Verbotene Nähe
davon erzähle ich dir nichts. Uber manche Dinge kann man nicht diskutieren.« Er lachte, und er hörte sich so ... erleichtert an. Liebevoll. »Und das sage ich dir auch nicht. Ich muss jetzt gehen, aber wir reden morgen Abend weiter, wenn ich zurück bin. Und wir essen diese Woche zusammen, ja?«
Er telefonierte! Warum? Offenkundig mit einer Frau, aber mit welcher?
»Du bist die ganze Woche über ausgebucht? Ich glaube einfach nicht, dass du mir einen Korb gibst!« Er lachte wieder. »Also gut. Wir sehen uns am Montag. Adios.«
Kate trat unter die Tür und sah, wie er das Handy zuklappte. Sie fragte sich, warum er an einem Tag voller Sonnenschein, Lachen und Sex das Bedürfnis verspürte, jemanden anzurufen. »Ich kann nicht glauben, dass wir hier Handyempfang haben.«
»Satellitenempfang«, sagte er knapp und verstaute das Telefon. »Ich habe mich nur schnell erkundigt, ob alles in Ordnung ist.«
Sie kam aus dem hellen Sonnenlicht und sah ihn nicht richtig, doch sie erkannte Niedergeschlagenheit, und er war niedergeschlagen. »Bei deinen Leuten?«
»Ja, bei meinen Leuten.«
»Ist alles in Ordnung in Austin?«
»Alles unter Kontrolle.« Er kippte den Stuhl nach hinten an die Wand. Er studierte sie. »Weißt du, dass ich durch deinen Pareo sehen kann, wenn du die Sonne hinter dir hast? Es sieht aus, als hättest du einen Regenbogen zwischen den Beinen.«
Sie sah an sich hinab, begutachtete das dünne bunte Tuch um ihre Hüften und den dazu passenden einteiligen Badeanzug, der alle wichtigen Stellen bedeckte ... und sie dennoch bewundernswert subtil unterstrich.
Dann sah sie wieder ihn an. Er war barfuß und halbnackt. Die abgetragene Jeans schmiegte sich um seine schmalen
Hüften. Sie waren mit einem alten Jeep hergefahren, und in den eineinhalb Tagen, die sie jetzt hier an seinem Strand waren, hatte er eine tiefe Bräune angenommen. Mit dem dunklen Haar, das offen auf seine Schultern hing, und dem beginnenden Bartschatten am Kinn sah er wie ein Pirat aus - ein Pirat, der sie begehrlich anstarrte.
An Teague war absolut nichts subtil.
Sie entschied, dass Subtilität überschätzt wurde. Ihre Lust erwachte schlagartig zum Leben, was absurd war, weil sie sich den ganzen Tag über geliebt hatten - auf dem Bett, am Strand ... sie hatten es sogar im Wasser versucht und festgestellt, dass es unmöglich war. Also hatten sie es wieder am Strand getrieben.
Sie waren beide an ungewöhnlichen Stellen braun geworden.
Aber sie hatte das Gespräch mitgehört, und es war keiner seiner Angestellten drangewesen. Es war ein privates Gespräch gewesen wie das im Starbucks. Und es war wichtig gewesen, sonst hätte er den Satellitentarif nicht bezahlt. Aber es war ihr egal, dass er ein Privatleben hatte, nur die Tatsache, dass er sie darüber belog, machte ihr Sorgen.
Er erhob sich, streckte sich gelassen und lasziv. »Mach dir keine Sorgen, Kate. Vertraue mir, ich passe schon auf dich auf.«
»Das tue ich ja, aber ...«
»Das Gespräch hatte nichts mit dir zu tun.« Er trat einen gemessenen Schritt auf sie zu, der Blick warm vor Belustigung und ... Lust.
Wie gut sie diese Lust kannte. Ihr Herz tat einen Sprung und verfiel dann in rasendes Pochen. Sie trat einen Schritt zurück. »Verfolgst du mich etwa?«
»Was denkst du?« Er bewegte sich auf den knarrenden Dielen vorwärts, der Schritt ganz leise.
»Ich denke, du versuchst, mich abzulenken.« Sie wich auf die Veranda zurück, bis ihr Rücken auf einen Pfosten traf.
Er bewegte sich immer noch mit leisen Schritten voran. »Funktioniert es?«
Der Mann wusste, dass er sie kriegen würde. Sie wusste es auch, aber der Drang zu fliehen war so groß, dass sie nicht widerstehen konnte. Sie schob sich am Geländer entlang. »Scheint so.« Als sie die Treppe erreicht hatte, stürzte sie hinunter und lief zum Strand.
Sie hörte seine Schritte über die Veranda hämmern.
Sie lief zur Bucht. Ihre Absätze sanken bei jedem Schritt in den Sand. Das hier war dumm. Sie konnte nirgendwohin. Der Strand war ein schmaler strahlend weißer Streifen, der sich an einer glitzernden blauen Bucht entlangzog und auf beiden Seiten von Felsen begrenzt war, und dahinter lag der Dschungel. Die Stadt mit ihrer kleinen Rollbahn war fünf Meilen entfernt, und der rostige alte Jeep, mit dem sie hergekommen waren, war nicht nur langsam, sondern musste kurzgeschlossen werden, damit er überhaupt ansprang.
Dennoch rannte sie und lachte, während der Wind ihr Gesicht kühlte. Das Tuch um ihre
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