Verbotene Gefühle - prickelnd wie Champagner
Möglichkeiten für Kinder zu spielen.
„Als die Kinder älter wurden“, fuhr Christian fort, „hat Don für jedes eine eigene Suite angebaut und auch gleich noch einige Gästezimmer hinzugefügt.“
Verwundert blickte Erica ihn an. Das hörte sich durchaus so an, als habe Don Jarrod alles getan, um die Kinder an das Haus zu binden. Und dennoch hatten sie das Elternhaus verlassen. Warum wohl? „Und sie wohnen jetzt alle wieder hier auf dem Stockwerk?“
„Nein, nur Guy und sein Zwillingsbruder Blake. Die anderen sind in verschiedenen Cottages untergebracht.“
Erleichtert atmete Erica auf. Also musste sie nicht allen Geschwistern jeden Tag über den Weg laufen. Falls aber Blake oder Guy gerade hier waren, sollte sie vielleicht gleich die erste Begegnung mit ihnen hinter sich bringen. „Sind die beiden hier?“
„Nein. Blake musste für ein paar Tage weg. Er und seine Assistentin Samantha, die übrigens auch hier wohnt, haben noch einiges in Las Vegas abzuwickeln, bevor sie sich endgültig hier niederlassen können. Blake und sein Bruder Gavin haben auch in Las Vegas Hotels, um die sie sich kümmern müssen.“
„Und sie haben vor, die Hotels in Las Vegas aufzugeben und ganz hierher überzusiedeln?“
„Ja. Ebenso wie Sie sind auch Ihre Brüder und Ihre Schwester bereit, ihr Erbe anzutreten und hier ein ganz neues Leben anzufangen.“
Dennoch ist die Veränderung für sie nicht so komplex wie für mich, dachte Erica. Sie sind hier aufgewachsen, ihnen ist alles vertraut. Für sie, Erica, dagegen war alles Neuland, und manchmal fühlte sie sich wie „Alice im Wunderland“, die ganz plötzlich in eine völlig neue Welt geraten war. „Und wo ist Guy?“
„Um diese Zeit ist er wahrscheinlich unten im Hauptrestaurant.“
„Und Gavin? Ist er mit Blake in Las Vegas?“
„Nein, er ist hier. Aber er wohnt in einer der größeren Lodges. Er hatte keine Lust, ins Haupthaus zu ziehen.“
Allmählich gewann Erica mehr und mehr den Eindruck, dass keins ihrer Halbgeschwister mit Freuden nach Aspen gekommen war. Dennoch, alle hatten ihr früheres Leben aufgegeben und waren nach Colorado zurückgekehrt, um das Familienunternehmen zu übernehmen. Trotz der gemischten Gefühle, die sie dem Vater gegenüber sicher empfanden, war doch ihr familiäres Verantwortungsbewusstsein so stark ausgeprägt, dass sie sich dieser Aufgabe nicht entziehen wollten. Das zu wissen tat Erica gut. Denn wenn ihnen Familie so viel bedeutete, dann bestand zumindest die Hoffnung, dass sie dem neuen Familienmitglied nicht nur ablehnend gegenüberstehen würden.
„Und die anderen?“, fragte sie. „Wo sind die?“
„Wie ich schon sagte“, Christian legte ihr kurz die Hand auf den Rücken, um sie in die andere Richtung zu lenken, „Trevor hat sein eigenes Haus in Aspen, aber er ist tagsüber meist hier. Guy wohnt hier, weil er hier arbeitet. Und Melissa wohnt in der Willow Lodge, die am weitesten vom Haupthaus entfernt liegt. Aber da sie für die Wellness-Abteilung zuständig ist, ist auch sie fast jeden Tag hier.“
„Wie groß ist eigentlich die Fläche, auf der die Privaträume untergebracht sind?“ Erica hatte den Eindruck, als wolle der Flur gar kein Ende nehmen.
„Sie nimmt das ganze erste Stockwerk ein inklusive der beiden Seitenflügel.“
„Wahnsinn …“, staunte sie.
„Stimmt.“ Er grinste. „Auf dieser Seite liegen Ihre Suite und noch zwei weitere Gästezimmer mit Bad. Ein Stückchen weiter runter ist die Küche, dann kommen der Wohnraum und das Zimmer, das früher Dons Büro war. Mein Büro ist unten im Parterre, aber ich arbeite meist zu Hause.“
„Ach so, und wo wohnen Sie?“
Er schob sie an eins der hohen Fenster und wies hinaus. „Da, sehen Sie das rote Dach hinter der hohen Tanne?“
„Ja. Das ist ja nicht weit weg.“ Zu Fuß höchstens fünf Minuten .
„Nein. Also wenn Sie mal was brauchen …“
Er war so nah, und er roch so gut … Unwillkürlich holte sie tief Luft. Und als sie ihm in die dunklen Augen sah, wollte sie nichts anderes, als sich gegen ihn sinken zu lassen und … Himmel, war sie von allen guten Geistern verlassen? Als ob sie momentan nicht schon genug Probleme hätte. „Danke.“ Schnell trat sie einen Schritt zur Seite. „Ich werde es nicht vergessen.“
Er blickte sie kurz forschend an, und sie fragte sich, ob er wohl wusste, was in ihr vorging. Dass sie sich danach sehnte, in seinen Armen zu liegen. Dass sie sich fragte, ob seine Lippen wohl so weich und warm waren,
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