Verbotene Kuesse am Pool
heute schien sie zumindest genug Energie zu haben, um zu duschen.
„Colin!“, rief Dylan.
Als Colin ins Wohnzimmer trat, hielt der Kleine ihm seinen Becher hin. „Saft, bitte.“
Colin goss ihm ein, dann stellte er das Geschirr und die Bestecke in den Geschirrspüler und wischte den Tresen ab. Als er den Lappen ausspülte, hörte er, dass Rowena aus dem Schlafzimmer kam. Schnell drehte er sich um. Sie hatte wieder die Schlafanzughose an, hatte darüber ein Sweatshirt gezogen, und ihr Haar war noch feucht. Aber sie sah aus, als sei sie auf dem Weg der Besserung. „Guten Morgen“, sagte er. „Du scheinst dich heute besser zu fühlen.“
„Ja, ein bisschen schwach vielleicht, aber immerhin wieder wie ein Mensch.“
„Mommy!“, schrie Dylan von nebenan, der ihre Stimme gehört hatte.
Sie trat auf ihn zu. „Hallo, Schätzchen.“
So schnell er konnte, kam er mit seinem unbeholfenen Gang auf sie zu, und Rowena hob ihn hoch und drückte ihn an sich. Nicht zum ersten Mal war Colin überrascht, wie gut der Kleine doch die Balance halten konnte. Wer weiß, vielleicht könnte er sogar etwas besser laufen, wenn Rowena ihm mehr zutrauen würde.
Aufgeregt erzählte Dylan der Mutter, wie der gestrige Tag verlaufen war. Was sie gegessen hatten, was Colin ihm vorgelesen hatte, welche Spiele sie gespielt hatten. Offenbar hatte es dem Kleinen an nichts gefehlt. Rowena lachte. „Das hört sich ja so an, als hättet ihr einen schönen Tag gehabt, Colin und du.“
Colin nickte ernsthaft. „Er mein Daddy.“
Colin und Rowena sahen sich verblüfft an. Damit hatte keiner von beiden gerechnet. Colin fasste sich als Erster. „He, Buddy, willst du deiner Mommy nicht zeigen, was du gestern für sie im Kindergarten gemacht hast?“
„Oh, ja!“ Der Kleine wand sich in den Armen der Mutter, die ihn lächelnd auf den Boden setzte. Als Dylan in Richtung Kinderzimmer verschwunden war, sah sie Colin betreten an. „Das ist mir schrecklich peinlich …“
„Das braucht es nicht zu sein.“
„Ich habe wirklich keine Ahnung, wie er darauf kommt.“
„Rowena …“
„Wahrscheinlich verwirrt ihn, dass seine Spielkameraden immer von ihren Daddys erzählen … und er hat keinen.“
Er legte ihr kurz die Hand auf den Arm. „Lass, du musst mir nichts erklären. Ich bin natürlich nie auf die Idee gekommen, dass meine Gegenwart Dylan verwirren könnte. Denn dann wäre ich nicht geblieben. Tut mir leid, dass ich dich in eine schwierige Situation gebracht habe.“
Rowena seufzte leise. „In letzter Zeit habe ich immer wieder das Gefühl, ihm nicht das geben zu können, was er sich wünscht. Als würde ich ihn im Stich lassen.“
In diesem Augenblick kam Dylan wieder zurück und überreichte seiner Mutter strahlend das Bild, das er für sie gemalt hatte.
„Schätzchen, das ist wunderschön“, hörte Colin sie sagen, als er in die Küche ging. Weinte sie? Wie kam sie bloß auf die Idee, sie würde ihrem Sohn nicht gerecht? Der Kleine war glücklich und aufgeweckt und liebte seine Mommy über alles. Wenn es etwas gab, was er nicht haben konnte, dann gab es sicher gute Gründe dafür. Dann hörte er Rowena in die Küche kommen.
„Meinst du, ich könnte eine Tasse Kaffee bekommen?“
Rowena war überrascht, dass Colin nach Dylans „Daddy“-Bemerkung nicht gleich das Weite gesucht hatte. Aber nein, er war noch hier, hier in ihrer Küche.
„Möchtest du nicht etwas essen?“, fragte er. „Du musst doch kurz vorm Verhungern sein.“
„Ja, ich könnte was essen. Aber ein bisschen Müsli reicht mir.“
„Unsinn.“ Er öffnete den Kühlschrank und holte einen Teller mit Pfannkuchen heraus. „Die habe ich für dich aufgehoben. Selbst gemacht.“
„Die hast du gemacht? Ich habe gar nicht gewusst, dass ich noch Fertigmix zu Hause hatte.“
„Hattest du auch nicht, aber die Zutaten. Ich habe den Teig selbst zusammengerührt.“ Er schob den Teller in die Mikrowelle, drückte auf „Start“ und goss Rowena dann Kaffee ein. „Nimmst du Milch oder Zucker?“
„Nein, ich trinke ihn schwarz.“
Er reichte ihr die Tasse, und sie trank einen Schluck. „Hm, gut … Es geht doch nichts über eine Tasse Kaffee am Morgen.“ Sie sah ihn über den Tassenrand hinweg an. „Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst.“
„Es gibt vieles, was du von mir nicht weißt.“
Bedauerte er das? Es hörte sich beinahe so an. Rowena wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie hatten doch nur eine Sexaffäre, in der man nicht mehr
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