Verbotene Kuesse am Pool
anrufen, wenn Dylan aufwacht?“
„Heute Abend bin ich nicht da. Ich sehe ihn dann ja morgen beim Frühstück.“
Aha. Also machte er sich weniger Sorgen um seinen Enkelsohn. Er hatte nur wissen wollen, ob Colin bei ihr war. Interessant. Rowena brachte ihren Vater zur Tür. „Bis später.“ Sie schloss die Tür hinter ihm und lehnte sich aufatmend dagegen. Wenig später klopfte sie an die Schlafzimmertür. „Die Luft ist rein!“
Colin trat ins Wohnzimmer. „Gott sei Dank.“
„Tut mir leid, aber es ging nicht anders.“ Erschöpft ließ sie sich auf das Sofa fallen.
„Macht nichts. Ich habe in der Zwischenzeit in deinen Sachen gewühlt.“ Als sie ihm einen scharfen Blick zuwarf, lachte er. „Keine Sorge. Aber ich habe zugehört. Du hast dich sehr geschickt aus der Affäre gezogen.“ Er setzte sich neben sie, allerdings einen halben Meter entfernt. „Er hörte sich misstrauisch an.“
„Ich weiß.“ Sie seufzte leise. „Aber so klingt seine Stimme eigentlich immer. Wenn er einen echten Verdacht gehabt hätte, hätte er die ganze Wohnung durchsucht.“
„Das beruhigt mich.“
Ein kurzer Blick auf die Uhr. „Dylan wird jeden Moment aufwachen“, sagte sie und sah Colin bedauernd an.
„Das heißt, das war’s?“
„Ich fürchte, ja. Ich weiß, das hört sich für dich vielleicht merkwürdig an, aber ich möchte dir danken. Das war wichtig für mich, und ich meine nicht nur in sexueller Hinsicht. Irgendwie hatte ich den Kontakt zu mir selbst verloren und wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Aber jetzt bin ich wieder mehr ich selbst. Ich sollte schon lange etwas an meinem Leben ändern. Und jetzt habe ich wohl endlich den Mut dazu.“
Mit einem leicht verwirrten Lächeln schüttelte er den Kopf. „Ich weiß zwar nicht wodurch, aber ich bin froh, dass ich dir helfen konnte.“ Er folgte ihr zur Tür. „Bis später dann.“
„Ja, bis später.“ Sie stellte sich schnell auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Natürlich nur auf die Wange. Auf den Mund, das wäre zu gefährlich gewesen. Colin ging. Einfach so und ohne dramatische Auseinandersetzungen. Wenn Trennungen doch immer so unproblematisch wären.
Auf dem Weg wieder ins Wohnzimmer nahm sie ihr Laptop vom Küchentisch und ließ sich mit gekreuzten Beinen auf dem Sofa nieder. Mutig tippte sie die E-Mailadresse des städtischen Gesundheitsdienstes in Los Angeles ein. Dann atmete sie tief durch. Dies war der erste Tag ihres neuen Lebens.
Am nächsten Montag wurde ein neues Kind im Kindergarten angemeldet. Matt war ein entzückender Junge von sechs Wochen mit blondem Haar und blauen Augen. Matts Mutter musste wieder arbeiten, denn ihre sechs Wochen Mutterschaftsurlaub waren vorbei. In der ersten Stunde benahm Matt sich wie ein kleiner Engel. Dann schrie er den ganzen Tag lang, fast ohne Pausen. Jeder versuchte sein Glück, nahm ihn auf den Arm, wiegte ihn, gab ihm zu trinken, wickelte ihn, doch er ließ sich nicht beruhigen.
Da dieses Verhalten für Babys nicht ungewöhnlich war, die das erste Mal von ihren Müttern getrennt waren, machte Rowena sich weiter keine Gedanken. Aber am nächsten Tag war es nicht besser. Der arme kleine Junge war nicht zu trösten, und am Nachmittag waren alle zu Tode genervt. Rowena nahm den Kleinen mit in ihr Büro und schloss die Tür, damit die Großen Ruhe für ihre Schularbeiten hatten, während die Kleineren ihren Nachmittagsschlaf machten.
Doch ziemlich bald klopfte jemand an ihre Tür. Tricia steckte den Kopf hindurch. „Besuch!“
Wahrscheinlich ihr Vater … „Schick ihn herein“, sagt sie seufzend. Sie schaltete den Rechner aus, auf dem sie Patience gespielt hatte, um sich ein wenig von Matts Geschrei abzulenken. Als sich die Tür öffnete, drehte sie sich um. „Colin?“
„Hallo, Rowena“, sagte er und lächelte sie an, sodass ihr die Glieder butterweich wurden. „Kann ich dich kurz sprechen?“
In den letzten vier Tagen hatte sie immer wieder versucht, nicht an ihn zu denken. Umsonst. „Äh … ja, natürlich. Mach bitte die Tür zu.“
Er sah sie fragend an.
„Damit die anderen trotz Matts Geschrei ihre Mittagspause genießen können.“
„Ach so.“ Er schloss die Tür. „Ich bin nur gekommen“, sagte er mit erhobener Stimme, „um mich zu erkundigen, wie es Dylan geht.“
„Sehr gut. Er erzählt jedem, dass du ihn vor dem bösen Krankenhaus errettet hast.“
„Und du? Wie geht es dir?“
„Okay. Und du?“
„Ich habe viel zu tun. Wir sind schon ganz gut
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