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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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dieses Jahr wohl kaum erlauben zu debütieren, solange Missy nicht an den Mann gebracht worden ist. Wenn ich nicht bald etwas unternehme, muss ich mir in Kürze anschauen, wie sich meine drei Schwestern auf dem Heiratsmarkt gegenseitig behindern.«
    » Und was soll ich bitte dabei für dich tun? Wenn ich überhaupt noch Einfluss nehmen kann. Ich habe deine Schwester zur Geburtstagsfeier deiner Mutter das letzte Mal gesehen, und seither sind beinahe sieben Monate vergangen. Und wenn du dich bitte erinnern willst, bin ich nur deshalb hingegangen, weil die Viscountess darauf bestanden hat. Soll ich mich etwa in Frankreich niederlassen?«
    » Mein Herr Vater besitzt eine Wohnung in Paris. Mir, seinem eigenen Fleisch und Blut, hat er sie niemals überlassen. Aber dir vielleicht, wenn du ihn fragst?«
    James schenkte Cartwright keine Beachtung und fand dessen Einmischung in die Unterhaltung auch nicht besonders witzig.
    Armstrongs Mundwinkel zuckten. » Ich versichere dir, so schlimm soll es nicht kommen. Ich möchte bloß vorschlagen, dass wir die Strategie umkehren. Durch deine Abwesenheit hat sie sich erst recht auf dich versteift. Du bist für sie richtiggehend zum Hirngespinst geworden, und sie idealisiert dich, als seiest du der Held irgendeines romantischen Liebesromans. Mit dem wahren Leben hat das nichts mehr zu tun. Also ist es vielleicht besser, dass sie dich im Alltag erlebt, im gesellschaftlichen Umfeld auf all diesen verdammten Bällen, wo du den Frauen den Kopf verdrehst und mit ihnen flirtest. Mit schönen, attraktiven Ladys. Das ist eine Seite an dir, die sie nicht kennt– was hoffentlich dazu führen wird, dass du von dem Sockel stürzt, auf den sie dich gestellt hat.«
    James wusste, worauf er anspielte. Armstrong wollte, dass sie ihn als berüchtigten Wüstling erlebte. Als Charmeur, als Frauenheld. Aber eben nicht für sie. Nicht dass er jemals größere Verführungskünste hätte aufbieten müssen, dachte James. Es ergab sich einfach, und nach ein paar Monaten, wenn eine solche erregende Episode vorüber war, verließ er den Schauplatz, ohne einen einzigen Blick zurückzuwerfen.
    » Dann merkt sie vielleicht«, hörte er Armstrong in seine Gedanken hinein sagen, » wie schlecht ihr beiden tatsächlich zueinanderpasst. Und sieht Granville dann hoffentlich in einem anderen Licht. Es bleibt mir ein Rätsel, warum um alles in der Welt sie absolut nichts unternimmt, ihn zu ermutigen. Schließlich gehört der Mann einem der ältesten Adelsgeschlechter an, das zudem sehr reich ist. Und er selbst ist durchaus attraktiv, keineswegs alt und hinfällig. Die meisten Frauen würden Gott weiß was opfern, um in ihre Lage zu geraten.«
    Du lieber Himmel, so wie er sich über Granville ausließ, konnte man glatt glauben, der Mann sei ein Heiliger. Dass er dereinst den Titel eines Duke erben würde, verdankte er lediglich den glücklichen Umständen seiner Geburt und nicht etwa irgendwelchen herausragenden Charaktereigenschaften. Und was zum Teufel dachte Armstrong sich eigentlich dabei, ihn mehr oder weniger dazu zu verpflichten, eine ganze Saison in Missys unmittelbarer Nähe zu verbringen? Es war ohnehin anstrengend genug, die Finger von ihr zu lassen. Verdammt anstrengend sogar.
    » Du hast doch schon immer eine Schwäche für sie gehegt. Und ich weiß, dass dir ihr Glück und ihr Wohlergehen sehr am Herzen liegen. Mir ist klar, dass ich unsere Freundschaft einmal mehr sehr strapaziere, aber ich möchte, dass meine Schwester zum Jahreswechsel unter der Haube ist. Umso besser, wenn sie sich mit Granville arrangiert.« Armstrong hielt inne, schöpfte Atem. » Wie wäre es, wenn wir gleich morgen Abend beim Ball meiner Mutter mit der neuen Strategie anfangen?«
    James schluckte schwer und fing den Blick seines Freundes auf, hielt ihm stand, ohne auszuweichen. Nun gut, wenn es langfristig ihrem Glück diente! Was war dagegen schon die kurze Zeit seines Elends? Sie würde schnell vorüber sein, und so betrachtet konnte er kaum Nein sagen. » Einverstanden. Ich werde tun, was in meiner Macht steht.«
    Ein Lächeln huschte über Armstrongs Gesicht. » Gut. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann. Und so wie ich dich kenne, setze ich größtes Vertrauen in den Erfolg deiner Bemühungen.«
    Am Abend des Balls war es so kalt, dass selbst Väterchen Frost die Tränen über die Wangen gerollt wären. Der Winter machte eindrucksvoll auf sich aufmerksam mit ungewohnt klirrender Kälte, und selbst die Schneeflocken, die man

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