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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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gegeben hatten. Bevor sie die letzte Ziffer aus dem Gedächtnis eintippte, legte sie wieder auf. Mach dich nicht lächerlich, du bist nicht in einer Zwangslage, schimpfte sie sich.
    Rastlos wanderte sie in ihrem Wohnzimmer auf und ab, versuchte, sich vom Fernsehprogramm ablenken zu lassen, nahm ein Buch und las drei Seiten, bis sie feststellte, dass sie nicht aufgenommen hatte, was sie eigentlich gelesen hatte. Eine erneute Panikwelle rauschte über sie hinweg und ihr kamen Tränen. Lautstark schnäuzte sie sich in ein Taschentuch, ging in die Küche, goss sich ein Glas Cola ein und schluckte zwei Schlaftabletten. Nach einer heißen Dusche rollte sie sich im Bett ein, aber trotz des Medikaments konnte sie nicht einschlafen. Sie sah Horrorszenarien vor sich, ein wild gewordenes Rudel von Hyänen, das sich auf die Überreste menschlicher Skelette stürzte, das letzte Fleisch von den ausgebleichten Knochen fraß. Die Raubtiere verwandelten sich in Dinosaurier, die mit ihren riesigen Füßen die Erde platt stampften, eine Wüste zertretenen Gestrüpps und dunkle Flecken auf dem ausgedörrten Boden hinterlassend, die jeden Tropfen Blut getroffener und niedergetretener Kreaturen wie ein Schwamm aufsog. Dazwischen tauchten die Gesichter von Alec und Dylan auf, bliesen sich zu überdimensionalen Luftballons auf, zerplatzten wie Seifenblasen und verursachten ein Gefühl wahnsinniger Trauer in ihr, das sich zu panischer Atemnot steigerte.
    Schweißgebadet wachte Lauren auf. Es war noch dunkel und sie fror, obwohl die Nacht lau war. Die Dusche brachte kaum Linderung. Sie schloss das Fenster und wickelte sich in eine zusätzliche Wolldecke, doch nach wenigen Minuten war ihr zu heiß, der Schweiß brach ihr erneut aus. Mit müden Schritten tapste sie an ihren Badezimmerschrank, holte das Thermometer heraus und stellte bei dem leisen Piepen fest, dass sie 40,3 Grad Fieber hatte.
    Sie wühlte in ihrem Medikamentenfach nach einem fiebersenkenden Mittel, konnte aber keines finden. Als sich ihr Unwohlsein steigerte, tränkte sie zwei Handtücher in kaltem Wasser. Ein Schauder nach dem anderen erfasste sie, und sie schaffte es nur mühsam in ihr Bett zurück, wo sie die Wadenwickel anlegte und sich bis an die Nasenspitze unter der Decke verkroch. Ihr fielen die Augen zu, sie glitt in einen unruhigen Schlaf, der sie diesmal vor Albträumen verschonte.
    Sie erwachte, als das Telefon neben ihr auf dem Kopfkissen klingelte. Mit fahrigen Bewegungen drückte sie auf die Annahmetaste und presste das Gerät an ihr Ohr. »Hallo?«
    Ihre Großmutter war dran und bat sie, am Wochenende vorbeizukommen, um wieder einmal in den Beeten behilflich zu sein. Lauren unterdrückte ein Stöhnen. Einerseits wollte sie die alte Frau nicht enttäuschen, andererseits ging es ihr noch immer schlecht. Sie mochte Oma aber nicht beunruhigen und ihr von dem Fieber erzählen.
    »Omi, reicht es dir, wenn ich morgen Nachmittag ein Stündchen hinauskomme?« Ihre Oma gab sich nach zwei, drei weiteren Sätzen zufrieden und Lauren mutmaßte, dass sie Gesellschaft brauchte und die Arbeit im Garten nicht wirklich wichtig war. Wahrscheinlich erwarteten sie zirka sechseinhalb Grashalme, wie beim letzten Mal.
    Mit einem in den Hörer gehauchten Küsschen verabschiedete sich Lauren und quälte sich aus den Federn. Sie zog sich an und hatte bereits ihre Autoschlüssel in der Hand, um zu einer Apotheke zu fahren, da entschied sie, lieber ein Taxi zu rufen, weil sie nicht einen Unfall riskieren und bei ihrer Freundin in der Notaufnahme landen wollte.
    Eine Stunde später war sie wieder zu Hause und nahm die Medikamente. Sie bereitete sich ein Toastbrot und zwang es hinunter, trank ein Glas Orangensaft und verkroch sich erneut im Bett. Ihre Unruhe ließ sie nicht zur Ruhe kommen, sie fühlte sich wie gerädert.
    Das Telefon klingelte den ganzen Samstag nicht und auch der Sonntagmorgen verging ohne eine Meldung von Dylan und Alec. Am Mittag machte sie sich auf den Weg zu ihrer Großmutter.
    Ein weises Lächeln legte das Antlitz der alten Dame in liebenswerte Falten. »Du bist verliebt«, sagte sie ihr auf den Kopf zu.
    Lauren errötete. In ihrem Alter passierte ihr das nur selten, doch in Gegenwart der um viele Jahre erfahreneren Frau, die ihr eine wunderschöne Kindheit und Jugend beschert hatte, die ihr Mutter, Oma, Freundin und Vertraute gewesen war, konnte sie ihre Gefühle nicht unterdrücken. Kein Schwindel würde ihr jemals über die Lippen kommen. »Ja«, hauchte sie, und

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