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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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schwache Pochen an den Fingerkuppen.
    Jack unternahm nicht einmal mehr den Versuch, sich aufrecht zu halten. Wenigstens fand er noch genügend Kraft, überhaupt weiterzuatmen.
     
    *
     
    Das Essen und die Atmosphäre bei der ersten Einladung von Dr. Steven Donahue waren perfekt gewesen und in den vergangenen drei Wochen hatte Vanessa sich zu weiteren Treffen überreden lassen.
    An ihrer Sympathie zu ihrem Kollegen, den sie mittlerweile duzte, hatte sich nichts geändert. Er war nett und charmant, witzig und geistreich. Nur der Funke, der seinerseits zu einem lodernden Feuer erwachsen war, wollte bei ihr nicht überspringen. Sie machte sich Gedanken, ob sie überhaupt fähig war, zu lieben, sich zu verlieben und fand keine Antwort.
    Ihre Sehnsucht nach einem Partner war so stark, dass sie zu dem Entschluss gelangt war, nicht länger auf das alles übertreffende Ereignis zu warten, auf den Märchenprinzen, der sie aus ihrem Dornröschenschlaf befreite und die glühende Leidenschaft entfachte, die sie bisher nur bei einem One-Night-Stand erlebt hatte. Aber Rob war weit weg in ihrem Gedächtnis, die Erfahrung hatte wenig mit Romantik und Liebe zu tun. Der Gedanke wirkte immer angenehmer, einen zuverlässigen Mann an der Seite zu haben, mit dem sie sich etwas aufbauen konnte. Sie würden gemeinsam den wachsenden Wohlstand genießen. Waren nicht Vertrauen, Zusammengehörigkeit, Akzeptanz, Toleranz und Achtung voreinander die wichtigsten Punkte einer funktionierenden und glücklichen Beziehung? Sex stellte doch den unwichtigsten Faktor dar.
    Steven und sie hatten sogar bereits über ihre familiären Vorstellungen gesprochen. Alles lief einfach nur reibungslos zwischen ihnen, sie stimmten in allen Punkten mit ihren Zukunftsplänen überein. Konnte eine Frau sich mehr wünschen als das? Mehr als einen gut aussehenden, verständigen Partner, mit dem sie über alles reden konnte? Jemand, der zuhörte und Anteil nahm an ihrem Leben. Ein erfolgreicher Mann, der ein Ankerpunkt sein würde, ein Ruhepol, und ein zuverlässiger Partner.
    Früher hatte sie von zwei Töchtern geträumt, doch das war, als ihr Leben noch von ihren Eltern geplant worden war. Seitdem sie es selbst in die Hand genommen hatte, hatten sich viele Dinge geändert, hauptsächlich ihre Einstellung.
    Sie liebte ihre Nichten und Neffen heiß und innig, aber im tiefsten Inneren freute sie sich jedes Mal doppelt: ein Mal, wenn sie kamen, und ein Mal, wenn sie wieder gingen. Vanessa war froh, dass sich die ständige Müdigkeit von Emilia, über die Sophie ihr aufgelöst berichtet hatte, als Problem eines Wachstumsschubs herausstellte und die Beschwerden mittlerweile abgeklungen waren. Sie hatte während der bangen Tage des Wartens auf die Untersuchungsergebnisse nicht in Sophies Haut stecken wollen. Die Sorge, einer solchen Belastung nicht standzuhalten, wog mehr als Stevens Wunsch, kinderlos zu bleiben. Es gab einen Grund, an diesen Pfeilern zu rütteln.
    Steven und sie hatten zahlreiche tiefgründige Gespräche geführt. Ihre Gemeinsamkeiten wären eine solide Basis für eine Ehe. Wie er hing auch Vanessa sehr an ihrer Karriere, betrachtete ihre Ausbildung längst nicht als abgeschlossen und liebte ferne Länder, wollten andere Kulturen kennenlernen und weite Reisen vornehmen.
    Sie sollte sich ihm entgegenkommender zeigen, zumal er mit seinen Wünschen und Vorstellungen nicht hinter dem Berg hielt. Heute Abend würde sie ihm zu verstehen geben, dass ihr durchaus daran gelegen war, die Beziehung zu vertiefen.
    Während des Dienstwechsels am heutigen Morgen war sie Steven nicht begegnet, es war sein letzter Dienst in dieser Woche, doch für ein oder zwei weitere Treffen sollte sich die Zeit finden, sodass sie sich nicht meist nur im Ärztezimmer begegneten. Vanessas Gedanken schweiften ab zu den anderen Kollegen.
    Die Aufregung um den verschwundenen Patienten hatte sich halbwegs gelegt, doch es kursierten weiterhin Gerüchte. Die Belegschaft stellte wilde Mutmaßungen an und das Criminal Investigation Department führte pausenlos Ermittlungen durch. Selbst die Kühlräume im Keller waren vom CID durchsucht worden, allerdings ohne Ergebnis.
    Die Vermutungen, jemand vom Krankenhauspersonal habe einen Toten verschwinden lassen, ließen sich weder erhärten noch entkräften.
    Vanessa legte ihren Kittel ab und ging in die Umkleideräume. In Straßenkleidung verließ sie die Klinik und begrüßte den ungewöhnlich milden Novembertag. In der Ferne hörte sie die Sirenen

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