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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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deine letzten Zweifel zu beseitigen: Ich bin eifersüchtig auf jeden Mann, der sich dir auf zwei Meter Entfernung nähert. Ich bin eifersüchtig auf die Kleidung auf deiner Haut und die Luft, die du atmest. Ich bin eifersüchtig auf jeden Moment, den du außerhalb meiner Sichtweite verbringst.“
    Verblüfft flüsterte Daisy: „Du … du hast nichts davon gezeigt.“
    „Über die Jahre hinweg habe ich tausend Erinnerungen an dich gesammelt, jeden Blick, jedes Wort, das du je zu mir gesagt hast. All diese Besuche in eurem Haus, die Dinner und die Feiertage – ich konnte es kaum erwarten, durch die Tür zu treten und dich zu sehen.“ Widerstrebend lächelnd verzog er die Mundwinkel. „Du, mitten in dieser wilden Horde. Ich liebe es zuzusehen, wie du mit deiner Familie umgehst. Du hast schon immer alles verkörpert, was eine Frau meiner Meinung nach haben sollte. Und ich begehre dich in jedem Augenblick, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“
    Daisy war zutiefst betrübt. „Ich war nicht einmal freundlich zu dir“, meinte sie bekümmert.
    „Und darüber war ich sehr froh. Wärest du freundlich gewesen, ich wäre auf der Stelle in Flammen aufgegangen.“
    Als sie auf ihn zugehen wollte, bedeutete Matthew ihr mit einer Handbewegung, stehen zu bleiben. „Nein. Nicht.
    Wie ich dir schon sagte, ich kann dich unter keinen Umständen heiraten. Das wird sich auch nicht ändern. Aber das hat nichts damit zu tun, wie sehr ich dich begehre.“ Seine Augen glänzten wie Saphire, als er den Blick über ihre schmale Gestalt gleiten ließ. „O mein Gott – wie sehr.“
    Zu gern hätte Daisy sich ihm in die Arme geworfen. „Ich begehre dich ebenfalls. So sehr, dass ich nicht glaube, dich gehen lassen zu können, ohne den Grund dafür zu kennen.“
    „Wäre es möglich, dir die Gründe zu erklären, dann hätte ich das inzwischen getan, glaube mir.“
    Daisy zwang sich, die Frage zu stellen, vor der sie sich am meisten fürchtete. „Bist du schon verheiratet?“
    Matthew sah sie an. „Gütiger Himmel, nein.“
    Das erleichterte sie. „Alles andere lässt sich klären, wenn du mir sagst…“
    „Wärest du etwas welterfahrener“, sagte Matthew, „würdest du keine Worte sagen wie: Alles andere lässt sich klären.“ Er ging auf die andere Seite der Kommode, sodass der Weg zur Tür frei blieb.
    Eine Weile schwieg er, als denke er über etwas sehr Wichtiges nach.
    Auch Daisy schwieg, ließ ihn aber nicht aus den Augen. Sie konnte ihm nur Geduld anbieten. Also wartete sie, schweigend und ohne zu blinzeln.
    Dann wandte Matthew den Blick von ihr ab, er schien geistesabwesend. Seine Augen wirkten hart und ausdruckslos. „Vor langer Zeit“, sagte er schließlich, „machte ich mir einen Feind, einen mächtigen Feind, allerdings ohne eigene Schuld. Durch seinen Einfluss war ich gezwungen, Boston zu verlassen. Und ich habe gute Gründe zu glauben, dass der Zorn dieses Mannes mich eines Tages einholen wird. Seit Jahren schon lebe ich mit diesem Damoklesschwert über meinem Haupt. Wenn es eines Tages herunterfällt, möchte ich nicht, dass du in der Nähe bist.“
    „Aber dagegen muss sich doch etwas tun lassen“, sagte Daisy eifrig und entschlossen, sich diesem unbekannten Feind mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln entgegenzustellen. „Wenn du noch mehr erklären würdest, mir seinen Namen nennst und …“
    „Nein.“ Er sprach das Wort ganz ruhig aus, doch es besaß eine Endgültigkeit, die sie zum Verstummen brachte.
    „Ich war so ehrlich zu dir, wie ich kann, Daisy. Ich hoffe, du missbrauchst mein Vertrauen nicht.“ Er deutete zur Tür. „Jetzt ist es Zeit für dich zu gehen.“
    „Einfach so?“, fragte sie verwirrt. „Nach dem, was du mir gerade gesagt hast, willst du, dass ich gehe?“
    „Ja. Achte darauf, dass dich niemand sieht.“
    „Es ist nicht fair, dass du etwas sagen kannst, ohne dass ich …“
    „Das Leben ist selten fair“, sagte er. „Nicht einmal für eine Bowman.“
    Daisys Gedanken überschlugen sich, während sie sein Profil betrachtete. Das war nicht nur Eigensinn, das war ein endgültiger Entschluss. Es gab keinen Platz für Argumente und auch nicht für Verhandlungen.
    „Soll ich also zu Llandrindon gehen?“, fragte sie in der Hoffnung, ihn damit zu provozieren.
    „Ja.“
    Daisy runzelte die Stirn. „Ich wünschte, du wärest etwas beständiger. Noch vor ein paar Minuten wolltest du Hackfleisch aus ihm machen.“
    „Wenn du ihn haben willst, habe ich kein Recht,

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