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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Atmen Sie langsam und ruhig weiter.“ Dann fühlte er, wie sie sich bewegte und rückte sie in seinen Armen zurecht. „Lehnen Sie sich an mich.“ Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie erschauerte unter seiner Berührung, und er hielt sie fester. „Ruhig, ganz ruhig. Sie sind in Sicherheit.“
    Daisy schloss die Augen, damit er nicht sah, wie erstaunt sie war. Matthew Swift murmelte Liebkosungen und hielt sie in seinen starken Armen, und sie schmolz einfach dahin.
    Die jahrelangen Raufereien mit ihren Geschwistern hatten Daisy gelehrt, sich nach einem Sturz schnell zu erholen.
    Unter anderen Umständen wäre sie inzwischen längst aufgestanden und hätte sich den Staub von den Kleidern geklopft. Doch jetzt versuchte sie, diesen Augenblick mit jeder Faser ihres Körpers zu genießen, solange es ging.
    Mit sanften Bewegungen streichelte Matthew ihr Gesicht. „Sehen Sie mich an. Sagen Sie mir, wo es wehtut.“
    Sie schlug die Augen wieder auf. Sein Gesicht befand sich direkt über ihrem. Als würde sie in den Tiefen seiner außergewöhnlich blauen Augen versinken, hatte sie den Eindruck, in leuchtende Farben getaucht zu werden. „Sie haben schöne Zähne“, sagte sie benommen. „Aber wissen Sie, Ihre Augen sind sogar noch schöner …“
    Mit gerunzelter Stirn ließ Swift den Daumen über ihre Wange gleiten. Seine Berührung ließ sie erröten. „Können Sie mir Ihren Namen sagen?“
    Sie blinzelte. „Sie haben ihn vergessen?“
    „Nein, ich will wissen, ob Sie ihn vergessen haben.“
    „Nie wäre ich so dumm, meinen eigenen Namen zu vergessen“, erklärte Daisy. „Ich heiße Daisy Bowman.“
    „Wann sind Sie geboren?“
    Es gelang ihr nicht, ein etwas schiefes Lächeln zu unterdrücken. „Sie würden es ohnehin nicht wissen, wenn ich Ihnen etwas Falsches sage.“
    „Ihren Geburtstag“, wiederholte er.
    „Fünfter März.“
    Er verzog das Gesicht. „Treib keine Spielchen, kleiner Kobold.“
    „Na schön. Zwölfter September. Woher kennen Sie meinen Geburtstag?“
    Statt einer Antwort sah Swift auf und sprach mit seinen Begleitern, die sich um sie geschart hatten. „Ihre Pupillen sind gleich groß“, sagte er. „Und sie ist ganz klar. Irgendwelche Knochen sind auch nicht gebrochen.“
    „Gott sei Dank.“ Diese Stimme gehörte Westcliff.
    Als sie über Matthew Swifts breite Schultern spähte, sah Daisy ihren Schwager hinter ihm stehen. Auch Mr. Mardling und Lord Llandrindon waren da und zeigten mitleidige Mienen.
    Westcliff hielt ein Gewehr in der Hand. Er hockte sich neben sie. „Wir kommen gerade von der Nachmittagsjagd zurück“, sagte der Earl. „Es war reines Glück, dass wir hier vorbeigeritten sind, als du aus dem Wagen geschleudert wurdest.“
    „Ich hätte schwören können, dass es ein wilder Eber war“, sagte Daisy ein wenig verwundert.
    „Aber das kann nicht sein“, bemerkte Lord Llandrindon mit einem überlegenen Lächeln. „Ihre Fantasie spielt Ihnen da einen Streich, Miss Bowman. In England gibt es seit Jahrhunderten schon keine Wildschweine mehr.“
    „Aber ich habe gesehen …“, begann Daisy sich zu verteidigen.
    „Ist schon gut“, murmelte Swift und hielt sie fester. „Ich habe es auch gesehen.“
    „Miss Bowman täuscht sich nicht ganz“, sagte Westcliff zu Llandrindon. „Hier in der Gegend haben wir ein Problem mit Tieren, die ausgebrochen und seit einer Generation verwildert sind. Erst letzten Monat wurde eine Reiterin deswegen abgeworfen.“
    „Sie meinen, ich bin gerade von einem wütenden Schwein angegriffen worden?“, fragte Daisy und versuchte, sich aufzusetzen. Swift stützte und umfing sie, als wolle er sie wärmen.
    In dem Moment stieß ein letzter Sonnenstrahl über den Horizont, und für einen Augenblick konnte sie nichts sehen.
    Sie wandte das Gesicht ab und fühlte, wie Swifts Kinn ihr Haar streifte.
    „Nicht wütend“, sagte Westcliff und meinte das Schwein. „Wild und daher gefährlich. Wenn man Hausschweine frei lässt, können sie leicht aggressiv und auch recht groß werden.“
    Swift half Daisy auf die Füße und stützte sie dabei noch immer. „Langsam“, murmelte er. „Fühlen Sie sich schwindelig? Ist Ihnen übel?“
    Daisy fehlte gar nichts. Aber es fühlte sich so gut an, so nah bei ihm zu sein, dass sie sagte: „Vielleicht ein bisschen.“
    Er hob eine Hand und schob ihren Kopf sanft an seine Schulter. Ihr wurde heiß, als sie seine schützende Umarmung spürte, seinen so beruhigend starken Körper. Und all das von

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