Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
deinem Plan? Damit ich dich nicht anzeige?“
Elle griff sich an den Hals. Sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Wieder schüttelte sie den Kopf. „Nein, Brock, das denkst du doch nicht wirklich, oder? Unser Baby!“
Er betrachtete ihr immer noch kleines Bäuchlein. „Jedenfalls weiß ich, dass du dich für deinen Großvater entscheidest, wenn es darauf ankommt.“
„Nein, für meine Mutter!“, rief sie. „Was hätte ich denn tun sollen? Wenn es um deinen Vater gegangen wäre, hättest du dasselbe gemacht. Oder etwa nicht?“
„In die Lage wäre ich gar nicht erst gekommen, weil ich es immer vermieden habe, von anderen abhängig zu sein – so wie du von deinem Großvater.“
Elle rang nach Atem. Sosehr sie sich verletzt fühlte, jetzt stieg Ärger in ihr hoch. „Schön für dich! Dass du immer so unantastbar und privilegiert warst, nur die besten Schulen besucht hast und einen Führungsposten bekleidest.“
„Um den Job habe ich gekämpft. Mein Vater hat mir nicht den Weg geebnet.“
„Ich kann mich nur wiederholen, schön für dich! Soll ich dir etwas sagen? Wenn es wieder um das Leben meiner Mutter ginge, würde ich wieder so handeln! Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Ich habe mich in dich verliebt, hoffnungslos verliebt. Dann kam die Schwangerschaft …“
Ohne Mitgefühl sah er sie an. „Praktisch für dich, jetzt plötzlich von Liebe zu reden. Vorher hast du das Wort nie gebraucht. Ich schlafe heute im Apartment. Glückwunsch, dass du mich zum zweiten Mal hereingelegt hast, Elle. Gute Nacht. Sicher ist es angenehm, zu lügen und trotzdem so gut zu schlafen wie du.“ Damit wandte er sich um und ging.
Elle war der Hals wie zugeschnürt. Sie wollte Brock nachrufen, brachte aber keinen Ton heraus. Wie konnte er nur denken, dass sie ihn hintergangen hatte?
Ganz einfach: Weil sie es schon einmal getan hatte, monatelang sogar. Also warum sollte er ihr glauben? Einen Beweis für ihre Unschuld hatte sie nicht.
Bei dieser bitteren Erkenntnis wurde ihr übel. Sie rannte ins Badezimmer und übergab sich. Danach lehnte sie sich gegen das Waschbecken und spritzte sich Wasser ins Gesicht.
Wie würde sie sich an Brocks Stelle fühlen? War seine Reaktion nicht schlichtweg verständlich? Obwohl sie tief in ihrem Herzen wusste, dass sie Brock liebte und ihn niemals wieder hintergehen würde, war ihr klar, dass sein Vertrauen erschüttert war.
Und daran ließ sich nichts ändern. Elle brannten die Augen, und plötzlich fing sie zu weinen an. Sie schluchzte laut und verzweifelt, fast schrie sie ihr Leid hinaus. Sie schlang die Arme um sich, als hätte sie Angst, ihr würde das Herz in der Brust zerspringen.
Von allem, was ihr im Leben etwas bedeutete, hatte sie das Wichtigste verloren. Der Traum von einem glücklichen Familienleben für sie, Brock und das Baby war vorbei.
An diesem Abend aß Elle keinen einzigen Bissen. Selbst wenn sie es versucht hätte, sie hätte nichts hinuntergebracht. Durch den tiefen Schmerz und den Schock war sie völlig ratlos. Was sollte sie jetzt tun? Gehen? Bleiben?
Um sich zu beruhigen, duschte sie heiß. Dann zog sie ein weiches Nachthemd an und legte sich in Brocks Bett. Als sie die Augen schloss, nahm sie eine Spur seines angenehmen Duftes war, der so viele Erinnerungen in ihr weckte.
Wieder begann sie zu weinen, obwohl sie geglaubt hatte, keine Tränen mehr zu haben. Endlich schlief sie vor Erschöpfung ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie mit geschwollenen Lidern. Sofort fiel ihr ein, was am vergangenen Abend vorgefallen war. Sie zog sich die Decke über den Kopf. Wenn sich doch die Zeit zurückdrehen und sich alles ungeschehen machen ließe!
Doch das stand leider nicht in ihrer Macht. Elle schlug die Decke zurück, stand auf und sah aus dem Fenster. Es war einer der Tage in San Francisco, die grau und neblig begannen. Wer hier lebte, kannte das Wetter in der Bucht: Nebel, Nebel, Nebel.
Noch immer schmerzte ihr das Herz. Trotzdem würde sie entscheiden müssen, was zu tun war. Brock würde ihr nie wieder vertrauen – welche Ehe ließ sich unter solchen Umständen führen? Welches Elternpaar würden sie abgeben?
So wie es anscheinend seine Eltern getan hatten, wollte sie mit Brock nicht zusammenleben. Davon hatte niemand etwas. Andererseits – was immer sich zwischen Brock und ihr abspielte, immerhin hatte das Kind einen Vater.
Ihre Gedanken überschlugen sich, und im Geiste spielte sie eine Möglichkeit nach der anderen durch. Was
Weitere Kostenlose Bücher