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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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bestätigen, zuckten seine müden Augenlider unkontrolliert. “Ich komme direkt vom Flughafen und…”
“Vom Flughafen?”, rief Lisa überrascht aus. Vom Flughafen bis zu ihrer Pension waren es drei satte Stunden Autofahrt. Seine Erschöpfung war nicht verwunderlich, vor allem, wenn er noch einen Langstreckenflug hinter sich hatte.
“Hören Sie, warum heben wir die Formalitäten nicht auf später auf? Ich führe Sie auf ein Zimmer und Sie können sich erst mal hinlegen.”
“Danke”, sagte er nur.
Lisa konnte erkennen, wie erleichtert er war. Sie trat hinter dem Empfang hervor und führte ihn zum Lift. Sie fuhr mit dem Fremden in den ersten Stock und geleitete ihn in das kleine Schlafzimmer, das sie ihm gegenüber erwähnt hatte. Es war ein bescheidenes Zimmer, dessen Inventar sich mehr oder weniger auf ein Bett beschränkte. Im Moment wäre diese Unterkunft genau richtig für ihn, da sie alles bot, was er brauchte. Später könnte sie ihn immer noch umquartieren, vorausgesetzt natürlich, er gedachte länger hier zu bleiben.
Lisa öffnete ihrem Gast die Tür des kleinen Zimmers, das gleich neben Ellis Eckzimmer lag.
“Danke”, sagte er knapp.
Er trat an ihr vorbei und streifte sich noch im Gehen die Schuhe von den Füssen. Er liess sich erschöpft aufs Bett sacken, ohne sich die Mühe zu machen, sie auszuziehen.
Als Lisa die Zimmertür zuzog, war er bereits eingeschlafen.
Elli streckte den Rücken durch und blickte in den Garten. Die Gäste sassen in der sanften Abendsonne beim Dinner. Elli fasste den Entschluss, das Abendessen ausnahmsweise mit den Gästen einzunehmen. Normalerweise mischte sie sich nicht gerne so unter die Leute, aber nach zwei Monaten einsamen Schreibens konnte es nicht schaden, wieder mal ein Gespräch zu führen.
Sie duschte schnell, zog sich dann eine schwarzen Rock und eine blaue Bluse an. Sie kämmte sich das Haar, musterte sich prüfend vor dem Spiegel und verliess ihr Zimmer.
Sie stieg die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Sie trat in die Küche, um sich ein Gedeck zu holen. Da sie normalerweise nicht mit den Gästen ass, trug Lisa auch kein Gedeck für sie auf.
Elli öffnete einen Schrank, stellte sich auf die Zehenspitzen und griff nach einem Teller. Da hörte sie Schritte, die sich der Küche näherte. Dann plötzlich Stille. Wer war das?
Elli nahm einen Teller aus dem Schrank. Dann drehte sie sich zur Küchentür. Sie erstarrte.
Im Türrahmen lehnte niemand anders als Kyrill Kostic. Er hatte einen Fuss über den andern geschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt. Sein breiter Körper füllte die Küchentür aus, schnitt Elli jeglichen Fluchtweg ab.
Sie starrte ihn entsetzt an.
Er sah gut aus, frisch und ausgeruht. Er trug eine Jeans und ein Hemd und ging, genauso wie sie, barfuss.
Seine grün-grauen Augen musterten sie eindringlich.
Elli blickte über die Schultern zum Fenster. Um aus dem Fenster zu klettern, müsste sie zuerst auf die Spüle steigen, und da sie in ihren derzeitigen Umständen nicht so schnell und geschmeidig war wie sonst, würde Kyrill sie einholen, noch bevor sie das Fenster überhaupt geöffnet hätte.
Sie schluckte. Ihre Lippen öffneten sich, als sie tief ein- und ausatmete.
Da löste sich Kyrill aus dem Türrahmen und trat einen Schritt vor.
Instinktiv wich Elli zurück. Er trat langsam näher, langsam und gemächlich, wie ein Raubtier, da sich seiner Beute sicher war. Seine Augen funkelten siegesgewiss.
Elli wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Spüle stiess. Sie zuckte zusammen. Sie klammerte sich an ihren Teller wie an einen Rettungsring.
Kyrills Blick senkte sich auf ihren Bauch, dessen Rundung nun deutlich zu erkennen war. Er hielt inne, starrte einige Sekunden lang nur auf ihren Bauch, ehe er den Blick langsam wieder hob.
Ellis Atem ging keuchend und gepresst.
Plötzlich bewegte Kyrill sich wieder. In zwei grossen Schritten war er bei ihr. Ehe sich Elli versah, nahm er ihr den Teller aus der Hand und legte ihn in die Spüle. Er legte die Hände links und rechts von ihr auf die Spüle und hielt sie so zwischen seinen Armen gefangen. Elli lehnte sich zurück, versuchte, die Distanz zwischen Kyrill und ihr so gross wie möglich zu halten. Doch ihre Mühe war vergeblich. Kyrill beugte sich vor. Sein Gesicht kam dem ihren so nahe, dass sich ihre Nasen fast berührten.
“Eleonor”, sagte er. “Was für eine angenehme Überraschung.”
Ellis Zunge strich nervös über ihre Lippen. Sie wusste so gut wie er, dass er nicht im Mindesten

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