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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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ihren Kopf gegen die Wand drücken konnte.
    Er brachte sie mit einem brutalen, harten Kuss zum Schweigen. Sie hatte ja keine Ahnung, was sie da von ihm verlangte. Dass er geschworen hatte, keinem Menschen jemals wieder ein Versprechen zu geben.

    Aber sie schmeckte nach fein gesponnener Zuckerwatte, nach all den wundervollen Dingen, die sich ein Mann für sein Leben wünschte. Und er wusste, dass der Schwur, den er vor langer Zeit im kolumbianischen Regenwald – auf dem Bauch kriechend, mit Kokain an den Fingerspitzen und einer Kugel in seinem Oberschenkel – geleistet hatte, nun keinen Pfifferling mehr wert war.
    Er küsste sie dennoch, denn das war besser, als denken zu müssen, als reden zu müssen, denn sie küsste einfach wunderbar. Nur wenige Frauen beherrschten diese Kunst oder wussten, was ein Kuss bei einem Mann anzurichten vermochte. Dass allein das Gefühl weicher Lippen und Willfährigkeit ihn in die Knie zu zwingen vermochten.
    Glorys Kuss vollbrachte dies, und deshalb beendete er ihn, wich zurück und sagte ihr die Wahrheit. »Ich wurde für Spezialeinsätze ausgebildet und einige Jahre als Scharfschütze eingesetzt.«
    »Als Scharfschütze?«, fragte sie mit leiser, bewundernder Stimme. »Du hast mit einer echten Waffe geschossen?«
    »Nein«, erwiderte er, denn er wollte diese Bewunderung nicht. »Mit meinem Schwanz.«
    Sie blickte ihn böse an. »Du bist auf dem besten Wege, eine ziemlich schmerzhafte Erfahrung zu machen.«
    »Bitte tu mir nichts«, sagte er mit gespielter Panik.
    Sie betrachtete für einen Moment schweigend sein
Gesicht, ehe sie fragte: »Hast du Menschen umgebracht?«
    Er nickte und fügte hinzu: »Aber niemanden, der es nicht verdient hätte.«
    »Und du konntest diese Entscheidung ohne weiteres treffen?«
    Da war nicht viel zu entscheiden gewesen. Töten oder getötet werden, einzig darum war es gegangen. Töten oder zusehen, wie unschuldige Opfer durch Kugeln, durch Missbrauch, Nadeln in ihren Venen oder Puder in ihren Nasen zu Tode kamen. »Verurteilst du mich jetzt? Hast du deine Meinung hinsichtlich des Nachtischs etwa geändert?«
    Sie wiegte nachdenklich den Kopf. »Ich glaube, ich versuche nur, aus dir schlau zu werden.«
    »Lass es lieber. Damit wärest du ein Leben lang beschäftigt. Ich habe es nach all den Jahren, die ich nun schon auf dieser Erde verbringe, selbst noch nicht geschafft, aus mir schlau zu werden.«
    »Und wie viele Jahre sind das genau?«, wollte sie wissen, worauf er nicht ganz gefasst war.
    Er beugte sich vor und rieb seine Nase an der ihren. »Zahlen spielen doch keine Rolle, mein Schatz. Man ist so alt, wie man sich fühlt.«
    »Da ich gerade keine Hand frei habe, um zu überprüfen, wie du dich fühlst, wirst du es mir wohl sagen müssen.«
    »Du bist verdammt clever, weißt du das?«
    »Ehrlich gesagt, ist diese Cleverness gespielt und lediglich
ein Versuch, mich abzulenken.« Sie seufzte, schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie dann wieder und starrte mit leerem Blick in den Raum. »Sonst denke ich zu viel darüber nach, was als Nächstes passieren könnte und ob ich hier wohl lebend wieder herauskommen werde.«
    »Das wirst du. Das werden wir beide.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Das ist mein Job, schon vergessen? All das Spinnen von Netzen und das Hochhüpfen an Gebäuden?« Als sie noch weniger überzeugt dreinblickte als zuvor, seufzte auch er. »Hör mir zu, Glory. Selbst wenn niemand unser SOS bemerkt haben sollte, werde ich uns hier rausbringen. Das ist nun mal mein Job. Du musst mir vertrauen.«
    »Das tue ich ja. Es ist nur …«
    »Nur was?«
    »Na ja, ich hatte heute Morgen einen Streit mit meiner Mutter, und als ich den Hörer aufgelegt habe, hatten wir uns nicht gerade freundschaftlich voneinander verabschiedet.«
    Gott, sie brach ihm wirklich das Herz. Trotzdem fuhr er fort, Versprechungen zu machen. »Zerbrich dir doch deswegen nicht den Kopf. Ihr beiden könnt euch versöhnen, sobald wir hier raus sind.«
    »Glaubst du, sie und mein Vater wissen, was hier passiert?«
    »Bei all der Polizei da draußen? Ich bin mir sicher, NewsChannel 4 ist schon zur Stelle. Und sie werden
wohl so viel wie möglich über deinen Laden in Erfahrung bringen wollen …«
    »Die Polizei hat meine Eltern bestimmt benachrichtigt.« Sie senkte den Blick, veränderte ihre Sitzposition so, dass sie mehr an der Wand lehnte als an seiner Brust. »Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen machen. Ich wünschte, ich könnte sie irgendwie wissen

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