda hinaus und ließ die Umrisse der Fahrzeuge auf dem Parkplatz unwirklich, fast geisterhaft erscheinen.
    Ihre Vans standen auf dem Parkplatz zusammen mit drei weiteren Fahrzeugen am äußeren linken Rand und lagen fast gänzlich im Dunkeln. Dahinter lag die Zufahrt zur Motelanlage und auch die Straße war nicht zu erkennen, so dunkel war es. Es war still, kein Laut war zu hören. Trotzdem stellten sich Matts Nackenhaare auf.
    Die Stille, die sie umgab war nicht friedlich sondern beklemmend und etwas nicht Greifbares lag in der Luft. Das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte, wurde fast

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