Verboten Sinnlich!
Jessie. „Süße, es ist nicht immer einfach zwischen Junge und Mädchen. Ich weiß, dass Manuel dich sehr gerne hat, aber es könnte sein, dass er dich wirklich wie seine kleine Schwester sieht“, sagte sie vorsichtig zu Jessie, die sich davon aber nicht irritieren ließ. „Okay, das kann ich ja rauskriegen“, gab sie trotzig zurück, wandte sich ab und blickte versonnen zum Fenster hinaus.
Damit war das Thema für sie abgehakt und sowohl Tammy als auch Matt waren froh darüber. Zwanzig Minuten später tauchte in der Ferne ein Diner auf und unter großem Jubel lenkte Wes den Wagen auf den Parkplatz. Auf einmal herrschte wildes Durcheinander, denn alle hatten einen Bärenhunger und wollten als Erstes aus dem Auto aussteigen. Matt lachte laut auf, als Jessie, Jonas und Tammy versuchten, sich gleichzeitig aus dem Wagen zu quetschen. Auch Wes lachte laut auf bei dieser Szene. „Ich glaube, wir haben den Hunger unserer wilden Bestien unterschätzt, was meinst du, Matt?“ Wes lachte Tammy an und fasste sie um die Taille, denn er wollte ihr ja nur aus dem Wagen helfen. Der Kerl ließ wirklich keine Gelegenheit aus, um mit Tammy Körperkontakt herzustellen. Aber sie wand sich lachend aus seiner Umarmung und grinste ihn nur an. „Tja, so ist das halt, wenn man es mit echten Frauen zu tun hat und nicht mit Strichmännchen. Denn wir essen auch was.“ Alle lachten schallend und Tammys Augen blitzten vor Vergnügen.
Irgendwie schien die Gefahr, in der sie sich noch vor ein paar Stunden befunden hatten, hier, im Tageslicht und durch die Ulkerei miteinander nicht mehr ganz so präsent und erdrückend zu sein. Als dann die ganze Bande endlich auf zwei Tische verteilt saß und das Frühstück für alle bestellt war, kehrte langsam wieder Ruhe ein. Jessie erzählte mit Sage und Manuel, Becky unterhielt sich angeregt mit Sid, während Nick und Wes darüber diskutierten, was für Fahrzeuge sie sich anschauen sollten. Das Frühstück war einfach köstlich und die entspannte, fröhliche Atmosphäre am Tisch gefiel Matt wahnsinnig gut. Durch heftiges Schlucken versuchte er, den dicken Kloß in seinem Hals loszuwerden, so gut gefiel es ihm, hier am Tisch zu sitzen. Er genoss die Nähe zu den Kindern und den Frauen so sehr, das ihn dieses neue, ihm unbekannte Gefühl zu überwältigen schien. Versonnen betrachtete er Tammy, die neben Wes saß und seinem Gespräch mit Nick lauschte. Dabei biss sie leidenschaftlich in einen Pancake und hielt ihn so schief, dass ihr die Schokosoße übers Kinn lief und auf ihr T-Shirt tropfte. Mit einem erschreckten Laut fluchte sie leise und versuchte das klebrige Zeug mit einer Servierte abzuwischen, natürlich ohne Erfolg. „So ein Mist“, fluchte sie erneut, „ich geh mal schnell…!“ Sie zeigte mit den Fingern in Richtung Waschraum, stand auf und ging energisch auf den Waschraum zu. Matt stand ebenfalls auf und ging ihr hinterher. Grimmig dachte er daran, dass es sich zu seiner Passion entwickelte, ihr hinterher zu laufen. Kurz vor dem Waschraum für Damen holte er sie ein. „Tammy, warte kurz.“ Sie drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn schweigend. Heißer und voll von unterdrückten Emotionen stieß er hervor, „Sag mir, was du und Tim auf deinem Zimmer veranstaltet habt.“ Sein Blick bohrte sich in ihren. Sie straffte die Schultern und gab zurück, “Wir haben geredet Matt, nur geredet.“ Dann seufzte sie tief.
„Ich geb ja zu, Tim hätte gerne mehr gemacht als nur geredet, aber er ist für mich eben nur ein guter Freund.“ Jetzt blickte sie ihn misstrauisch an. „Wieso interessiert dich das überhaupt?“ Ja, verdammt, wieso interessierte ihn das überhaupt? Diese Frage hatte er sich auch schon gestellt. „Ich mache mir Sorgen um dich“, Matt raufte sich die Haare, „Kannst du das denn nicht verstehen?“
Diese Antwort war besser als keine. „Nein, mein Lieber“, sie tippte ihn auf die Brust, „Nein, das kann ich nicht verstehen. Du führst dich auf wie mein großer Bruder, der du nicht bist. Und dass mein Lieber, geht mir gehörig auf den Zeiger“, fuhr sie ihn an. „Entscheide dich endlich Matt. Was willst du wirklich?
Sag es mir!“ Großer Bruder! Häh bitte? Er glaubte sich verhört zu haben. Als sie ihn nun abwartend ansah, wurde ihm klar, dass sie Recht hatte. Er tat hier einen auf eifersüchtig, hielt sie aber gleichzeitig meterweise auf Abstand. „Ich will dich mehr als alles andere, aber ich hab eine verdammte Scheißangst davor“, stieß er hervor.
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