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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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es zu sein schien, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    „Mr. Swift“, sagte sie. „Ich verlange, dass Sie uns im Salon Gesellschaft leisten. Eine Ablehnung werde ich nicht akzeptieren. Lady Miranda und ich haben uns einige Spiele ausgedacht, die Sie gewiss sehr unterhaltsam finden werden.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Wir haben etwas vor, wie Sie sehen werden.“
    „Sie haben etwas vor“, wiederholte er ein wenig zögernd.
    „O ja.“ Sie kicherte. „Wir haben beschlossen, heute Abend ein wenig böse zu sein.“
    Matthew hatte Salonspiele noch nie gemocht, denn dafür war ein Maß an Frivolität nötig, das er einfach nicht aufbrachte. Außerdem war es hinlänglich bekannt, dass in der britischen Gesellschaft diese Spiele oftmals zu einem möglichen Skandal führen sollten. Matthew hatte eine Abneigung gegen Skandale. Falls er jemals in einen verwickelt sein würde, dann nur aus gutem Grund. Und nicht in Folge eines lächerlichen Salonspielchens.
    Doch ehe er antwortete, bemerkte Matthew etwas am Rande seines Blickfelds – einen Hauch von Gelb. Es war Daisy, deren Hand leicht auf Llandrindons Arm ruhte, als sie sich gemeinsam mit ihm zum Salon begab.
    Der logisch denkende Teil von Matthews Verstand sagte ihm, dass es Daisys eigene Angelegenheit war, wenn sie sich mit Llandrindon in skandalöses Verhalten verwickeln ließ. Doch ein anderer, primitiverer Teil seiner selbst reagierte mit Besitzansprüchen, sodass seine Füße sich wie von selbst in Bewegung zu setzen schienen.
    „Oh, wie reizend“, jubilierte Cassandra Leighton und schob eine Hand in seine Armbeuge. „Wir werden so viel Spaß haben.“
    Es war ein neues und nicht sehr willkommenes Gefühl für Matthew, dass ein primitiver Trieb die Kontrolle über seinen Körper übernahm. Stirnrunzelnd folgte er Miss Leighton, die unablässig Unsinn daher plapperte.
    Im Salon hatte sich eine Gruppe junger Herren und Damen versammelt, die lachten und plauderten. Uberall war gespannte Erwartung zu spüren und auch etwas wie Verwegenheit, als wüssten einige der Anwesenden, dass sie an etwas Sündhaftem teilhaben würden.
    Matthew stand an der Türschwelle, und sogleich fiel sein Blick auf Daisy. Sie saß am Kamin. Llandrindon lehnte sich leicht auf die Armlehne ihres Stuhls.
    „Das erste Spiel“, erklärte Lady Miranda, „wird eine Runde ‚Tiere‘ sein.“ Sie wartete, bis das allgemeine Gekicher verstummt war. „Für all jene von Ihnen, die mit den Regeln nicht vertraut sind – sie sind ganz einfach. Jede Dame wird sich einen männlichen Partner suchen, und jeder der Herren wird ein Tier nachahmen – Hund, Schwein, Esel und so weiter. Die Damen werden aus dem Zimmer geschickt, und wenn sie mit verbundenen Augen zurückkehren, werden sie versuchen, ihre Partner zu finden. Die Herren werden ihnen dabei behilflich sein, indem sie die richtigen Laute ausstoßen. Die letzte, die ihren Partner findet, wird eine Buße zahlen müssen.“
    Innerlich stöhnte Matthew. Er hasste Spiele, die keinem anderen Zweck dienten, als die Teilnehmer lächerlich erscheinen zu lassen. Da er grundsätzlich nicht gern in peinliche Situationen geriet – weder freiwillig noch unfreiwillig –, war das eine Lage, die er sonst in jedem Fall vermieden hätte.
    Mit einem Blick auf Daisy stellte er fest, dass sie nicht kicherte wie die anderen Frauen. Sie wirkte sehr energisch.
    Dies war ein Versuch von ihr, sich der Menge anzupassen, sich zu benehmen wie die hohlköpfigen Frauen um sie herum. Verdammt. Kein Wunder, dass sie ein Mauerblümchen geblieben war, wenn man so etwas von jungen Damen erwartete, die heiraten wollten.
    „Sie sollen mein Partner sein, Mr. Swift“, schrie Miss Leighton.
    „Es ist mir eine Ehre“, gab Matthew höflich zurück. Und sie kicherte, als hätte er etwas überaus Unterhaltsames gesagt. Noch nie zuvor hatte Matthew eine Frau getroffen, die so unablässig kicherte. Er fürchtete, sie würde irgendwann noch Krämpfe bekommen, wenn sie nicht damit aufhörte.
    Ein Hut mit kleinen Zetteln wurde herumgereicht, und Matthew nahm einen heraus und las, was darauf stand.
    „Kuh“, sagte er mit steinerner Miene zu Miss Leighton, und sie kicherte.
    Matthew fühlte sich wie ein Narr, als er beiseitetrat, während Miss Leighton und die anderen Damen das Zimmer verließen.
    Die Männer stellten sich auf strategisch klug gewählte Stellen und lachten voller Vorfreude darauf, von mehreren Frauen mit verbundenen Augen angerempelt und betastet zu

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