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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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stimmt’s? Genau das verschafft uns ja diese Riesenpublicity.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Und wie geht es Mr Blackwell?«
    Er hält noch immer meine Hand fest, doch ich entziehe sie ihm.
    »Er hat in einem meiner ersten Filme mitgespielt, wusstest du das?« Leo streicht mit der Hand über die blonden Stoppeln an seinem Kinn. » Gideons Sehnsucht . Hast du ihn gesehen?«
    »Ja. Einmal. Vor Jahren. Marc war sensationell.«
    »Allerdings«, bestätigt Leo. »Mit ihm zu spielen war … ein Wahnsinnserlebnis.«
    »Du hast auch in dem Film mitgespielt?«
    Leo lacht. »Na ja, gewissermaßen. Ich habe den Skateboarder im Wartezimmer gespielt. Erinnerst du dich?«
    »Nein.« Ich lächle.
    »Es war auch keine Sprechrolle, trotzdem war ich froh, als ich sie bekommen habe. Meine Güte, froh trifft es nicht mal ansatzweise, ich war komplett aus dem Häuschen. Ich habe all meinen Freunden davon erzählt, und meine Eltern haben eine Party geschmissen, weil sie kaum glauben konnten, dass ihr Junge in einem Hollywood-Film mitspielt. Das können sie bis heute nicht.« Er grinst. »Und ich genauso wenig. Eines Tages wird mein Stern erloschen sein, aber ich bin fest entschlossen, jeden Moment zu genießen, solange es noch anhält. Jedenfalls erinnere ich mich noch gut an Marc. Ein netter Kerl. Hat nicht viel geredet, aber wenn, dann haben alle zugehört.«
    »Das klingt ganz nach ihm.«
    »Am Ende der Dreharbeiten hat er alle zu Dim Sum und Champagner bei diesem supertollen Chinesen eingeladen. Und zwar wirklich alle – die Stuntmen, die Kostümbildner. Selbst die kleinen Statisten wie mich. Bis dahin hatte ich so etwas wie Dim Sum noch nie gegessen und konnte kaum fassen, dass ein so großer Star wie er mich zum Essen einlädt. Das werde ich nie vergessen. Solche Sachen stehen nie in der Zeitung. Aber vermutlich brauche ich dir das nicht zu erzählen.«
    »Wollen wir mit den Proben beginnen?«
    »Klar.«
    Ich habe mich gestern Abend ziemlich gut in das Skript eingelesen. Zwar ist es mir nicht gelungen, alles auswendig zu lernen, wie Davina sich das vorgestellt hatte, aber es sollte genügen.
    Heute steht Szene zwölf auf dem Programm, in der Beast Beauty sein Schloss zeigt. Leo und ich probieren ein paar Zeilen aus und stellen fest, dass wir gut miteinander harmonieren. Er ist ein angenehmer Mensch und stürzt sich mit Leib und Seele in seine Rollen, ebenso wie ich.
    Irgendwann schlägt er vor, einen Song auszuprobieren. Schlagartig wird mein Mund staubtrocken.
    »Ich weiß nicht, ob ich dafür schon bereit bin.«
    »Komm schon, versuch es einfach. Davina telefoniert gerade noch draußen.« Er zeigt in Richtung Lobby. »Das ist die Gelegenheit. Und wenn ich singen kann, kriegst du das bestimmt auch hin.«
    »Wo hast du denn Singen gelernt?«
    »Versprichst du mir, dass du es keinem verrätst?«
    »Versprochen.«
    »Im Schulchor.«
    Ich breche in Gelächter aus.
    »Und du?«
    »Ich hatte bisher kaum Unterricht«, gestehe ich. »Deshalb war ich ziemlich überrascht, als sie mir die Rolle angeboten haben.«
    »Du machst deine Sache bestimmt ganz prima«, meint er. »Mit ein bisschen Übung klappt das schon.« Er springt von der Bühne. Wenig später wehen magische, fast ätherische Klänge durch das leere Theater.
    Ich erkenne den Song auf Anhieb wieder. Er ist wunderschön.
    »Davina hat mir den Song gestern geschickt«, rufe ich. »Aber diese Version klingt ein bisschen anders.«
    Leo kehrt auf die Bühne zurück. »Geraldine Jones hat das Arrangement gemacht. Ich finde ihn auch toll. Wieso singst du nicht?«
    »Ich glaube, ich habe meinen Einsatz verpasst. Die Musik war so schön.«
    »Soll ich noch mal anfangen?«
    »Ja, bitte.« Ich hole tief Luft und schüttle meine Arme aus. »Okay. Ich bin bereit.«
    Leo spielt den Song noch einmal an. Ich räuspere mich.
    »Lost in this castle, my heart feels afraid …« , singe ich, doch dann gerate ich ins Stocken. Die nächste Zeile. Like a bird in a cage.
    Meine Kehle ist wie zugeschnürt. Meine Hand wandert zu meinem Hals. Mir kommen die Tränen, doch ich kämpfe wütend gegen sie an.
    »Like a …« , setze ich an, doch die Worte wollen nicht über meine Lippen kommen. Noch mehr Tränen brennen in meinen Augen. Ich stürze von der Bühne, laufe zu einem Stuhl und krame hektisch in meiner Handtasche nach Papiertaschentüchern, finde in dem Chaos jedoch nur Kaugummi, ein paar Münzen, ein eselsohriges Notizbuch und massenhaft Schokoladenpapierchen.
    »Alles in Ordnung?«, fragt Leo

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