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Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Titel: Verbotene Momente des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Ridgway
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Prügel.“
    Lauren glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Er hatte das alles vollkommen emotionslos gesagt, aber sie war geschockt von seiner Erzählung. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, brachte sie schließlich heraus. „Es verschlägt mir ehrlich gesagt die Sprache.“
    „Auch im Sport wurden wir zu Gegnern erzogen. Dad führte genau Buch, wie wir im Fußball, Lacrosse oder Basketball abschnitten. Bei den wöchentlichen Zusammenkünften wurden auch in diesem Punkt Verlierer und Gewinner ermittelt.“
    „Und?“ Sie hielt den Atem an.
    „Der Verlierer musste eine kurze Zusammenfassung des Buches schreiben, von dem mein Vater gerade begeistert war, immer eine Art von Bibel für den Geschäftserfolg. Zum Beispiel Der Fürst von Machiavelli oder Die Kunst der Kriegsführung von Sun-Tzu. Natürlich war er ein großer Fan von Donald Trump, wie du dir vorstellen kannst. Der Essay wurde dann auch wieder von dem siegreichen Zwilling beurteilt.“
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Das hat wohl nicht gerade zur brüderlichen Liebe beigetragen.“
    Er verzog keine Miene. „Nein. Nachdem meine Mutter gestorben war, gab es keine Liebe mehr in meinem Elternhaus.“
    Lauren war wie vor den Kopf geschlagen. Als sie vorschlug, sich durch ein Gespräch etwas besser kennenzulernen, hatte sie nicht mit solchen Eröffnungen gerechnet. Jetzt konnte sie verstehen, warum ihr Verlobter sich zu einem solchen Workaholic entwickelt hatte. Und weshalb er seinem Zwillingsbruder keine positiven Gefühle entgegenbrachte. Sie waren als Krieger erzogen worden, die gegnerischen Armeen angehörten, nicht aber als Brüder, die einander unterstützten und sich aufeinander verlassen konnten.
    Wann hatte dieser Mann, der da neben ihr saß, das letzte Mal das Gefühl gehabt, dass jemand auf seiner Seite stand?
    Unwillkürlich rutschte sie näher an ihn heran. Sie musste ihn einfach berühren, musste ihm zeigen, dass er nicht allein war. Sie legte ihm die Hand auf den Unterarm und streichelte ihn, damit er spürte, was sie ihm nicht sagen konnte oder sollte. Ich bin für dich da. Wir sind Verbündete und keine Gegner .
    Luke blickte versonnen auf ihre Hand, dann sah er auf. „Ich will mich ja nicht beschweren“, sagte er mit einem vorsichtigen Lächeln, „aber verstößt du nicht gerade gegen eine deiner Regeln?“
    Sie erstarrte, zog dann schnell die Hand zurück, als habe sie sich verbrannt, und rutschte wieder in ihre Sofaecke. Er hatte recht, sie verstieß gegen ihre eigenen Regeln. Sie war doch diejenige, die keinen körperlichen Kontakt wollte.
    Luke sah sie an, als wisse er genau, was in ihr vorging. „Keine Sorge, Darling.“ Er zog ironisch lächelnd die Augenbrauen hoch. „Was die Tatsache betrifft, dass wir voneinander angezogen sind, so sollte dich das nicht beunruhigen. Ich überlasse alles vollkommen dir. Du entscheidest, was daraus wird. Ich verspreche dir, dich nicht zu berühren, wenn du es nicht willst. Genauer gesagt, du musst mich darum bitten.“
    Na wunderbar, dachte sie und sah diesen aufregenden Mann an, der ihr gerade etwas anvertraut hatte, was er wahrscheinlich noch nie jemandem erzählt hatte. Er würde sie nicht berühren, es sei denn, sie bat darum.
    Genau das hatte sie befürchtet.

5. KAPITEL
    Eine Stunde später wusste Luke immer noch nicht, weshalb er Lauren so viel aus seiner Kindheit erzählt hatte.
    Es passte ihm nicht, dass sie jetzt so viel über ihn wusste, und um sein Unbehagen zu überspielen, sprang er auf und ging in die Küche. „Kühl- und Gefrierschrank sind voller leckerer Sachen“, rief er Lauren über die Schulter hinweg zu. „Es ist dir doch recht, wenn ich uns etwas zum Dinner mache?“
    „Ja, sehr recht.“
    „Gut, dann sage ich Bescheid, wenn ich fertig bin.“ Wenn er bereit war, ihr wieder ins Gesicht zu sehen.
    Wahrscheinlich war ihr das klar, denn sie folgte ihm nicht in die Küche. Sie deckte lediglich den Tisch, ließ Luke aber ansonsten in Ruhe.
    Kluges Mädchen, dachte er, als er mit zwei dampfenden Tellern aus der Küche ins Esszimmer kam. Sie hatte jeweils an den Schmalseiten des Tisches gedeckt, sodass sie weit voneinander entfernt saßen.
    Er brauchte diesen Abstand, sonst konnte er keinen klaren Kopf behalten. Und den benötigte er dringend, um sich darüber klar zu werden, wie es mit Lauren Conover weitergehen sollte. Beinahe wäre sein Plan aufgeflogen, als Nathan mit seiner Bürgermeisterin aus dem Kaffeegeschäft kam. Er hatte den alten Freund am

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