Verbotene Gefuehle
Jahren schlimme Dinge tun.“ Er stockte und sah ihr forschend ins Gesicht, aber Anna fühlte sich außerstande ihn zu beruhigen, dazu war sie viel zu durcheinander, sie flüsterte: „Was meinst du damit?“ Er lächelte bitter, „furchtbare Dinge, ich habe Existenzen zerstört, Beziehungen auseinander gebracht, ja gegen alles verstoßen, an das ich jemals geglaubt habe.“ Anna fühlte kaltes Grauen in ihr aufsteigen, das musste ein geschmackloser Scherz sein, sie krächzte: „Das ist doch nicht wahr, du bist immer so sanft und so rücksichtsvoll, du ...“, „nur bei dir Anna, weil meine Gefühle für dich das Einzige sind, was in mir noch gut und rein ist“, unterbrach er sie heiser. „Warum erzählst du mir das?“ „Ich bin nicht stolz darauf, aber ich möchte, dass du es von mir hörst, du sollst wissen, worauf du dich einlässt, wenn du mich heiratest. Aber Anna, wir können das ändern.“ „Was soll das jetzt wieder heißen?“, fragte sie verwirrt. Er hielt immer noch ihre nun wieder zittrigen Hände fest, obwohl sein Griff jetzt nicht mehr sanft, sondern vielmehr ein Klammern war, so als ob er Angst hätte, dass sie sonst wieder weglaufen würde. „Du bist das Erdenkind Anna, und mein Vater denkt mit dir an seiner Seite kann er die Macht des Zirkels stärken, um noch mehr Kontrolle über die Welt ausüben zu können. Aber ich habe etwas anderes vor. Alleine bin ich zu schwach um ihn offen herauszufordern, aber wenn wir erst mal verbunden sind, dann sind wir mächtiger als er. Wir können den Zirkel ändern, ihn zu einem Ort machen, wo niemand dafür bestraft wird zu lieben, oder Kinder in einer Welt aus Eis aufwachsen müssen.“ Zärtlichkeit stieg in Anna auf, seine Stimme, der Blick seiner Augen, beides war während er redete immer verzweifelter geworden, in ihr stieg der Wunsch auf ihn zu beschützen, ihn aus diesem eisigen Kokon, in dem er sich seit Jahren versteckte zu holen. Sie zog ihre Hände unter seinen hervor.
David verkrampfte sich, er hatte alles riskiert um sie zu überzeugen, und verloren, sie zog ihre Hände weg, um ihm zu entkommen. Er zog sich wie gewohnt hinter die Eismaske zurück, um Unverwundbarkeit vorzutäuschen und lies ihre Hände ohne Widerstand los. Aber sie floh nicht, sie streckte eine ihrer zarten Hände aus und strich ihm sanft über die Wange, sie sagte zärtlich: „Ach David, ich könnte deinen Vater umbringen, wie kann man seinen eigenen Sohn nur so leben lassen, er ist ein Scheusal.“ Ihre Berührung, ihre sanfte Stimme krochen unter seinen Panzer und wärmten seine Seele und sein Herz, er griff nach ihrer Hand, zog sie mit der Handfläche an seine Lippen und drückte ihr einen zärtlichen Kuss hinein. Sie überlies ihm ihre Hand und fragte immer noch sanft: „Dein Vater ahnt nichts von deinen Plänen, nicht wahr?“ Er lachte bitter auf, „wenn er das täte würde er dich eher selbst heiraten, um einen würdigeren Sohn zu zeugen. Nur weil ich ihm seit Jahren den gefühllosen Eiskönig vorspiele, traut er mir halbwegs. Er darf nichts davon erfahren, ehe es zu spät für ihn ist, sonst würde er mich vernichten.“ Ihr drängte sich die Frage auf, wie er sie und ihre Familie dann schützen wollte, falls sie sich für Patrick entschied, aber sie brachte es nicht fertig die Frage zu stellen, so verzweifelt, wie er im Moment wirkte, sie seufzte leise, und fragte: „Was will dein Vater denn nun wirklich hier? Er kennt mich ja schon, also ist das wohl kaum der tatsächliche Grund.“ „Ich weiß es nicht, aber er wird sicher einen Plan haben, den hat er immer. Am besten wir versuchen, ihn in Sicherheit zu wiegen. Und Anna, er weiß von Patrick.“ Sie schnappte erschrocken nach Luft, „aber dann ist er in Gefahr, dein Vater wird ihn ….“, „nein, ich habe ihm von dem Handel erzählt und ihn überzeugt, dass es besser wäre, wenn du dich freiwillig für mich entscheidest, solange er denkt ich habe noch eine Chance, wird er sich nicht einmischen.“ Während sie sprachen, streichelte er immer wieder zärtlich über ihre Handfläche, und eine warme Zufriedenheit machte sich trotz all der Probleme in ihr breit, so als ob er sie verzaubern würde, nur dass sie keine Magie fühlen konnte. Sie entzog ihm sanft aber bestimmt ihre Hand und sagte leise: „Es wird besser sein ihn nicht warten zu lassen, und David, danke für deine Ehrlichkeit.“
11.Kapitel
Als sie vor dem Haus ihrer Eltern ankamen, stand ein luxuriös wirkender Wagen davor. Noch bevor Anna
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