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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
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noch ehe ich nicken kann, liegen seine Lippen auf meinen.
„Ich liebe dich, Baby“, flüstert Kay an meinem Mund, „ich hab dich vom ersten Augenblick an geliebt. Und ich habe mich dafür gehasst, Kim! Glaub mir, ich hätte alles dafür getan, es ungeschehen zu machen, nur um dir das Leid zu ersparen.“
Abrupt richte ich mich auf. So süß sein Liebesgeständnis zunächst ist - jetzt bin ich zornig … und das muss ich einfach loswerden, sonst platze ich womöglich.
Wütend piekse ich ihm mit meinem Zeigefinger auf die Brust.
„So, Mr. Monroe“, sage ich und gebe mir nicht die geringste Mühe, meine Wut zu verbergen, „jetzt hörst du mir mal zu. Was, bitteschön, hättest du denn tun können, hm? Erklär mir doch mal, wie du meine Gefühle hättest beeinflussen wollen? Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, dich niemals kennengelernt zu haben, Kay.“ Mir geht die Luft langsam aus, doch ich bin noch nicht fertig. „Als du mir aufgeholfen hast, damals … du weißt schon … als ich über deine Füße gestolpert bin … da war es bereits um mich geschehen. Ich habe dich sofort wiedererkannt aus diesen dämlichen Träumen, Visionen, Flashbacks … was auch immer, nenn es wie du willst. Auch wenn ich noch immer nicht weiß, was dieser erste Traum …“
Ich unterbreche meine Tirade, weil mir eben ein Szenario in den Sinn kommt …
„Kim?“
Hastig hole ich Luft. Jetzt darf alles passieren, nur nicht, dass Kay meine Gedanken liest. Dann wird er sofort zu Phil rennen und die Aktion morgen wird ohne mich stattfinden.
Das darf unter keinen Umständen geschehen!
„Alles gut, Kay“, sage ich, so ruhig es eben geht, „ich … oh Gott, Kay, wir beide hatten niemals auch nur den Hauch einer Chance, oder?“
Das Lächeln, das in seinem Gesicht erstrahlt, lässt jeden Sonnenaufgang vor Neid erblassen.
Ich gebe mir ein imaginäres Sternchen, weil ich es geschafft habe, Kay abzulenken.
„Nicht wirklich“, flüstert er. Ganz kurz flackert Schmerz in seinen wunderschönen blauen Augen auf. „Aber das Leid … das hätte nicht sein müssen.“
„Nein, hätte es nicht“, gebe ich ihm Recht.
„Aber es hatte auch etwas Gutes“, sagt Kay, mehr zu sich selbst, als zu mir.
Stirnrunzelnd betrachte ich ihn aufmerksam.
Was, bitteschön, war an diesem grausamen seelischen Schmerz gut? Kay nimmt mein Gesicht in beide Hände.
„Hätte ich auch nur den geringsten Zweifel an der Tiefe meiner Gefühle für dich gehabt, Kim, so wäre er nach alldem ausgelöscht gewesen.“
Ehe mir wieder dieses verdammte Pipi in die Augen schießt, schließe ich dieselben lieber und überlasse meinen Mund den wirklich sehr talentierten Lippen von Mr. Monroe.
„Schlaf jetzt!“, murmelt er, nachdem es uns gelingt, uns wieder voneinander zu lösen.
Ich rolle mich wie ein Embryo zusammen und kuschele mich an seine feste, so unglaublich gut duftende, Brust.
„Du auch“, nuschele ich noch … und dann bin ich auch schon eingeschlafen.

26)
    „ W illkommen zuhause, geliebte Tochter!“
Nachdem Phil mich, wie besprochen, in Pattsons Villa in Baton Rouge abgeliefert hat, und ich die unangenehme Prozedur überstanden habe, die er in seinem Telefonat angekündigt hat (Kays Wut, als er fühlt, was ich fühle, droht mir in kleinen Rauchwolken aus den Ohren zu quellen), stehe ich jetzt meinem Vater gegenüber.
Unmöglich, dieses Gefühl zu beschreiben. Ich finde keine Worte dafür, was ich empfinde, obwohl genügend Auswahl durch mein Hirn wirbelt: Angst, Unbehagen, Hilflosigkeit, Unzulänglichkeit, Hass … und immer wieder Hass!
Der Sarkasmus in Pattsons Stimme bringt allerdings alle Gefühle zum Verstummen.
Bis auf den Hass. Der lodert mit der Leuchtkraft eines 10.000-Megawatt-Strahlers.
„Lass ihn in Ruhe! Er hat dir nichts getan. Ich bin es, die du willst, also lass ihn gehen!“, zische ich und werfe hastig einen Blick zu Vic, der von zwei finster dreinblickenden Gorillas in einer Ecke des geräumigen Wohnzimmers festgehalten wird.
Keine Ahnung, was mich in diesem Augenblick davon abhält, Vics Namen zu nennen. Doch irgendetwas in mir, mahnt mich, genau das zu tun.
Das süffisante Grinsen des Mannes, den ich siebzehn Jahre lang als meinen Vater wähnte, verursacht mir Übelkeit und ich möchte ihm am liebsten auf die blank polierten Stiefelspitzen kotzen.
„Ich wusste es“, sagt er mit einem fiesen Grinsen, „ich wusste, dass diese kleine Ratte auch eine von euch Kreaturen ist.“ Kreaturen? In meinen Fingerspitzen kribbelt es.
„Zunächst ist

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