Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Lust

Verbotene Lust

Titel: Verbotene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
Vom Netzwerk:
andere.
    Sie vergaß die Kälte und den Schneeregen. Sie vergaß auch, warum sie ursprünglich hergekommen war. Es war erregend, was die beiden da taten. Sie hielt den Atem an, als er die Hose herunterzog und sich zwischen die Schenkel seiner Frau schob. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie auf dem Tisch läge. Wenn sie mit den Händen ihre Brüste massierte. Wenn sie die Schüsseln von der Tischplatte fegte, weil sie sich irgendwo festhalten wollte, um ihm entgegenzukommen, als er endlich in sie eindrang. Ihre Muschi pochte, und sie presste die Hand zwischen ihre Schenkel, sie rieb sich durch den dünnen Stoff ihrer Hose und spürte Hitze und Nässe mit jeder Bewegung.
    Seine Stöße kamen schneller. Sie schrie, und sie warf den Kopf hin und her.
    Ihre Hand glitt auf und ab. Sie wollte mehr. Kniete sich in den eisigen Sand, knöpfte die Hose auf und vergrub ihre eiskalte Hand in ihrer feuchten Spalte. Ihre Finger kribbelten, als sie auf die Hitze trafen. Sie stöhnte, krümmte sich und hob zugleich wieder den Kopf. Keine seiner Bewegungen durfte ihr entgehen.
    Sie verharrte mitten in der Bewegung.
    »Das darf ich nicht«, wisperte sie. Ihre Hand lag noch auf ihrem erhitzten Fleisch, sie spürte ihre Erregung, die gegen ihre Finger pochte. Dennoch rührte sie sich nicht, und während sie beobachtete, wie er seine Frau ausdauernd fickte, flüsterte sie immer wieder: »Ich darf das nicht.«
    Sie durfte nicht vergessen, warum sie hier war. Sie hatte eine Aufgabe, ein Ziel.
    Und so beobachtete sie nur.
    Seine Frau wandte den Kopf. Sie öffnete die Augen,und es kam ihr vor, als sähe sie direkt in ihre Richtung. Aber dann drang ihr Lustschrei leise durch das Glas und den stürmischen Schnee zu ihr. Und sie sah, wie er kam, gemeinsam mit seiner Frau. Sie konnte den Blick nicht abwenden, und es gelang ihr ebenso wenig, ihre Finger stillzuhalten, die in wilder Hast ihre Klit rieben, obwohl sie immer wieder flüsterte: »Ich darf nicht, darf nicht, darf nicht …«
    Sie kam mit einem stillen Seufzen. Kauerte sich in die Mulde, spürte den eisigen Sand, dessen Kälte durch ihre Kleidung drang. Spürte dem Zucken ihres Körpers nach. Sie fühlte sich wohlig warm, obwohl die Kälte in ihre Knochen kroch.
    Morgen, dachte sie. Morgen gibt es kein Zurück mehr.

6. Kapitel
    Wenn er schon Urlaub am Meer machte, wollte sich André die Gelegenheit nicht entgehen lassen, am Strand zu laufen.
    Er hatte in den letzten Wochen allzu oft seine regelmäßigen Laufeinheiten vernachlässigt. Er schob es gerne auf den Stress, der ihm nicht genug Zeit ließ. Aber vermutlich war es genau andersherum: Weil er sich nicht regelmäßig Zeit nahm, um zu laufen, war es dem Stress gelungen, die Oberhand zu gewinnen.
    Sonja schlief noch, als er kurz nach Tagesanbruch aufstand. Der leichte Schneeregen des Vorabends war einem warmen Regen gewichen, der gleichmäßig niederrauschte. Einige Minuten stand er grübelnd unter dem Vordach der Veranda. Sollte er sich wirklich nass regnen lassen?
    Andererseits: Wenn er im November auf gutes Wetter wartete, konnte es sein, dass er in drei Wochen zurück nach Hamburg fuhr, ohne ein einziges Mal am Strand gelaufen zu sein.
    Scheinbar endlos erstreckte sich der Strand vor ihm. Er kam erst nach zwanzig Minuten an einer Ferienhaussiedlung vorbei, die sich hinter den Dünen duckte. An einer Bank machte er halt und absolvierte einige Dehnübungen, ehe er wieder zurücklief.
    Der Wind kam jetzt von vorne, peitschte ihm den Regen ins Gesicht und drängte gegen ihn, als wollte er ihn abhalten, zum Strandhaus zurückzukehren. Aber André biss die Zähne zusammen. Seine Beine brannten; es war doch etwas völlig anderes, im schweren Sand zu laufen.
    Außerdem war er vermutlich völlig aus dem Training.
    Die letzten Meter ging er langsam, schaute sich um und blieb stehen. Darum bemerkte er sie erst, als er nur noch wenige Meter von der Veranda entfernt war.
    Sie hockte mit angezogenen Beinen auf der Bank, die Arme um die Knie geschlungen, den Kopf schräg auf die Arme gelegt. Auf dem Boden vor ihr stand ein Rucksack. Sie hatte die Augen geschlossen, und das schwarze Haar hing ihr nass ins Gesicht, als wäre auch sie kilometerweit gelaufen. Das musste sie auch, wenn sie hier war. Es gab weit und breit keine anderen Häuser.
    »Guten Morgen.« Er blieb unterhalb der Veranda stehen.
    Sie hob den Kopf. Ihre Augen waren groß und grau wie der Regenhimmel. »Hallo«, sagte sie nur.
    »Kann ich helfen?«
    Vielleicht hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher