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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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mich einmal versuchen.« Sie war zwar kleiner als er, aber offenbar gelenkiger, wie sie aus der Beobachtung seiner Versuche geschlossen hatte.
    Aber leider hätte sie mindestens ein Meter fünfzig lange Arme benötigt. Sie sprang wieder herunter. »Mist. Warte. Schieb mal die Kiste da rüber.«
    In der Plastikkiste in der hinteren Ecke des Raums befanden sich Servietten und Sandwich-Tüten mit ihrem alten Logo. Tripp schob die Kiste herüber, brachte sie in Position und kletterte vorsichtig hinauf.
    Die zusätzlichen Zentimeter reichten aus. Er griff in den Schrank, tastete mit der Hand über das Regalbrett, die elektrischen Leitungen, den Bildschirm und bekam schließlich das Messer zu fassen.
    Er sprang herunter, schob die Kiste wieder an Ort und Stelle zurück und schloss die Schranktüren. Dann sagte er im Befehlston: »Dreh dich um. Ich schneide dich zuerst los.«
    Sie gehorchte, griff nach seinen Fingern, die warm und beruhigend waren – und mit einem Mal nicht mehr da. Sie blickte über ihre Schulter. Drehte sich dann um. »Tripp?«
    Er stand kopfschüttelnd da und schien über etwas nachzudenken. »Ich bin mir nicht so sicher, dass ich das wirklich tun sollte.«
    Wie bitte ? Sie hätte beinahe mit dem Fuß aufgestampft.
»Verdammt, Shaughnessey. Worauf wartest du denn noch?«
    »Auf einen besseren Moment, wenn wir die Oberhand gewinnen wollen.«
    »Das wollen wir doch jetzt!«, jammerte sie.
    Er schüttelte wieder den Kopf. Er hatte sich erneut in diesen gefühllosen Roboter verwandelt. »Wir könnten es später viel besser gebrauchen als jetzt.«
    »Später? Aber ich will später nicht mehr hier sein. Ich will auf der Stelle hier raus!«
    Aber statt einer Antwort vernahm sie nur das Klicken, als er das Messer zusammenklappte.
    »Tripp«, bat sie ihn mit flehender Stimme. »Tu mir das nicht an.«
    Aber er ignorierte sie und ihre Bitten, und sein Blick glitt in Hüfthöhe durch den Raum, während er nach einer Stelle suchte, wo er das Messer verstecken konnte. Eine leicht zugängliche Stelle für »später«, wenn er es womöglich dringender benötigte.
    Diese Stelle entpuppte sich als eine Kiste, deren Deckel halb offen stand und in der sich Schachteln mit Kopfschmerztabletten befanden, die sie für ihre Angestellten bereithielt. Das Messer verschwand unter den weiß-blauen Packungen.
    Jetzt war sie an der Reihe, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sie trat auf ihn zu, bis sie ihm Auge in Auge gegenüberstand, und machte auch dann noch nicht Halt und drängte ihn gegen eine Mauer zurück, während sie sprach. »Wenn du mir nicht sofort sagst, was
zum Teufel hier vor sich geht, dann werde ich dieses Messer an dir ausprobieren.«
    Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen, was den Furchen, die sich links und rechts davon gebildet hatten, die Tiefe nahm. Aber die Sehnen in seinem Nacken entspannten sich nicht. Und in seinen Augen verblieb ein seltsam distanzierter Ausdruck.
    »Du hast es versprochen«, stachelte sie ihn an, als er immer noch nicht reagierte.
    »Ich bin mir nicht so sicher, dass das ein Versprechen war«, antwortete er ausweichend.
    »Du hast mir gesagt, du würdest mir erzählen, was deiner Ansicht nach hier geschieht. Damit ich zumindest wüsste, wofür ich unter die Erde wanderte.«
    »Ich hätte mir wohl doch besser die Fesseln von dir durchschneiden lassen sollen.«
    »Hast du es dir etwa anders überlegt?«
    »Ja.« Er seufzte schwer. »Ich würde dich so gern in den Arm nehmen.«
    »Oh Tripp.« Tränen traten ihr in die Augen. Sie presste sich gegen ihn. Er war das Einzige in diesem Raum, was ihr Hoffnung gab.
    »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt, Glory.« Er verstummte für einen kurzen Moment, ehe die Pointe kam. »Nur über meine Leiche!«
    Sie schüttelte den Kopf. Sein Kichern ließ seine Brust unter ihrer Wange vibrieren, als sie ihm die Zunge herausstreckte. »Wie kannst du nur über so etwas Witze machen!«

    »Ach, es war doch gelogen. Ich werde dich auf jeden Fall beschützen. Uns beiden wird nichts zustoßen, dafür werde ich sorgen.«
    Das war eine perfekte Überleitung. »Für einen Ingenieur klingst du aber ziemlich von dir überzeugt.«
    »Na ja, weißt du, ich habe neben meiner militärischen Ausbildung noch die eine oder andere Spezialausbildung gemacht.«
    Sie horchte auf. Ihre Intuition sagte ihr, dass Tripp nicht gern über seine Vergangenheit beim Militär redete. Dass er wohl normalerweise gar nicht darüber gesprochen hätte, wenn sie nicht in dieser

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