Verboten Sinnlich!
lauschte grimmig dem Gespräch zwischen Wes und Becky. Dieser Drecksack hatte einen Arm um Tammys Hüfte und den anderen um Beckys Schultern geschlungen. Matt lachte bitter auf. Wenn Sid seine Becky so mit Wes sehen würde, würde dieser Gras fressen, da war er sicher. Es war jedem der Männer klar, dass Becky Sids Revier war, aber Wes kümmerte das nicht. Genauso wenig, wie es ihn kümmerte, dass Tammy ihm immer wieder zu verstehen gab, dass sie für ihn nicht zu haben war. Trotz alledem gingen die Frauen für Matts Begriff sehr locker mit der Situation um. Aber vielleicht war das auch ihre Art der Retourkutsche, was wusste er schon? Sie lachten und scherzten mit Wes und ignorierten ihn völlig. Oh ja. Auch das hatte er in vollem Umfang verdient. Aber ihre Signale, die sie Wes dabei sandten, waren alles andere als abschreckend und zwar von beiden Frauen. Der Jäger in Wes genoss das sichtlich. Matt war sicher, dieser Saukerl würde nicht davor zurückschrecken, mit Tammy und Becky gleichzeitig was anzufangen, wenn sie ihn lassen würden. Wes hielt sich nicht an irgendwelche Ehrenkodexe oder ließ freiwillig die Finger von Frauen anderer Männer. Nein. Er gehörte zu der Sorte Mann, die sich nahm, was ihm geboten wurde, ohne Rücksicht auf Verluste. Und jetzt hatte Matt ihm auch noch Tammy quasi auf dem Silbertablett serviert, indem er sich selbst ins AUS
befördert hatte. Er hatte sich ihr aufgezwungen, sie gegen ihren Willen geküsst und ihr eine Höllenangst eingejagt. All diese Dinge hatte er ihr angetan. Er fühlte sich von sich selbst angeekelt. Niemals hätte er gedacht, dass er dazu überhaupt in der Lage war. Bisher hatte er die Frauen immer respektiert und beschützt, aber niemals angegriffen oder zu irgendetwas gezwungen. Das war unentschuldbar. Als sie den Van erreichten, schloss Wes den Wagen auf und öffnete die hintere Beifahrertür. Dann schob er Becky ins Auto und wandte sich zu Tammy um. Ganz sachte fuhr er ihr über ihre aufgerissene Lippe, die jetzt nicht mehr blutete. Matt knurrte tief in der Kehle. Es reichte. Zwar hatte er für heute bereits genug angerichtet, dass gab aber diesem Penner nicht das Recht, seine Frau zu betatschen. „Lass dass gefälligst“, knurrte er Wes an,
„Nimm deine Finger von ihr.“ Nick, der mittlerweile in Hörweite war, ging schneller. Bevor sich was Schlimmeres anbahnen konnte, bat er Tammy einzusteigen und wies Wes an, die Frauen nachhause zu fahren. Wes sah aus, als wollte er was erwidern, ließ es dann aber und schwang sich auf den Fahrersitz. Fröhlich vor sich hin pfeifend, schaute er Matt in die Augen und … zwinkerte ihm zu. Dann betätigte Wes den Zündschlüssel, schloss die Tür und fuhr los. Matt hätte sich auf ihn gestürzt, wäre der Mistkerl nicht schon im Wagen gewesen. Er schäumte vor Wut. Ihm war klar, dass Wes ihn bewusst provozierte. Er hatte wahrscheinlich den Hintergedanken, ihn noch schlechter vor Tammy dastehen zu lassen. Oder aber er wollte ihn gleich ganz aus dem Weg haben, indem er dafür sorgte, dass Nick ihn aus dem Team nahm. Gott verdammt. Er fühlte sich nicht wie auf einem Pulverfass, sondern er war das gottverdammte Pulverfass. „Ich muss dich von dem Fall abziehen, das ist dir doch klar, oder?“ Nicks Worte trafen ihn wie glühende Pfeile mitten in die Brust, aber er nickte. „Du wirst dich bei Wes entschuldigen und dann deine Sachen packen.“ Bei Wes entschuldigen? Matt glaubte, sich verhört zu haben, aber er widersprach nicht, zumindest nicht wegen der Entschuldigung.
„Ich kann nicht gehen und das weißt du auch, Nick. Ich werde mit Tammy reden und mich für dieses Scheißverhalten bei ihr entschuldigen, obwohl es unentschuldbar war, was ich getan habe!“ Seine Stimme stockte. „Es würde mich nicht wundern, wenn sie mich nicht mal mehr in ihrer Nähe haben will.“ Er seufzte tief. „Wenn du darauf bestehst, werd ich mich auch bei Wes entschuldigen, aber ich kann nicht gehen.“ Fest blickte Matt Nick in die Augen. „Du kannst mich aus dem Haus werfen, dann werde ich mir in der Nachbarschaft was suchen und auf eigene Faust weitermachen.“ Immer noch fixierte er mit seinen stahlblauen Augen seinen Freund, der seinem Blick ohne zu blinzeln standhielt. „Diese Frau bedeutet mir alles, Nick. Sie bedeutet mir mehr als mein Leben.“ Verzweifelt raufte sich Matt die Haare. „Wahrscheinlich habe ich sie eben für immer verloren, Nick. Ich hab ihr wehgetan, sie verletzt und sie zu Tode geängstigt. Aber ich kann sie
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