Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Rache.
Er rutschte etwas tiefer ins Wasser. „Hm, das ist gut.“ Dann, nach einer kleinen Pause und als käme es ihm gerade zufällig in den Sinn: „Was weißt du eigentlich von der Firma deines Vaters?“
„Du meinst von Conover Industries? “
„Hat er mehr als eine Firma?“
„Nein.“ Sie lachte trocken auf. „So einseitig und besessen, wie mein Vater ist und über Geschäfte denkt, wäre er mit mehr als einem Unternehmen glatt überfordert.“
„Hm.“ Wieder machte Luke eine Pause und fing dann wie von ungefähr an: „Spricht er eigentlich zu Hause von seiner Arbeit? Ich meine, wie es der Firma geht, rein finanziell, aber auch, ob er neue Erweiterungen vorhat, eine Zusammenarbeit mit anderen vielleicht und so?“
„Wenn, dann höre ich nicht zu.“
Was? „Nie?“
„Wenn du meinst, dass es ein Vergnügen ist zuzuhören, wie mein Vater alle anderen in Grund und Boden redet, seine kleine Tochter eingeschlossen, die gern etwas von ihrer Rolle in einem neuen Theaterstück oder einem neuen Lehrer erzählen möchte, dann hast du noch nicht an genügend Mahlzeiten mit der Familie Conover teilgenommen.“
„Also … ich meine ja nur …“
„Meiner Meinung nach sind die Themen während des Dinners bei den Conovers genauso unpassend, wie sich in einer herrlichen Mondnacht im Whirlpool über meinen Vater und seine Geschäfte zu unterhalten. Stattdessen sollte man schweigend den Sternenhimmel bewundern und die dunkelblauen Schatten der Bäume im Mondlicht.
Luke zog die dunklen Augenbrauen zusammen. Wenn er sich nicht irrte, dann hatte sie ihm gerade zu verstehen gegeben, dass er den Mund halten sollte.
Schweigen und entspannen.
Warum eigentlich nicht? Er legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Da waren die Sterne, von denen sie gesprochen hatte. Und der Mond. Sehr schön.
Was mein Bruder wohl gerade macht?
Auf einmal war die Frage da und quälte ihn. Sein Atem kam schwer, als sei die Luft plötzlich dünn geworden, und sein Körper verspannte sich, als läge er in Eiswasser.
Wenn Matt dafür sorgt, dass aus meinem Deal mit den Deutschen nichts wird, bin ich ruiniert.
Luke sprang auf, und Lauren stieß einen lauten Schrei aus. Sofort ließ er sich wieder auf die Bank fallen. „Himmel“, sagte er, „du hast mich zu Tode erschreckt. Was ist denn los?“
„Du, du hast mich zu Tode erschreckt.“
„Warum das denn?“
Sie machte eine Handbewegung in seine Richtung. „Du bist plötzlich aufgestanden und warst ganz … nass.“
Nass und nackt. Verdammt, er hatte nicht daran gedacht, dass er keine Badehose anhatte. Er hatte an seinen Schuft von Zwillingsbruder gedacht und daran, dass er dringend telefonieren musste, um einen Flug nach Deutschland zu buchen. Damit er seinem Bruder an Ort und Stelle den Hals umdrehen konnte.
Aber ihm waren die Hände gebunden. Er konnte in diesem Monat die Lodge nicht verlassen, wenn er nicht gegen Hunters letzten Wunsch verstoßen wollte.
Er stöhnte leise, ließ sich tiefer ins Wasser gleiten und legte den Kopf auf den Rand des Whirlpools. Immer mit der Ruhe, Luke. Entspann dich. Du kannst jetzt sowieso nichts tun .
Sie hob den Kopf. „Alles in Ordnung mit dir?“
„Nein.“ Das kam so brüsk, dass er selbst darüber erschrak. „Ich weiß, ich selbst habe dich überredet, mit mir in den Whirlpool zu kommen. Aber, ehrlich gesagt, diese ganzen Entspannungstherapien sind nicht mein Ding. Ich mache keinen Nachmittagsschlaf, ich meditiere nicht und halte nichts von Autogenem Training. Wahrscheinlich atme ich nicht einmal richtig.“
Sie musste lachen. „Kann ich dir irgendwie helfen?“
Er legte den Kopf zur Seite und sah sie an. Ihre Augen leuchteten. Sie war so schön. „Sprich mit mir, Lauren. Erzähl mir irgendetwas. Die Stille macht mich ganz verrückt.“
„Du brauchst etwas Zeit, um dich daran zu gewöhnen.“
„Lieber nicht!“
Wieder lachte sie. „Okay, du hast mich überredet. Worüber soll ich denn sprechen? Über meinen Vater? Oder über …“
„Über deine Schwester“, sagte er zu seiner eigenen Überraschung. „Erzähl mir mehr über Kaitlyn.“
„Gut. Also Kaitlyn.“ Lauren glitt wieder etwas tiefer ins Wasser. Offenbar hatte sie die Beine von sich gestreckt, denn Luke spürte den Wasserwirbel. Sie hätte ihn fast berührt. „Meine bewundernswerte, nervige kleine Schwester mit dem Super-IQ.“
„Super-IQ?“
„Ja, sie liegt weit über dem Durchschnitt.“ Wieder bewegte sie sich im Wasser, und jetzt strich
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