Verboten Sinnlich!
holen. „Kommt ihr bitte in Nick und mein Zimmer. Es gibt Neuigkeiten“, erklärte er ihnen mit belegter Stimme. Fast erwartete er, ignoriert zu werden, aber er täuschte sich. Becky nahm die immer noch weinende Tammy an den Schultern und schob sie in Richtung Motel. Tammy hob nicht den Blick, als sie an Matt vorbeigingen. Sie konnte es nicht. Konnte ihn nicht anschauen. Auch in seinen Augen hatte sie Qual und Schmerz gesehen und das konnte sie jetzt einfach nicht ertragen. „Wes, bitte sei so gut und spiel einen Moment Babysitter für die Kids, ja.“ Nicks Bitte klang wie eher wie ein Befehl und Wes knurrte unwillig, fügte sich aber. „Schick uns Manuel rüber, okay?“ Widerwillig tat Wes, um was Nick ihn gebeten hatte und kurze Zeit später tauchte auch Manuel auf. Als Matt sein Zimmer betrat, hatten Tammy und Becky auf dem kleinen Sofa Platz genommen, während Sid und Nick auf seinem Bett saßen. Manuel stand unschlüssig vorm Fenster und setzte sich dann auf den einzigen Stuhl. Matt schloss die Tür und stellte sich neben sein Bett. Außer Tammys Schniefen war nicht zu hören, aber dieses Geräusch traf Matt bis ins Mark. Wie von einem inneren Zwang getrieben, ging Matt vor ihr auf die Knie und streichelte ihr sachte übers Haar. „Hey Liebes“, sagte er sanft, „Alles wird wieder gut.“ Tammy wurde schlagartig klar, dass er sie zum ersten Mal vor allen Andern so angesprochen hatte. Sie hob den Kopf und blicke ihn mit tränenfeuchten Augen verstört an. „Matt“, begann sie, stockte aber wieder. „Das alles ist meine Schuld. Wenn ich nicht drauf bestanden hätte, das wir zusammenbleiben…“ Ihre Stimme verlor sich und sie krümmte sich zusammen, als hätte sie starke Schmerzen. „Nein, Tammy, du irrst dich“, widersprach Matt. „Wenn wir nicht alle mitgenommen hätten, wäre es gut möglich, dass man sie als Druckmittel eingesetzt hätte oder schlimmeres.“ „Da hat Matt ausnahmsweise mal recht, Tammy“, warf Nick jetzt ein und entlockte ihr ein kleines, wenn auch klitzekleines Lächeln. Dann wandte er sich an Sid. „Na, dann leg mal los, Sid. Was hast du für uns?“ Alle Augen richteten sich nun gespannt auf Sid. „Also euch ist klar, dass wir unter keinen Umständen mehr nach Great Falls können“, begann Sid. Alle im Raum nickten bestätigend, also holte er tief Luft und fuhr fort. „Offizielle Wege zu nutzen, um an eine neue Unterkunft zu kommen, hielt ich zu gefährlich. Also habe ich mich als mein eigener Bekannter ausgegeben und habe unter einem falschen Namen über ihn als Makler in North Rock Springs ein großes, leer stehendes Haus angemietet.“ Wow, das war kompliziert, aber sehr clever, dachte sich Matt und lachte leise. Nick lachte ebenfalls auf und Sid berichtete triumphierend weiter. „Ty, mein alter Kumpel ist angesehener Makler an der Ostküste und wird auf keinen Fall in irgendeiner Weise mit mir oder einem von uns in Verbindung gebracht werden.“ Alle warteten gespannt ab, wie es weiterging. „Das Haus liegt am Ortsrand von North Rock Springs, am Country Hills Drive, hat sieben Zimmer, zwei Bäder, eine großen Wohnraum, eine Bibliothek und eine große Küche mit Essecke.“ „Das hört sich doch mal gut an“, warf Nick freudig ein. „Aber wo ist der Haken?“ „Tja“, antwortete Sid lachend,
„Der Haken ist, dass ich Ty einen großen Gefallen schulde, den sie sicher bald einfordern wird, wie ich sie kenne.“ „AHA, sie! Willst du es uns erzählen?“, witzelte Nick. „Och, nö“, gab Sid jetzt zurück und schmunzelte, „Ja, ich denke auch, die Hütte ist für unsere Bedürfnisse genau das Richtige. Wie soll es jetzt von hier aus weitergehen?“ „Also, wir werden folgendes tun“, sagte Nick, „wir werden auf der Interstate 15 weiterfahren bis nach Salt Lake City. Dort werden wir zwei neue Fahrzeuge besorgen und verschwinden. Die Vans bleiben in Salt Lake samt GPS und den Sprengkörpern im Kofferraum zurück. Außerdem brauchen wir neue Handys, und zwar Prepaid Handys, die sind erstmal nicht zurückzuverfolgen.
Unsere jetzigen Handys werde ich gleich einsammeln und die SIM-Karten entfernen.
Sid, sei so gut, mach weiter.“ Sid räusperte sich. „Von Salt Lake City aus fahren wir auf der Interstate 80 bis Rock Springs und von dort dann auf der 191
weiter nach North Rock Springs.“ Tammy, die sich mittlerweile wieder einigermaßen gefangen hatte, schüttelte Stirn runzelnd den Kopf. „Was ist mit der Schule? Wir haben die Kinder in Great Falls
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