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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Arm ich um meine Schultern spüren will, ist Marc.
    Ich trete einen Schritt nach vorn und tauche unter Leos Arm hindurch, allerdings vergesse ich, dass wir auf einer Stufe stehen. Ich taumle vorwärts, spüre das glatte Leder einer Jacke unter meinen Fingern, dann werde ich unkontrolliert in der Menge hin und her gestoßen.
    Hände greifen nach mir, Kameras werden mir vors Gesicht gehalten. Ich versuche, meine Augen mit der Hand gegen die grellen Blitzlichter abzuschirmen, doch sie flammen in einem wilden Gewitter vor mir auf, sodass ich kaum noch etwas erkennen kann.
    Innerhalb weniger Sekunden drohe ich in dem Fotografenmeer unterzugehen, und ich höre Leo meinen Namen rufen.
    »Leo«, schreie ich, doch ich kann ihn nirgendwo entdecken. Einer der Fotografen ragt aus der Menge – schwarzes Haar und spitz zulaufende Koteletten.
    O Gott.
    Das ist Giles Getty.
    Noch trennen uns mehrere Meter, doch er schiebt sich bereits entschlossen durch die Menge.
    Eine Mischung aus Triumph und Wut zeichnet sich auf seinem Gesicht ab, und ich sehe seinen Kiefer ruhelos mahlen.
    In diesem Moment packt mich jemand von hinten, und mein Haar verfängt sich irgendwo – in einem Reißverschluss oder etwas Ähnlichem. Ich wirble herum und sehe Getty näher herankommen.
    Er hält die Kamera in die Höhe und schießt mehrere Aufnahmen von meinem angstverzerrten Gesicht. Er sieht belustigt aus. Erregt von meiner Hilflosigkeit. Ich hasse mich dafür, dass er mich in diesem Zustand sieht.
    Ich versuche, mein Gesicht zu verdecken, und verliere prompt das Gleichgewicht, wobei sich die verfangenen Haarsträhnen unvermittelt lösen. Taumelnd stolpere ich ein paar Schritte nach vorn und wappne mich bereits, mit dem Gesicht voran auf dem Bürgersteig aufzuschlagen, doch stattdessen werde ich hochgerissen.
    Ich wende den Kopf und blicke geradewegs in das leuchtende Blau von Marcs Augen.

❧ 46
    S ein Auftauchen löst zwar ein neues Blitzlichtgewitter aus, aber zumindest weichen die Fotografen zurück und bleiben auf Distanz. Marc besitzt eine natürliche Autorität, und seine finstere Miene tut ihr Übriges.
    Seine blauen Augen funkeln vor Wut, die Haut über seinen ausgeprägten Wangenknochen ist bleich und gespannt, seine dichten Brauen sind finster zusammengezogen. Bereits ein Blick von ihm lässt die Fotografen zur Salzsäule erstarren.
    Ich sehe den blauen Himmel und vereinzelte Gebäude, die über mir emporragen, als er mich durch die Menge trägt. Seine Arme sind so stark. Schließlich erkenne ich seine schwarze Limousine, die am Straßenrand wartet.
    Ein Klicken ertönt, dann spüre ich das weiche Leder der Sitze. Die Tür fällt ins Schloss, das Tageslicht erlischt, und der Wagen setzt sich in Bewegung.
    »Danke, dass du mich da rausgeholt hast. Das war … wirklich beängstigend.«
    »Würdest du mir verraten, was zum Teufel das Ganze sollte?« Marc verkrallt die Hände ineinander, sodass seine narbenübersäten Fingerknöchel weiß hervortreten.
    Mit zitternden Fingern streiche ich mir das Haar aus der Stirn.
    »Wir … Leo dachte … dass das Stück Publicity braucht.«
    »Leo dachte?« Seine blauen Augen verdunkeln sich.
    »Wir haben das nur gespielt. Das ist alles.«
    »Er hatte den Arm um dich gelegt.« Ich sehe die Sehnen an Marcs Hals hervortreten.
    »Ja, aber … ich meine, nein. Ich habe versucht, von ihm wegzukommen. Und dabei wurden wir getrennt.«
    »Was zum Teufel hattest du in diesem Theater zu suchen?«
    »Ich war … bei der Probe.«
    »Bei der Probe?«
    »Ja. Ich habe die Rolle angenommen.«
    Marcs Kiefer spannt sich an. »Verstehst du jetzt, wieso es keine gute Idee war?«
    Da wären wir also wieder. »Ich weiß, dass es ein Fehler war, was ich gerade getan habe. Es war dumm von mir. Aber die Rolle anzunehmen …«
    »Leg dich nicht mit mir an, Sophia.«
    Ich hole tief Luft und lasse sie wieder entweichen. Obwohl mich die Stille im Wagen ein klein wenig beruhigt, zittern meine Hände immer noch.
    »Das tue ich doch gar nicht.«
    »Begreifst du denn nicht, dass dein Verhalten absolut dumm war?«
    »Doch. Aber hast du nie Fehler gemacht?«
    »Sogar viele. Damals, als ich niemanden hatte, der mir zur Seite stand.« Marcs Züge werden weicher. »Komm, ich bringe dich zu mir nach Hause. Oder zumindest zum Ivy College.«
    »Damit du mich gefangen halten kannst wie einen Vogel im Käfig?«
    Marc lacht. »Wie einen Vogel, der in seinem Käfig zumindest in Sicherheit ist.«
    Ich starre aus dem Fenster. Es ist ein schöner

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