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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Monate!
Sie hatte Kyrill zwar genauso wenig vergeben wie er ihr. Doch man hätte meinen können, dass er wenigstens dazu fähig wäre, ein halbwegs normales Gespräch mit ihr zu führen. Es braucht ja keine freundschaftliche Unterhaltung zu sein, ein kühles Gespräch hätte es auch getan. Stattdessen war er ihr mit kränkender Abweisung begegnet, hatte sie mit seiner Abneigung überrollt, noch ehe sie ihm überhaupt hatte erklären können, worum es ging.
Ihre Angst vor einem Gespräch mit ihm war mehr als begründet gewesen! Kyrills grundlose Feindseligkeit stiess Elli vor den Kopf. Gut, er mochte noch immer wütend auf sie sein, aber das war doch noch lange kein Grund, sie einer solchen verbalen Attacke auszusetzen.
Benommen stand sie in der Küche und beobachtete, wie er sich seinen Teller füllte. Mit dem Eintopf auf dem Teller trat er zum Küchentisch. Er liess sich schwer auf einen Stuhl fallen, mit dem Rücken zu ihr.
Elli bewegte sich noch immer nicht, zu geschockt über Kyrills heftige Abweisung, als dass sie einen klaren Gedanken hätte fassen können.
“Wozu sollen sie gut sein, Elli?”
“Was?”, stammelte sie.
Kyrill schob sich eine Gabel Eintopf in den Mund. “Die Tränen”, sagte er mit vollem Mund, ohne sich zu ihr umzudrehen.
Elli erstarrte. Tränen? Zitternd hob sie eine Hand, befühlte ihre Wangen. Tatsächlich. Wie konnte das bloss geschehen sein? Sie hatte sich doch so verzweifelt bemüht, ihre Tränen zu unterdrücken. Kyrills Worte hatten sie aufs Tiefste verletzt, aber das war noch lange kein Grund, vor ihm in Tränen auszubrechen. Es mussten die Hormone sein, dachte sie verzweifelt.
“Wenn du schon nichts von mir willst, brauchst du deine weiblichen Waffen nicht umsonst einzusetzen.”
Elli presste die Hand vor den Mund und gab einen erstickten Schluchzer von sich. Sie griff nach dem nächstbesten Gegenstand - einem Apfel - und warf ihn mit voller Kraft gegen Kyrills Rücken. Fast im selben Moment, wie der Apfel seinen Rücken traf, schnellte Kyrill aus seinem Stuhl hoch und wirbelte herum. Elli rang erschrocken nach Luft und verliess die Küche mit ihrem runden Bauch, so schnell sie konnte. Als sie die Treppe erklomm, Stufe für Stufe, langsam und dennoch hastig, lauschte sie angestrengt auf Fussschritte. Kyrill folgte ihr nicht. Erleichtert trat sie auf den Treppenabsatz, wo die Treppe einen Bogen schlug. In diesem Moment nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Ein Schatten schoss die Treppe hinauf und raste direkt auf sie zu. Elli holte keuchend Luft. Sie wollte fliehen, doch sie war vor Schreck wie erstarrt.
Kyrill sprintete direkt auf sie zu. Er sprang auf den Treppenabsatz und blieb erst dicht vor ihr stehen.
Elli presste ängstlich die Lippen zusammen. Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte erschrocken zu Kyrill auf.
“Ein Angriff von hinten? Feige, Elli, wirklich”, keuchte er, ein verachtendes Funkeln in den Augen. “Und du glaubst, nur weil du schwanger bist lasse ich dir das einfach so durchgehen?”
Elli riss die Augen weit. Instinktiv trat sie rückwärts, bis sie gegen die Wand stiess. Kyrill näherte sich ihr langsam, hielt sie hart und kühl mit seinem Blick gefangen. Als sein Körper beinahe den ihren berührte, holte er zum Schlag aus. Elli schrie auf und riss die Arme hoch, hielt sie schützend vor ihr Gesicht. Zitternd wartete sie auf die Ohrfeige. Doch sie kam nicht.
Kyrill packte ihre Handgelenke, riss die Arme von ihrem Gesicht und beugte den Kopf zu ihr.
“Kyrill, nicht”, flüsterte Elli furchtvoll, ohne genau zu wissen, wovon sie ihn eigentlich abhalten wollte.
Er legte den Mund an ihr Ohr. “Nun, ja, Elli. Ausnahmsweise hast du wohl einmal Recht gehabt.”
Noch ehe seine Worte für Elli Sinn ergaben, liess er sie abrupt los, drehte ihr den Rücken zu und polterte die Treppe hinunter in die Küche zurück. Elli blickte ihm nach, die Augen noch immer furchtvoll geweitet, ihr Körper unkontrolliert zitternd. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich aus ihrer Starre lösen konnte. Mit weichen Knien erklomm sie den zweiten Treppenlauf.
In ihrem Zimmer liess sie sich erschöpft aufs Bett fallen. Kyrills abweisende Worte in der Küche hatte sie völlig vergessen, ebenso das Anliegen, mit dem sie zu ihm getreten war. Sie sah nur noch Kyrill vor sich, der wie ein wilder Panther die Treppe hinaufgestürzt war, seine Augen heiss und fordernd auf seine Beute gerichtet, auf sie gerichtet. Als er ihre Handgelenke gepackt und sich zu ihr

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