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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Inhalt des zu überbringenden Umschlags und Hopes Identität geheimzuhalten, auch vor ihrem Boten. Hope sah das Hotel, ihr Haus, ihre Sammlung und ihre gesellschaftliche Position erneut gesichert. Und Philip würde auf ewig dankbar und in ihrer Schuld sein.
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. Wieder einmal hatte sie dem Bösen ein Schnippchen geschlagen.

 
23. KAPITEL
    Santos stand in der Lobby des St. Charles und ließ den Blick ehrfürchtig über das Interieur wandern. Es war das Schönste, was er je gesehen hatte. Nicht auf die überladene Art von Lilys Haus an der River Road oder dem verfallenden Charme des French Quarter. Das St. Charles besaß eine unaufdringliche Eleganz und Würde. Das Holz glänzte, das Messing funkelte, und das Personal sprach gedämpft, fast ehrfürchtig. Das alles zeugte nicht nur von Geld, sondern von Klasse, guten Manieren und ererbter Tradition.
    Dinge, von denen jemand wie er keine Ahnung hatte.
    Santos durchquerte die Lobby. Sein Blick wanderte über die Menschen, von den Frauen, die ihren Tee tranken, zu denen, die, beladen mit Tüten von Saks, Lord & Taylor oder Adler, dem Pagen folgten.
    Die Menschen ringsum funkelten fast so wie die bleiverglasten Türen und Fenster des Hotels. Die Frauen an Hals, Ohren und Fingern, die Männer an Handgelenken und Manschetten. Und alle waren vom Scheitel bis zur Sohle makellos herausgeputzt.
    Das ist eben echter Reichtum, dachte er, die Art Reichtum, die Macht verleiht. Leute wie diese hier, das wusste er, konnten mit Menschen wie ihm nichts anfangen. Er mit seiner fragwürdigen Abstammung gehörte nicht hierher, nicht das Halbblut einer Hure aus dem French Quarter, dessen einzige Ruhmestat es war, den High-School-Abschluss geschafft zu haben, und das auch noch an einer öffentlichen Schule. Er hörte die Ablehnung am strengen „Kann ich Ihnen helfen?“ des Portiers. Er sah sie im strafenden Blick des Türstehers und im Verhalten der Hotelgäste, die einen Bogen um ihn machten, als hätte er die Pest.
    Santos fragte sich, ob sie ihm mehr Respekt entgegenbringen würden, wenn er erst mal Polizist war. Nein, aber wenigstens werden sie Respekt heucheln, dachte er amüsiert.
    Dabei hätten sie ihre wertvolle Welt gar nicht so ängstlich behüten müssen. Er wollte nicht dazugehören. Er wollte nichts von diesen schönen weißen Plastikmenschen mit ihren unheiligen Ängsten und ihren unbegründeten Vorurteilen. Am Fahrstuhl angelangt, drückte er den Knopf und dachte, während er wartete, an Lily. Sie gehörte genauso wenig hierher wie er. Doch aus ihren Erzählungen wusste er, dass solche privilegierten Leute wie die hier ihre Kunden gewesen waren.
    Was mochte Lily mit dieser Mrs. St. Germaine zu tun haben? Stirnrunzelnd legte er eine Hand an die Brusttasche seines Hemdes, in der der Umschlag steckte, den er ausschließlich an Mrs. St. Germaine übergeben sollte.
    Kannte Lily diese Frau aus ihrer aktiven Zeit? War sie vielleicht eine von ihren Mädchen gewesen? Das erschien ihm allerdings unwahrscheinlich. Nach Lilys Worten verbrüderten sich die unterschiedlichen gesellschaftlichen Kreise ausschließlich zu gegenseitigem Nutzen und Vergnügen, vermischten sich jedoch nie miteinander. In all ihren Jahren war nicht eines der Mädchen durch einen verliebten Freier aus ihrem Leben befreit worden. Einige waren aus dem Geschäft ausgestiegen, um sich selbst respektable Leben aufzubauen, doch diese besondere Mär vom verliebten Freier und Retter war reine Erfindung.
    Also, wer war diese Frau? Als er Lily danach gefragt hatte, war sie mit der Erklärung gekommen, es handele sich um eine alte Bekannte und in dem Umschlag befinde sich persönliche Korrespondenz. Keine große Sache.
    Dabei war Lily nervös und aufgeregt wie ein Schulkind gewesen. Erhitzt hatte sie die Hände gerungen, und als er sie darauf aufmerksam machte, hatte sie glatt behauptet, er bilde sich das ein.
    Hier geht irgendetwas vor.
    Der Fahrstuhl kam, und Santos drückte den Knopf für die dritte Etage. Die Türen begannen sich zu schließen.
    „Warten Sie! Halten Sie den Fahrstuhl an!“
    Santos hielt die Tür fest. Sie glitt quietschend wieder auf, und ein Mädchen sprang in die Kabine. Sie schob sich das dunkle Haar aus dem Gesicht und lachte ihn an. „Danke. Diese Dinger sind uralt. Ich hätte ewig auf einen anderen warten müssen.“
    Er erwiderte ihr Lächeln und gestand sich ein, so etwas Hübsches wie sie wahrscheinlich noch nie gesehen zu haben. Nach ihrer Schuluniform zu

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