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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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streckte die Beine weit von sich. » Ja, ich habe verstanden, dass Sie tapfer genug sind, Ihren Handschuh in den Ring zu werfen.«
    Essex schluckte nervös, bemühte sich aber immer noch um ein gewinnendes Lächeln. » Ich glaube nicht, dass Tapferkeit irgendetwas damit zu tun hat. Ihre Schwester ist an sich schon ein Hauptgewinn.«
    » Und zweifellos können Sie ganz genau beziffern, wie hoch der Gewinn ist«, platzte James heraus.
    Der Angriff erwischte Essex kalt. Er stammelte ein paar Sekunden lang, bevor er sich wieder fing. » Was genau wollen Sie damit andeuten, Rutherford?«, fragte er und musterte James eindringlich.
    James erwiderte den Blick mit zusammengekniffenen Augen. » Ich glaube nicht, dass ich eine Andeutung machen wollte.« Was war der Kerl schon anderes als ein kleiner Milchbart, der versuchte, seine Chance zu nutzen?
    Der Baronet drückte den Rücken durch, sodass er aussah wie ein Zinnsoldat. » Sie sind doch gar nicht im Rennen«, meinte er, sichtlich um einen überheblichen Ton bemüht, doch die Schweißperlen auf seiner Stirn sprachen eine andere Sprache und ließen ihn kläglich aussehen.
    Obwohl Armstrong die meiste Zeit die Brauen hochgezogen hatte, schien er es zu genießen, diesen ungleichen Kampf als stiller Beobachter zu verfolgen.
    » Und Sie haben nicht die geringste Chance, Essex. Ich gebe Ihnen den guten Rat, sich eine andere reiche Erbin zu suchen.«
    Fast allen Männern, gute Freunde ausgenommen, war klar, dass sie höchstwahrscheinlich den Kürzeren zogen, wenn sie sich auf einen Wettstreit mit James einließen. So auch Essex, der beleidigt schnell noch ein paar Abschiedsworte in Armstrongs Richtung murmelte und sich hastig zurückzog.
    James schaute dem Mann nach, wie er den Club verließ, und wandte sich dann seinem Freund zu, der ihn aufmerksam beobachtete, ohne dass er zu erkennen gab, was ihm durch den Kopf ging.
    » Was, verdammt nochmal, ist mit dir?«, stieß er hervor, nachdem er Armstrongs undurchdringliche grüne Augen eine Weile ertragen hatte.
    » Du solltest dich vielleicht um den Posten als ihr Beschützer bewerben, aber nicht als Heiratskandidat.«
    » Mach dich nicht lächerlich«, schnappte James zurück, doch Armstrong warf den Kopf zurück und lachte herzlich. » Du liebe Güte, bist du empfindlich geworden. Du läufst Gefahr, deinen Sinn für Humor völlig zu verlieren, wenn du noch nicht einmal mehr ein wenig Spott vertragen kannst.«
    Spott? Nichts zwischen ihm und Missy eignete sich auch nur entfernt für so etwas.
    Ein Schatten fiel über den Tisch. Wieder stand jemand hinter ihnen, der sich in ihr Gespräch einmischen wollte.
    » Clifton«, rief Armstrong, der ihn als Erster erkannte.
    Auch James drehte sich jetzt um und erkannte sogleich, dass Sir George Clifton nicht unbedingt erfreut schien, ihn hier zu sehen.
    » Armstrong«, grüßte er, bevor er James kurz zunickte. » Rutherford«, murmelte er.
    » Ich habe überall erzählt, wie Sie das Parlament im Sturm erobert haben.« Der junge Viscount deutete auf den leeren Stuhl zu seiner Linken.
    Clifton lächelte gezwungen, als er ablehnte. » Wie Sie wissen, versuche ich nur, die Lage der Arbeiterklasse in der Stadt zu verbessern. Bedauerlicherweise kann ich mich nicht aufhalten, Mylords. Zu Hause warten dringliche Angelegenheiten auf mich. Guten Abend.« Mit einem knappen Gruß in Armstrongs Richtung verließ er sie.
    Konnte es sein, dass der Mann ihn gerade ignoriert hatte? Oder bildete er sich das nur ein? Es war nicht das erste Mal, dass er in Cliftons Gegenwart eine leichte Animosität verspürte. Und das musste seinen Grund haben, denn ursprünglich waren sie schließlich Studienkameraden gewesen. Obwohl nur Armstrong enger mit ihm befreundet war, bestand doch auch weiterhin eine lockere Verbindung zwischen ihm und Clifton, sodass sein reserviertes Verhalten befremdend wirkte. Aber vielleicht plagten ihn ja im Moment irgendwelche Sorgen.
    James stellte fest, dass sein Freund offenbar zu einem ähnlichen Schluss gekommen war. » Er scheint irgendwie nicht ganz er selbst zu sein.«
    James nickte und fuhr mit der Fingerspitze über den Rand seines Glases.
    » Ich halte mich für ziemlich talentiert, den Dingen auf den Grund zu sehen. Jede Wette, dass es sich um Probleme mit Frauen dreht«, fuhr Armstrong fort.
    James registrierte den ironischen Unterton in der Bemerkung seines Freundes.
    » Oh, bevor ich es vergesse, Mutter verlangt nach deiner Anwesenheit zum Abendessen in der nächsten Woche.«

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