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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Regen inzwischen dicke Tropfen durch das geöffnete Fenster warf. Sie ertastete sich ihren Weg zur Zimmertür, ihre Atem keuchend, ihr Hände verschwitzt. Sie spürte die Tanne im Nacken, direkt hinter ihr, als sie durch ihr Zimmer floh. Sie ertastete die Zimmertür, riss sie auf und taumelte in den Korridor. Sie dachte nicht nach, sondern handelte instinktiv. Sie überquerte den Korridor, tastete nach Kyrills Tür und drückte die Klinke.
“Kyrill!”, rief sie, doch ihre Stimme war nur ein raues Flüstern. Mit den Händen tastete sie sich durch die Dunkelheit zu dem grossen Umriss, den sie als sein Bett ausmachen konnte. Als sie die Bettdecke ertastete, stöhnte sie auf vor Erleichterung. “Kyrill! Kyrill!”
Fiebrig tastete sie über die Decke, doch ihre Hände fanden Kyrill nicht. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass die Bettdecke zurückgeschlagen war, dass sich Kyrill gar nicht im Bett befand.
Wieder zuckte ein Blitz und warf sein bitteres Gelb über Elli. Schützend hielt sie sich einen Arm vors Gesicht. “Nicht”, flüsterte sie. “Bitte, nicht.”
Es donnerte.
Kraftlos und erschöpft liess sich Elli auf Kyrills Bett fallen. Sie war ganz in ihrer grausamen Erinnerung gefangen, so dass sie nicht registrierte, dass Kyrills Bett noch warm war, dass er es eben erst verlassen haben musste.
Ein Blitz zuckte.
Elli presste die Augen fest zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Zitternd und bebend sass sie auf der Bettkante, während ihr Körper von stummen Schluchzern geschüttelt wurde. Wo war er? Wo war er bloss? Wieso war er nicht hier?
Wieder zuckten Blitze, diesmal eine ganze Reihe.
Elli stöhnte gequält auf. “Kyrill”, wimmerte sie. “Kyrill, bitte…”
Plötzlich hörte sie ihn kommen. Der Korridor knarrte leise unter seinen Schritten. Sie hörte, wie er von ihrem Zimmer innehielt. “Elli? Alles in Ordnung?”, hörte sie ihn leise fragen.
“Kyrill!”, schrie sie in die Dunkelheit, diesmal laut und kräftig. Sofort ertönten die Schritte wieder, diesmal näherte sich Kyrill seinem Zimmer.
“Elli!”, rief Kyrill überrascht aus, als er eine Silhouette auf seinem Bett ausmachen konnte.
Elli erhob sich und taumelte auf Kyrills Schatten zu. Schon schlang er seine Arme um sie, doch Elli, ganz aufgelöst und durcheinander, trommelte nur anklagend mit den Fäusten gegen seine Brust. “Wo warst du? Warum warst du nicht hier? Wo bist du…”
“Elli, ganz ruhig…”
“Wo warst du? Wo? Was hast du gemacht?”
“Das Gewitter hat mich geweckt…”
“Du warst nicht hier! Ich hab dich überall gesucht! Du warst nicht hier!” Ihre Stimme ging in ein verzweifeltes Schluchzen über.
Kyrill packte ihre Hände, die noch immer auf ihn einschlugen, umklammerte ihre Handgelenke fest und drückte Ellis Arme an ihre Seiten. Dann zog er sie wieder dicht an sich.
“Ist ja gut, Elli. Ist ja gut”, murmelte er beruhigend. Elli schlang die Arme um seinen Hals, warf sich so verzweifelt gegen Kyrill, dass dieser unter ihrem Gewicht taumelte. Er fing sich rasch wieder, nahm dann jedoch die Arme von ihr.
“Kyrill! Lass mich nicht allein”, wimmerte Elli gequält.
“Nein, meine Kleine. Ich bring dich nur zu Bett. Du frierst ja.”
Schon hob er sie hoch. Sie umklammerte seinen Hals wie einen Rettungsring. “Nein. Nicht ins Bett. Ich will nicht allein sein!”
Er trug sie durch sein Zimmer.
“Kyrill!”, rief sie protestierend aus.
“Schon gut, schon gut”, murmelte er sanft. Er legte sie auf seine Matratze, rollte sie auf die Seite und legte sich hinter sie. Als Elli erkannte, dass er sich zu ihr legen würde, beruhigte sie sich einigermassen.
Er legte eines seiner Beine über die ihren, zog die Decke über sie beide. Er umarmte Elli fest und presste sie dich an sich.
Sie umklammerte seinen Unterarm, presste ihren Rücken schutzsuchend gegen die harte und doch so weiche Mulde, die sein Körper für sie formte.
Elli schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf Kyrills warmen Körper an ihrem, auf das schwere, beruhigende Gewicht seines Beines, das über den ihren lag. Sie krallte ihre Finger fest in seinen Unterarm, der zwischen ihren Brüsten gefangen war. Sie strich mit dem Daumen über die raue Haut seines Unterarms, erkundete seine Breite, stellte fest, dass er mindestens doppelt so gross war wie der ihre und seufzte beruhigt auf. “Kyrill”, hauchte sie leise.
“Es ist alles gut, Kleine. Ich bin hier. Ich lass dich nicht allein. Ich bin da, hörst du?”
“Wo warst du denn bloss?”, flüsterte sie,

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