Verbotene Lust
miteinander an. »Ich glaube, das liegt daran, dass uns niemand mehr beobachtet. Es ist hierso einsam, das sind wir einfach nicht gewohnt. Uns fehlt die Großstadt.«
»Das wird’s sein.«
Er deckte den Tisch, während sie die Schüsseln füllte und den Pangasius auf den vorgewärmten Tellern anrichtete. Sie trugen alles in den Wohnraum, stellten es auf den Tisch, und André entzündete die weißen Kerzen in den antiksilbernen Kerzenleuchtern. Sie saßen einander gegenüber, und einen Moment lang konnte Sonja ihr Glück nicht fassen.
Es machte sie sprachlos.
Sie wollte die Hand nach ihm ausstrecken, ihn berühren. Ihm sagen, wie sehr ihr das alles leidtat.
»Bist du heute vorangekommen?«
Der Moment zersprang. Sie zerteilte den Pangasius mit der Gabel, zerfaserte ihn in immer kleinere Stücke.
»Hm. Vier Seiten.«
»Das ist mehr als zuletzt, stimmt’s?«
Sie stieß die Gabel in eine Kartoffel. »Es ist nicht genug.«
Sie aßen schweigend. Irgendwann streckte er die Hand nach ihr aus. Ihre Finger umspielten seine. Sie hielten einander einfach nur fest, während sie mit der freien Hand aßen.
Erst als die Teller fast leer waren, fiel ihr die Stille auf. Sie hätte gerne Musik gehört beim Essen. Irgendwas Ruhiges, das zur Stimmung passte. Morgen, dachte sie.
»Und was machen wir jetzt?« Sie nahm ihren Teller, stand auf und umrundete den Tisch. André stand ebenfalls auf. Sie trafen sich am Kopfende. Er nahm ihr den Teller ab, blieb aber direkt vor ihr stehen.
Sie rührte sich nicht.
»Ich weiß nicht.« Seine Stimme war nur ein Flüstern. »Was würdest du denn gerne machen? Schreiben?«
Sie lächelte. »Das hättest du wohl gerne, dass ich mich zum Schreiben einschließe, und du kannst heute Abend wilde Partys ohne mich feiern?«
Er wirkte seltsam ernst. »Nein«, sagte er. »Nach wilden Partys ist mir nicht.«
Er stellte die Teller auf den Tisch. Seine Hände umfassten ihr Gesicht, strichen hinab zu ihrem Hals und bis in ihren Nacken. Er beugte sich zu ihr hinab. Sein Atem schmeckte süß, als er sie küsste, nach dem Chardonnay und nach ihm. Sie ließ es geschehen. Ihre Hände legten sich auf seinen Hintern, und als sie ihn fest an sich zog, spürte sie seine Erektion.
Sie küssten sich lange. Seine Zunge erforschte ihren Mund, als wäre es das erste Mal, züngelte über ihren Hals hinab zu der kleinen Mulde ihrer Kehle, von der er wusste, dass es sie schier verrückt machte, wenn er sie dort küsste.
Sie spürte die Tischkante im Rücken, und dann waren seine Hände unter ihrem Arsch. Er hob sie einfach hoch, und weil sie sich fast in die Teller gesetzt hätte, musste sie lachen.
»Sei still, Weib«, knurrte er, und sie kicherte haltlos. Er fegte die Teller einfach vom Tisch. Sie knallten auf den Boden, gingen jedoch nicht zu Bruch. Sie hatte Angst um die Schüsseln, aber André hatte jetzt keine Zeit mehr für so profane Dinge wie Geschirr oder Kerzen oder Weingläser.
Sie ließ sich nach hinten fallen, streckte die Arme aus und versuchte, die Gläser aus ihrer Reichweite zuschieben. Er beugte sich über sie. Seine Hände fuhren unter ihren Pullover. Er fand hinter ihrem Rücken die Verschlusshäkchen ihres BHs, öffnete sie und fuhr vorne unter die Körbchen. Sie keuchte überrascht, weil er in ihre Nippel kniff.
Seine Zunge tauchte in ihren Bauchnabel ein. Sie schlang die Beine um ihn, zog ihn näher zu sich heran und versuchte, ihre Möse durch die Stoffschichten an seinem Schwanz zu reiben. Er öffnete ihre Hose, eine Hand glitt hinein. Sie hob den Hintern, dass er sie leichter ausziehen konnte.
Wann hatten sie sich das letzte Mal einfach geliebt? So selbstvergessen einander hingegeben, dass man wirklich von »einander lieben« sprechen konnte?
Sie konnte sich nicht erinnern.
Seine Hände waren überall. Sie genoss das Gefühl, von ihm entdeckt zu werden. Ihre Hände gingen ins Leere, wenn sie versuchte, nach ihm zu greifen, er war wie Quecksilber. Sie lachte leise. Es war eine Befreiung.
Sie schloss die Augen. Kostete es aus, seine Hände zu spüren, die ihre Beine bis zu den Fußknöcheln liebkosten und wieder hinauf streichelten. Seine Hände schoben ihre Knie noch weiter auseinander. Sie rutschte auf dem Tisch weiter nach oben, stellte die Füße auf die Tischplatte. Seine Finger zupften an ihrem Höschen. Geschirr klirrte, etwas fiel zu Boden.
Sie bemerkte es nicht. Inzwischen war ihr alles egal, wenn nur … sie wollte ihn einfach spüren. In sich. Er sollte ihre Nässe
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