Verbotene Kuesse am Pool
selbst nicht, wie es passiert ist. Aber ich liebe sie und wünschte mir, dass du dich für mich freust.“
„Aber das tu ich doch, Colin. Nur, na ja, dein Unfall ist noch nicht sehr lange her. Du hattest einen schweren Schock und bist vielleicht noch nicht ganz wiederhergestellt. Bist du sicher, dass du dir das gut überlegt hast?“
Also freute sie sich nicht für ihn. Aber das sollte ihn nicht wundern, denn sie wollte ihn für sich. Was verständlich war, denn im Grunde hatte sie ihn aufgezogen und ihm die Mutter ersetzt, die von ihm nichts wissen wollte. Aber deshalb konnte er ihr nicht sein eigenes Glück opfern, sosehr er ihr auch dankbar war für das, was sie für ihn getan hatte. Aber wenn er hier bei ihr blieb, würde er sehr bald Hassgefühle gegen sie entwickeln, und so würden sie beide nicht ihres Lebens froh.
„Ja, ich habe es mir genau überlegt und weiß, was ich will.“
„Dann ist es dir ernst mit ihr?“
„Ja, so ernst, dass ich sie bitten werde, mich zu heiraten.“
„Oh …“ Sie schluckte. „Und wann?“
„Bald.“ Sowie er sie gefunden hatte.
„Aber will auch sie dich heiraten? Was, wenn du sie fragst und sie ablehnt?“
„Dann werde ich sie so lange fragen, bis sie Ja sagt.“
„Du warst schon immer sehr stur. Wenn du irgendetwas haben wolltest, dann konnte man dir das nicht ausreden. So wie damals mit dem schrecklichen Motorrad, das du dir gekauft hast, als du gerade vierzehn warst.“
Sie tat so, als sei er mit einer Harley durch die Gegend gebrettert. „Matty, du übertreibst. Das war ein Motorroller, der kaum auf dreißig Meilen in der Stunde kam. Ich war nie in Gefahr. Nicht jeder lässt sich am liebsten in einem Rolls-Royce durch London chauffieren.“
Das hatte gesessen, denn Matty schob beleidigt die Unterlippe vor. „Und aus welcher Gesellschaftsschicht kommt diese Person? So etwas wie einen Adel gibt es in diesem Land wohl nicht, oder?“
Jetzt musste er lachen. Die Herkunft einer Frau spielte für ihn nun wirklich keine Rolle. „Soviel ich weiß, ist sie nicht von Adel.“
„Das habe ich mir gedacht. Aber wenn du sie nun schon heiraten musst, warum wollt ihr dann nicht hier in London leben?“
„Sie hat einen Sohn, der leicht behindert ist und spezielle Ärzte braucht. Aber ich bin sicher, dass sie sehr gern ein paarmal im Jahr nach London kommen wird. Und du kannst uns in Kalifornien besuchen.“
„Aber du weißt doch, wie ungern ich fliege.“
Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, er wäre der Ältere von ihnen beiden. „Darüber haben wir uns schon früher unterhalten, Matty. Du musst auch mal Kompromisse machen und mir auf halbem Weg entgegenkommen.“
Sie seufzte leise. „Ich weiß. Aber ich bin nun mal so alt und eingefahren.“
„Achtundvierzig ist doch noch nicht alt. Ich weiß, es ist nicht einfach für dich zu akzeptieren, dass ich mein eigenes Leben leben möchte. Aber, bitte, Matty, versuch bitte, dich für mich zu freuen.“
Zurück in der Wohnung der Schwester rief er Hayden Black an, der an dem ANS-Fall arbeitete. Colin überredete ihn, Nachforschungen nach Rowena anzustellen. Denn um ihr einen Heiratsantrag machen zu können, musste er sie erst einmal finden.
Dylan saß in Tricias winzigem Wohnzimmer vor dem Fernsehapparat und sah seine geliebte Samstagmorgen-Sendung. Rowena, immer noch im Schlafanzug, stand in der Küche und machte Rührei. Tricia saß am Tisch und las Zeitung, nicht ohne die Freundin hin und wieder sorgenvoll zu betrachten.
Und obwohl sie Tricia den Rücken zudrehte, spürte Rowena den Blick. „Hör auf, mich immer so anzustarren.“
„Woher weißt du das?“, fragte Tricia verblüfft. „Das ist ja richtig unheimlich.“
Rowena lachte und drehte sich kurz zu ihr um. „Wenn du ein Kind hast, wachsen dir auch im Hinterkopf Augen.“
„Igitt, das ist eklig!“
Rowena teilte das Rührei auf drei Teller auf, tat gebratenen Speck und Toast dazu und rief: „Dylan, Frühstück!“
„Fühtück!“, schrie er begeistert und kam angerannt. Und diesmal machte sie ihm keine Vorwürfe, weil er zu schnell lief. Colin hatte recht, sie traute ihrem Sohn nicht genug zu. Er wollte so sein wie die anderen Kinder, und sie hinderte ihn immer wieder daran. So wie ihr Vater sie in ihrer Entwicklung zu einem unabhängigen Menschen immer wieder gehindert hatte. Das musste sie ändern. Sofern er nicht wirklich in Gefahr war, würde sie Dylan seine Erfahrungen machen lassen.
Die drei setzten sich an den Tisch, und
Weitere Kostenlose Bücher