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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich.« George wies auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.
    »Es tut uns leid, Sie in so schwierigen Zeiten behelligen zu müssen«, sagte die Unattraktive, »aber wir müssen einer Meldung nachgehen.«
    »Ja, natürlich, was immer ich tun muss, aber ... ich kann mir nicht vorstellen ... aber natürlich ... ich bin erschöpft und habe nicht gut geschlafen ... was kann ich für Sie tun?« Er war der Ansicht, dass er den verstörten unglücklichen Ehemann ziemlich gut spielte. Deshalb erstaunte es ihn, dass die Frauen mit ausdruckslosen Gesichtern nickten und ihm nicht ihr Beileid aussprachen.
    Was für Schlampen!
    Er setzte sich, um sie zu beeindrucken, in seinen Chefsessel.
    Johanna klappte ihren Tagesplaner auf, sah etwas nach und klappte ihn wieder zu. »Senator Oberlin, kennen Sie eine Mrs. Cunningham aus Hobart, Texas?«
    Er spannte sich an, beugte sich vor. Was hatte Gloria Cunningham jetzt wieder angerichtet?
    »Ich kannte sie und auch ihren Ehemann. Vor vielen Jahren war ich mit ihnen zusammen im Kirchenvorstand.« Er versuchte, sich interessiert, aber doch distanziert zu geben, als sage der Name ihm nicht allzu viel. »Ist ihr irgendetwas zugestoßen?«
    »Sie ist gestorben.« Die kleine Blondine setzte ihn ohne irgendwelche Skrupel über die Lage in Kenntnis. »An Krebs.«
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte er, während sein Verstand vor Vermutungen überlief.
    Gloria hatte nie etwas gewusst, schien nie mehr als das Offensichtliche wissen zu wollen. Sie hatte Bennett und Lana Prescott sowie deren Kindern gegenüber nie etwas anderes als unsterblichen Hass an den Tag gelegt. Der Pfarrer und seine Familie waren ärmer als Gloria gewesen, hatten aber, obwohl Glorias Ehemann Arzt gewesen war, über größeren Einfluss verfügt. Das hatte sie ihnen nie vergeben. Schlimmer noch, ihre Tochter Melissa war nie so talentiert wie Hope Prescott gewesen und hatte es nur schwer ertragen, immer die zweite Geige spielen zu müssen. Gloria war glücklich gewesen, als die Prescotts verschwunden waren, und sie hatte mit einem bösen Zug um den Mund zugesehen, wie man die Geschwister getrennt und fortgeschickt hatte.
    Sie hatte sicherlich nie nachgefragt, was aus ihnen geworden war. Warum also informierte ihn das FBI über Glorias Tod?
    »Zum Zeitpunkt ihres Todes im Andersen-Krebszentrum in Houston war sie sechzig Jahre alt.« Auch Rhonda konsultierte einen Planer. »Kurz vor ihrem Tod wollte sie ein Geständnis ablegen, was sie auch getan hat - erst ihrem Pfarrer und dann der Polizei gegenüber. Dieses Geständnis betrifft Sie, Senator Oberlin.« Rhonda spähte angelegentlich über den Rand ihrer Brille. »Haben Sie eine Vorstellung, worum es gehen könnte?«
    »Nein, tut mir leid.« Er spreizte die Finger und stellte erfreut fest, dass sie absolut ruhig waren. »Ich bin zwar in regelmäßigen Abständen in Hobart - es gehört zu meinem Wahlbezirk, und ich habe dort ein Haus aber ich fürchte, wir ... meine Frau und ich ... hatten nicht viel mit den Cunninghams gemein.« George gefiel die Art, wie er seine Frau miteinbezog, als könne er nicht glauben, dass sie tot war.
    »Mrs. Cunningham behauptet, dass vor dreiundzwanzig Jahren, als der Pfarrer und dessen Frau getötet worden sind«, Johanna warf einen Blick in den Planer, »ein Mr. und eine Mrs. Prescott, dass Sie derjenige waren, der dafür gesorgt hat, dass die Kinder nicht zu einer Familie kommen, sondern getrennt werden.«
    »Warum sollte ich etwas mit der Verteilung der Kinder zu tun gehabt haben?« Er faltete die Hände auf der Tischplatte und verströmte Empörung. »Ich hatte gerade meinen Wahlkampf um einen Sitz im texanischen Senat aufgenommen, und im Gegensatz zu dem, was die Öffentlichkeit glaubt, ist das eine ziemliche Tortur. Um die Adoptionen hat sich jemand anderes gekümmert.«
    Er rieb sich die Stirn, als könne er sich nicht recht erinnern. »Der Pfarrer einer benachbarten Gemeinde ... Pfarrer John Wagner? Wilson? Nein, er hieß Wright. Pastor Wright.«
    Johanna benutzte den Stift, um die Information zu notieren.
    »Und wo befindet Pastor Wright sich jetzt?«, fragte Rhonda.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich sage Ihnen doch, ich habe mit dem Pastor über die Prescott-Kinder gesprochen, die Sache in fähige Hände gelegt und die Stadt verlassen, um auf Wahlkampftour zu gehen.« Was eine absolute Lüge war, denn auch wenn Pastor Wrights Name auf ein paar offiziellen Dokumenten erschienen war, hatte von ihm nie mehr als der Name existiert. Es war

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