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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
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Linien in jedem einzelnen Gesicht. Selbst in Selenas.
„Niemand hier hat es verdient, sich wegen mir in Gefahr zu begeben. Das bin ich nicht wert.“
Jetzt lässt sich niemand den Mund von mir verbieten. Alle Anwesenden reden durcheinander. Und doch ist aus all dem Geplapper eines deutlich heraus zu hören: alle sehen das anders als ich.
Kay springt auf, umfasst meine Schultern und schüttelt mich sanft.
„Du bist es wert, Baby“, sagt er wütend, „jedem von uns bist du es wert.“
Zustimmendes Gemurmel unterstützt seine Worte.
„Und ich werde nicht zulassen, dass du wieder zurückgehst!“
„Ich habe siebzehn Jahre meines Lebens bei Pattson verbracht, Kay“, bringe ich ihm in Erinnerung, „und wenn er darauf aus ist, dass ich ihn in meinen Träumen besuche, nun, dann kann er das ja haben.“
Das sollte jetzt lustig sein – dumm nur, dass keiner lacht!
„Du wirst zurückgehen“, schaltet sich jetzt Phil ein, „allerdings nicht für immer. Und schon gar nicht alleine.“
Ich komme gar nicht dazu, mein Veto einzulegen.
„Darüber diskutiere ich nicht, Spätzchen“, sagt er liebevoll und ich dränge mühsam die aufsteigenden Tränen zurück.
Verflixt!
Phil weiß genau, was er tun oder sagen muss, um mich außer Gefecht zu setzen!
Als er meinen Kosenamen benutzt, gerät die Aktion von geschäftlicher Kälte zu familiärer Wärme.
Kay sieht sehr zufrieden aus.
„Ich selbst werde dich zurückbringen. Einige von euch …“, Phil deutet auf seine Männer, „werden sich um das Gebäude herum postieren. Kim!“, wendet er sich an mich, „bist du in der Lage, uns einen genauen Grundriss des Gebäudes zu vermitteln?“
Beinahe hätte ich aufgelacht.
„Phil, ich habe siebzehn Jahre nichts anderes zu tun gehabt, als jeden Fleck auf den Tapeten aller vierzehn Zimmer zu studieren und zu analysieren; mir jeden winzigen Riss in den Fliesen genau einzuprägen und festzustellen, wann genau um wie viel Millimeter er sich nach welcher Richtung verschoben und vergrößert hat.“
Ich unterbreche meine Aufzählung entsetzt.
Habe ich ein fotografisches Gedächtnis? Wenn ja, wieso fällt es mir erst jetzt auf?
An Phils Gesichtsausdruck erkenne ich, dass er diesen Gedanken wohl auch gerade hat.
Ich hole tief Luft. „Ja, ich bin dazu in der Lage, Phil.“
„Gut, Spätzchen“, lächelt er und streichelt meine Wange. Mit keiner Silbe lässt Phil erkennen, dass er dieselbe Überlegung anstellt, wie ich, und doch weiß ich, dass er es gerade eben tut. „Kennst du irgendeinen Weg, auf dem wir Kay und Renee einschmuggeln können?“
Am liebsten würde ich den Kopf schütteln, aber da Kay mich sofort durchschauen würde, lasse ich es.
Nützt ja eh nix.
„Ja, es gibt da einen Weg, der durch den Garten führt“, gebe ich leise zu.
Endlich wird auch Renee munter.
„Bei den Ginsterhecken?“, fragt er und ich nicke.
Ganz kurz nur drängt sich mir der Gedanke auf, warum eigentlich Vic bei Pattson ist. War es nicht immer Renee, der an Phils Stelle seine Vertretung übernommen hat?
„Ich habe mir schon gedacht, dass es irgendwie seltsam ist“, murmelt Renee, eher zu sich selbst. „Alle Büsche und Hecken in diesem riesigen Garten sind perfekt gestutzt, nur die Ginsterhecken wuchern fröhlich vor sich hin.“
Ein weiteres Mal nicke ich. „Ja, die Hecken verbergen einen Zugang zum Keller. Da kommt man in das Gebäude. Allerdings ist die Türe immer abgeschlossen.“
„Wir brauchen keinen Schlüssel“, verkündet Kay mit kalter Stimme und ich reiße die Augen auf.
Kay schenkt mir ein schiefes Grinsen.
„Kannst du etwa Türen öffnen … also … ich meine …?“
„Ja“, antwortet Kay auf mein Gestammel, „ich weiß es selbst erst seit wenigen Tagen, daher habe ich noch nichts gesagt. Tut mir leid, Phil!“
Doch Phil ist alles andere als sauer. Er lacht lauthals los. „Perfekt!“, sagt er dann, „Kay und Renee werden auf diese Weise in das Haus gelangen.“
„Und dann?“, werfe ich ein und meine Stimme zittert verdächtig. Ich will einfach nicht, dass jemandem etwas passiert. Und Kay und Renee schon gleich überhaupt nicht.
Sie stehen mir näher als jeder andere hier im Raum.
„Und dann“, grinst Phil, „haben wir unser ganz privates drahtloses Netzwerk!“

25)
    N achdem bis ins kleinste Detail besprochen ist, wie wir morgen vorgehen werden - unter anderem habe ich anhand eines sensationellen Systems, das die CIA ausgearbeitet hat, eine detailgetreue Wiedergabe unseres Hauses in Baton Rouge mit allen Schikanen

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