Verbotene Kuesse am Pool
ihr das Herz weh vor lauter Liebe zu dem Kind. Und plötzlich überfiel sie die absolute Gewissheit, dass er in seinem Leben glücklich werden würde. Trotz allem, was er bereits durchgemacht hatte und was er in Zukunft noch würde durchmachen müssen.
Wenn sie nur mit so viel Optimismus auf ihr eigenes Leben blicken könnte.
10. KAPITEL
Bis Mittag waren Rowena und Dylan auf dem Spielplatz, dann nahm sie den Kleinen in sein Lieblings-Hamburger-Restaurant mit. Er durfte sogar eine Brause trinken, allerdings ohne Koffein. In Zukunft würden sie sich Restaurantbesuche nur noch selten leisten können, denn da müsste sie jeden Cent dreimal umdrehen.
Um halb acht brachte sie Dylan ins Bett, der auch sofort einschlief.
Nachdenklich stand Rowena danach vor ihrem Kleiderschrank. Ja, warum nicht? Vielleicht sollte sie Colin mal etwas anderes bieten als Badeanzug und Bikini. Sie nahm einen Body aus dünner Spitze aus dem Schrank. Sie hatte ihn noch aus ihrer wilden Zeit vor Dylans Geburt, aber er passte ihr immer noch. Darüber zog sie ihren seidenen Morgenmantel und band ihn in der Mitte zusammen. Dann bürstete sie sich kräftig das Haar, zog leicht die Lippen nach – und war mit ihrem Spiegelbild sehr zufrieden.
Normalerweise konnten sie es gar nicht abwarten, nackt zu sein, ein Vorspiel fand nicht statt. Das würde heute etwas anders sein. Sie hatten die ganze Nacht zur Verfügung, und außerdem freute sich Rowena sehr darauf, sich endlich einmal in einem bequemen Bett zu lieben.
Ach ja, sie sollte ihm ja Bescheid geben … Schnell nahm sie ihr Smartphone vom Nachttisch, öffnete den Mantel und machte ein Foto von sich, das sie ihm statt einer Text-SMS schickte. Offenbar hatte er schon gewartet, denn schon nach einer Minute klopfte er an ihre Tür.
Als sie öffnete, betrachtete er sie mit hungrigen Blicken von oben bis unten. „Ist das für mich?“, fragte er, trat schnell ein und strich über die anliegende Spitze.
„Ich dachte, es wäre spannend, das Ganze mal etwas langsamer anzugehen“, meinte sie lächelnd.
„Ich wäre ja gern in meinem seidenen Pyjama gekommen“, meinte er schmunzelnd. „Aber zum einen wüsste ich nicht, was ich sagen sollte, wenn mich jemand sieht. Und zum anderen habe ich gar keinen seidenen Pyjama.“
„Kein Problem, du siehst auch so sehr gut aus.“ Und wie … Die Jogginghosen saßen ihm tief auf den Hüften, und unter dem eng anliegenden Hemd waren die beeindruckenden Brustmuskeln deutlich zu sehen. Dass ihr erster Liebhaber nach drei Jahren eine so fantastische Figur hatte, war wirklich Glück. Und der Sex mit ihm … einfach Wahnsinn. „Darf ich fragen, was du nachts trägst?“
„Nichts.“
Hm, nicht schlecht … „Wir haben fast die ganze Nacht, also können wir uns auch Zeit lassen. Möchtest du vielleicht erst mal etwas trinken? Ich hab Eistee und Sodawasser. Aber ich kann auch eine Flasche Scotch von unten holen.“
„Ich glaube, nur Wasser.“ Er kniff kurz die Augen zusammen, während er sich über den Nasenrücken strich.
„Alles in Ordnung mit dir?“ Rowena sah ihn besorgt an.
„Ja. Ich bin nur ein bisschen müde. Es war eine anstrengende Woche.“
Das kann man wohl sagen … „Komm, setz dich. Ich hole das Wasser.“ Als sie Wasser in die beiden Gläser goss, zitterte ihre Hand leicht. Irgendwie war Rowena ein bisschen nervös. Nicht wegen Sex. In dem Punkt hatten sie nie Schwierigkeiten gehabt. Aber sie würden diesmal viele Stunden beisammen sein. Worüber würden sie reden? Was würden sie tun? Vielleicht stellten sie fest, dass sie sich eigentlich gar nichts zu sagen hatten. In dem Fall könnte sie ja so tun, als sei sie todmüde.
Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, saß Colin auf dem Sofa, hatte den Kopf nach hinten gelegt und die Augen geschlossen. Sie setzte sich neben ihn und strich ihm über den Arm. „Wach auf, du Schlafmütze.“
Er riss die Augen auf. „Entschuldige. Bin ich eingeschlafen?“
„Sah fast so aus.“
„Ich bin richtig erschöpft.“ Er rieb sich die linke Schläfe. „Außerdem habe ich grässliche Kopfschmerzen.“
„Ist das nicht normalerweise die Ausrede der Frauen?“
„Es ist keine Ausrede. Ich fühle mich nicht besonders gut.“
Er war tatsächlich blass, und die Augen sahen fiebrig aus. Rowena legte ihm die Hand auf die Stirn. „Du hast eindeutig erhöhte Temperatur, Colin.“
„Verdammt“, murmelte er. „Das hätte ich mir eigentlich denken können.“
„Komm“, sie stand auf und streckte die
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