Verbotene Kuesse am Pool
müsse sie sich beherrschen, um nicht ausfallend zu werden. Sie wusste nicht, ob ihr Vater sie immer noch nicht aus den Augen ließ, also wollte sie auf Nummer sicher gehen. Fasziniert beobachtete Colin, wie die Männer Rowena mit den Augen verschlangen und die Frauen etwas säuerlich lächelten, wenn Rowena vorbeikam. Sie selbst schien nicht zu bemerken, welche Emotionen sie auslöste.
Sie besaß so wenig Selbstvertrauen, dass er sich manchmal fragte, ob das jemals zu ändern war. Aber als sie ihm heute auf der Tanzfläche gestand, dass er gut für ihr Selbstbewusstsein sei, wusste er, dass es Hoffnung für sie gab. Er wünschte sich, der Mann zu sein, der an ihrer Seite war, wenn sie diesen langen und sicher schmerzhaften Prozess durchmachen musste. Doch sie verdiente etwas Besseres als ihn.
Wenn er daran dachte, was er kürzlich mit dem Senator erlebt hatte, wie der Mann seine Tochter behandelte, dann war er kurz davor, die Verhandlungen mit ihm abzubrechen. Sicher, der Vertrag war wichtig, doch es ging hier schließlich nicht um Leben und Tod. Es war einfach nicht wichtig genug, um mit so einem Widerling Kompromisse zu schließen.
Aber er würde damit nicht nur seine Familie enttäuschen und Gefahr laufen, sich wirtschaftlich zu ruinieren, es ging hier auch um sein Land, um die ganze Nation, die von dem Vertrag profitieren würde.
Er ging zur Bar und bestellte sich ein Gingerale. Er hatte sich geschworen, keinen Alkohol anzurühren, solange er mit Rowena zusammen war. Auch sonst trank er mäßig, aber es fiel ihm manchmal schwer, Nein zu sagen, wenn ihm ein Drink angeboten wurde. In Gesellschaft trank er gern mal mit, aber er war noch nie betrunken gewesen. Dennoch konnte er sich vorstellen, wie hart es für eine ehemals Abhängige wie Rowena sein musste, den anderen beim Trinken zuzusehen.
Er weitete ein wenig seinen Kragen, als sei ihm warm, dann ging er direkt auf die Türen zu, die auf den Balkon führten. Nur wenige Leute waren auf dem Balkon, denn die Luft war kühl. Gelassen schlenderte er am Geländer entlang und warf hin und wieder einen Blick in den Park. Der Kindergarten lag unten am Fuß des Hügels, und auch die Rückseite des Poolhauses war zu sehen.
Schließlich hatte er das Ende des Balkons erreicht und sah auch die große Topfpflanze, von der Rowena gesprochen hatte. Die Ecke war so dunkel, dass er nicht sehen konnte, ob Rowena schon da war. Doch dann kam ein heller schlanker Arm hinter der Pflanze hervor, packte ihn beim Handgelenk und zog ihn ins Dunkel.
„Hat dich jemand gesehen?“
„Ich glaube nicht.“
„Gut.“
Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen, doch an ihrem Tonfall konnte er hören, dass sie lächelte. Dann legte sie ihm die Arme um den Hals, und er spürte ihre Lippen auf dem Mund. Endlich. Schnell stellte er den Drink ab und hob sie hoch. Da ihr Vater wieder da war, hatten sie nicht viel Zeit allein, aber er würde sich etwas einfallen lassen.
„Vielleicht sollte ich das nicht sagen“, murmelte sie dicht an seinen Lippen, „aber ich habe vergessen, meinen Slip anzuziehen.“
Colin stöhnte auf, legte ihr die Hände unter den Po und presste sie an sich. Oh, er wollte sie, er musste sie haben, aber wo?
„Störe ich?“, sagte eine Stimme hinter ihnen, und sie fuhren auseinander. Der Senator! Colin fluchte leise.
„Ja, wenn du es ehrlich wissen willst“, sagte Rowena mit fester Stimme, die Colin kaum als ihre wiedererkannte. „Du störst.“
„Aber, Rowena“, Tates Stimme troff vor Verachtung, „du wirst doch nicht in dein altes Verhalten zurückfallen.“
„Senator.“ Colin trat ans Licht. Die Sache war so oder so vorbei, und er ertrug es nicht, dass der Senator schlecht von Rowena dachte. „Lassen Sie mich erklären …“
Doch zu seiner Verblüffung unterbrach ihn Rowena in hartem Ton. „Kannst du denn nie den Mund halten? Ihr Briten seid doch alle gleich. Reden, reden und nichts als reden. Aber wenn es ums Tun geht …“, sie blickte auf seinen Reißverschluss, „tote Hose, absolut tote Hose.“
Was sollte das? „Rowena …“
„Du bist wirklich nicht der Mühe wert.“ Sie wandte sich zum Gehen, aber der Senator hielt sie am Arm fest. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dich hier auf meiner Party dulde, ohne dich genau beobachten zu lassen?“
Verdammt, daran hatte Colin nicht gedacht.
„Ich kann nicht sagen, dass ich von deinem Verhalten überrascht bin“, sagte ihr Vater mit schneidender Stimme.
„Immerhin musst du
Weitere Kostenlose Bücher