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Verbotene Begierde (German Edition)

Verbotene Begierde (German Edition)

Titel: Verbotene Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Boysen
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noch mehr Blut schoss in ihr Gesicht.
    »Was ist los, mein Täubchen?«
    Tränen strömten Lauren über die Wangen und ihr Blick klärte sich erst, als sie sich auf dem Boden vor dem Schaukelstuhl ihrer Großmutter kniend wiederfand, diese ihr ein Taschentuch entgegenhielt und sie aufforderte: »Erzähl mir davon.«
    Sie schaffte es nicht, sich zu beherrschen. Von Schluchzern geschüttelt und unterbrochen, erzählte sie die ganze Geschichte, alles, was sie fühlte, was ihr durch den Kopf ging, wie die Beziehung mit Dylan und Alec begonnen hatte, wie sie sich entwickelt hatte und was daraus geworden war. Sie ließ nichts aus, berichtete sogar von der Faszination, die sie gefangen hielt beim Sex zu dritt, von ihrer maßlosen Liebe zu ihnen, die sie weder teilen noch aufgeben konnte, davon, dass sie die Männer gleichermaßen liebte und dass diese ihre Gefühle ebenso stark erwiderten.
    Als sie mit ihrer Beichte endete, sagte ihre Großmutter lange kein Wort, doch sie streichelte ihr das Haar, wischte ihr die letzten Tränen aus dem Gesicht und musterte sie eindringlich.
    »Du wirst mit beiden glücklich werden, mein Täubchen. Es ist ungewöhnlich, so eine Beziehung zu dritt, aber die Geschichte schreibt, dass es möglich ist, dass es gut gehen kann.« Ihre Oma lehnte sich im Schaukelstuhl zurück und erzählte aus einer Zeit von vor fast einhundert Jahren, als im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts Dreierbeziehungen so etwas wie eine Eintrittskarte ins Künstlermilieu waren. Sie ließ die Welt von Laurens Urgroßmutter lebendig werden, die eine begnadete Virtuosin gewesen und von gleich drei jungen Künstlern verehrt und geliebt worden war. Sie hatte sich zwischen den Männern nicht entscheiden können, und nachdem einer freiwillig den Rückzug angetreten hatte, führten die übrigen drei in Harmonie eine Beziehung, die bis an ihr Lebensende gehalten hatte.
    Ihre Großmutter war mit einer Mutter und zwei Vätern aufgewachsen, sie hatte sich später, als die goldenen Zeiten vorüber waren, dem Spott und dem Getuschel ihrer Mitmenschen stellen müssen, aber sie hatte ihre Mutter und ihre Väter geliebt. Sie hatte nie wissen wollen, wer ihr Erzeuger war und die Eltern hatten sich darüber ausgeschwiegen, wahrscheinlich wussten sie es selbst nicht einmal.
    Im hohen Alter starben die Männer kurz nacheinander und ihre Mutter war ihnen wenige Wochen danach gefolgt, obwohl sie sich bis dahin in guter gesundheitlicher Verfassung befunden hatte. Sie war an Liebeskummer gestorben.
    »Fass dein Glück beim Schopf. Lass deine Liebe nicht gehen.«
    Mit dieser Reaktion hatte Lauren nicht gerechnet und erst recht nicht mit einer solchen Geschichte. »Aber wenn nun etwas passiert ist?«
    Großmutter schloss wieder die Lider und schaukelte vor und zurück.
    »Es wird alles gut.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es wird gut, glaube mir, mein Täubchen. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht in Worte fassen.«
     
    *
     
    Jack blieb keine Zeit zum Überlegen, er musste handeln. Er stieß einen Pfiff aus, das Zeichen, dass sich einer von ihnen in akuter Lebensgefahr befand. Keine Sekunde darauf verwandelte er sich in eine kurze Schlange und verschwand in dem Loch, das der Schlamm bereits wieder zuspülte.
    Jack versuchte abzuschätzen, wie weit Alec gefallen war, doch die Schlammmassen um ihn herum verschluckten jegliche Information, die seine Sinne hätten auswerten können. Als er eine Stelle erreichte, die ein Fortkommen in der schlängelnden Gestalt nicht mehr optimal erlaubte, mutierte er zu einem Maulwurf. Er schob seinen jetzt walzenförmigen Körper voran, nutzte die Kraft seiner Grabewerkzeuge arbeitete sich tiefer und tiefer. Seine Tasthaare wiesen ihm den Weg. Er zählte die Sekunden, die seit seinem Eintauchen in die Erde vergangen waren.
    Sechzehn.
    Jack trieb seine Schnauze nach vorn, suchte Lücken im Erdreich, erfasste die Stellen, an denen Alecs Geruch am deutlichsten war. Mühsam schaufelte er sich vorwärts, gelangte an ein hölzernes Hindernis und buddelte sich darum herum. Er keuchte und spannte seine Sinne aufs Äußerste an.
    Dreiundzwanzig.
    Mit den winzigen, im Fell verborgenen Augen versuchte er, etwas zu erkennen, aber die Gestalt des Tieres erlaubte nur die Unterscheidung zwischen hell und dunkel. Er stieß auf einen Hohlraum und rutschte mit nachschwemmendem Schlamm tiefer hinein. In einer kaum sichtbaren Vertiefung nahm er endlich Alecs Spur wieder auf.
    Einunddreißig.
    Er hatte sich

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