Verbotene Kuesse am Pool
Schlaf. Als sie aufwachte, war sie überrascht, dass es draußen taghell war. Doch dann fiel ihr ein, dass sie krank war. Ihre Glieder schmerzten, und sie war dankbar, dass Colin ein paar Schmerztabletten und ein Glas Wasser auf dem Nachttisch hinterlassen hatte. Sie nahm die Tabletten und fiel wieder zurück in ihre Kissen.
Wahrscheinlich war sie sofort wieder eingeschlafen, denn als sie die Augen ein zweites Mal öffnete, war es bereits dunkel draußen. Wie spät mochte es sein? Und wer kümmerte sich um Dylan? Voll Panik richtete sie sich im Bett auf. „Colin? Betty? Ist da keiner?“
Sekunden später stand Colin in der Tür. „Du bist wach?“
„Ja. Wie lange habe ich geschlafen? Ist es wirklich schon dunkel?“
Colin lachte leise. „Allerdings, es ist halb zehn.“
„Nachts? Oh Gott …“ Wenn sie sich nur nicht so elend fühlen würde. „Wo ist Dylan? Ich muss ihm was zu essen machen.“
„Dylan und ich haben schon gegessen. Und er liegt längst im Bett.“
Sie sah ihn sprachlos an. „Ich muss zu Dylan“, sagte sie dann hastig. Aber als sie versuchte, die Beine aus dem Bett zu heben, fiel sie kraftlos zurück.
„Bleib liegen“, sagte Dylan ruhig. „Ich sehe jede Viertelstunde nach ihm. Es geht ihm gut.“
„Aber er muss seine Medikamente nehmen.“
„Betty hat mir gezeigt, was er nehmen muss, und das habe ich ihm gegeben.“
„Betty weiß, dass du hier bist?“
„Ich habe den Eindruck, sie weiß alles. Hast du mit ihr über uns gesprochen?“
„Ja. Aber sie wird uns nicht verraten. Ach, Colin“, sagte sie kläglich, „es tut mir so leid, dass du all das tun musst.“
„Mach dir keine Gedanken. Dylan ist ein prima Junge.“
Ja, der sich nicht an einen Mann binden sollte, der ihn wieder verlassen wird.
„Hast du Hunger?“, fragte Colin.
Sie schüttelte den Kopf. Alles tat ihr weh, sehr viel mehr noch als am Morgen. „Vielleicht sollte ich noch ein paar von den fiebersenkenden Schmerzpillen nehmen.“
„Ja, wahrscheinlich.“ Colin trat an ihr Bett, half ihr, sich aufzurichten, und reichte ihr die Tabletten und das Glas Wasser.
Stöhnend ließ sie sich zurücksinken. „Könntest du Betty bitten heraufzukommen? Ich will sie fragen, ob sie über Nacht hierbleiben kann. Für den Fall, dass Dylan nachts aufwacht.“
„Das ist nicht nötig. Ich werde heute Nacht hierbleiben.“
„Das musst du wirklich nicht, Colin.“
„Ich will es aber.“ Ja, warum tat er sich das eigentlich an? Warum wollte er sich unbedingt um sie und ihren Sohn kümmern? Das Ganze war doch nur eine einfache Sexaffäre. Obgleich er wusste, dass Rowena bereits Gefühle für ihn entwickelte. Und er machte es durch sein Verhalten nur noch schlimmer. Dennoch beugte er sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du solltest wieder schlafen. Morgen fühlst du dich bestimmt besser.“
Hoffentlich. Schlechter war kaum vorstellbar. Sie war so schlapp, dass sie tatsächlich sofort wieder einschlief. Mitten in der Nacht wachte sie auf und hatte das Gefühl, dass jemand neben ihr lag. Doch bevor sie das genauer ertasten konnte, war sie schon wieder eingeschlafen. Als sie wieder aufwachte, war bereits Tag, und sie hörte, wie jemand in der Küche rumorte, und außerdem Dylans ansteckendes Kichern. Hatte Colin wirklich nachts neben ihr gelegen, oder hatte sie das im Fieberwahn geträumt?
Sie richtete sich auf und schob vorsichtig die Beine aus dem Bett. Immer noch war sie sehr schwach, aber sie hatte keine Schmerzen mehr. Ihr Magen grummelte, und der Duft nach frischem Kaffee animierte sie aufzustehen. Mit zitternden Knien ging sie ins Bad, und als sie sich im Spiegel sah, erschrak sie. Sie war weiß wie die Wand, und das Haar klebte ihr am Kopf. Der Kaffee konnte warten, erst musste sie unter die Dusche.
Dylan saß zufrieden vor dem Fernseher und sah sich die morgendliche Kindersendung an. Colin hatte ihn angezogen, ihm Frühstück gemacht und ihm seine Medikamente gegeben. Wieder war er erstaunt, wie pflegeleicht das Kind war. Er hatte angenommen, dass der Kleine nach seiner Mutter jammern würde, aber er schien zu verstehen, dass seine Mutter Ruhe brauchte, weil sie krank war.
Als Colin sich vor etwa einer Stunde vorsichtig von Rowenas Bett erhoben hatte, schlief sie tief und ruhig. Doch jetzt war das Bett leer. Allerdings hörte er die Dusche im Bad und hoffte, dass sie sich heute besser fühlte. Gestern war sie so schlecht beisammen gewesen, dass er beinahe einen Arzt gerufen hätte. Aber
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