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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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schweigend. In ihrem Blick flackerte etwas Unbestimmtes auf. » Du hast recht, jedes hübsche Gesicht würde dir dieselbe Reaktion entlocken. Vielleicht habe ich ja ebenfalls entdeckt, dass ein Mann mit hübschem Gesicht mich ähnlich berührt.«
    James kochte vor Wut. Rasch kam er zu ihr. Sie roch nach dem süßen erotischen Gift der Lust, und hastig trat er einen Schritt zurück. » Wenn du glaubst, dass du solche Spielchen mit den Gentlemen der Salons spielen kannst, dann muss ich dich warnen. Anders als ich werden sie sich nehmen, was du ihnen zu bieten hast.«
    » Ich bin mir sicher, dass du das richtig siehst.«
    James atmete scharf ein. » Lieber Himmel, du bist wirklich schamlos.«
    Aus dem Blick, den sie ihm zuwarf, sprach tatsächlich nicht die geringste Scham. » Meinst du, es liegt daran, dass sie mich mehr begehren, als du das tust?« Sie unterbrach sich für den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie fortfuhr. » Nun, wonach verlangt es sie deiner Meinung nach, wonach es dich nicht ver langt?«
    » Worüber spricht du eigentlich, zum Teufel nochmal?«, fragte James verwirrt.
    » Ich lasse dir ein wenig Zeit, darüber nachzudenken.« Missy schenkte ihm ein merkwürdig zufriedenes Lächeln, bevor sie sich in aller Ruhe auf den Weg machte.
    Zu Hause eingetroffen wartete sie in ihrem Schlafzimmer auf die Rückkehr ihrer Mutter und ihrer Schwestern. Sie lag auf dem Bett; ihre Lippen prickelten immer noch von der verzehrenden Glut, die James’ Küsse in ihr entfacht hatten. Die Erinnerungen daran, was in der Bibliothek geschehen war, auf dem Stuhl, auf seinem Schoß, weckten ein schmerzhaftes Gefühl in ihr, das über sie hinwegrollte wie eine mächtige Flutwelle. Sie spürte es im ganzen Körper, in ihren Brustspitzen, ihrem Unterleib, wo sehnsüchtiges Verlangen sich zusammenballte.
    Sie dachte an seine Liebkosungen zurück, und zwischen ihren Schenkeln wurde es warm und feucht. James hatte recht: Sie war vollkommen schamlos, doch es war seine Schuld. Er hatte sie erst gelehrt, was Lust bedeutete, und es schien, als habe sie einen unersättlichen Appetit auf mehr entwickelt. Aber nur mit ihm. Und seine Reaktion auf sie gab ihr zu verstehen, dass er alles andere als immun gegen sie war. Seine Weigerung, sich das zu nehmen, was sie ihm widerstandslos gewährt hätte, verriet ihr, dass seine Gefühle viel tiefer gehen mussten. Anders war es nicht zu erklären, warum er sich etwas versagte, was er ganz offensichtlich besitzen wollte. Jetzt galt es nur noch herauszufinden, wie sie dieses Wissen zu ihrem Vorteil einsetzen konnte. Um James unweigerlich zur Kapitulation zu zwingen.

8
    J ames ließ den Blick durch den dämmrigen Raum schweifen. Stechender Zigarrenrauch machte die Luft zum Schneiden dick, Gesprächsfetzen waberten durch die Luft. Die feinen Herren aus den Parlamenten besetzten jeden Winkel des angesehenen Clubs. Wenn der Tag nach hitzigen Debatten zu Ende ging, eilten sie noch lange nicht nach Hause zu ihren Ehefrauen. Nicht wenn es galt, noch eine Runde zu spielen oder über Politik und Pferde zu reden. Oder natürlich über willige Damen. James erinnerte sich an seine Mutter, an ihre schönen, aber zugleich verbitterten Gesichtszüge. Auch sein Vater zog den Club dem Ehealltag vor und suchte vermutlich anderswo Entspannung.
    Würde auch er in diese Fußstapfen treten? Er saß zurückgezogen in einer entlegenen Ecke und spielte unruhig mit dem Whiskyglas in seiner Hand, trommelte zwischendurch einen ungeduldigen Rhythmus auf das harte Holz des Tisches. Eine Stunde war bereits vergangen, als er endlich Armstrong entdeckte, der sich den Weg durch das Gedränge bahnte.
    Sein Freund ließ sich auf den Sessel ihm gegenüber fallen und winkte sofort einen schwarz gekleideten Diener zu sich heran, um sich einen Scotch zu bestellen, bevor er es sich in den Polstern des Sessels bequem machte.
    » Du siehst aus, als seiest du durch die Hölle gegangen«, meinte Armstrong lächelnd, zog die Handschuhe von den Händen und warf sie auf den Tisch.
    James schaute ihn finster an. » Ist das ein Wunder, wenn du mich über eine Stunde warten lässt?« Selbstverständlich konnte er nicht zugeben, dass seine schlechte Laune mehr mit Missy zu tun hatte als mit der Verspätung des Freundes. Dem verdammten Biest war es gelungen, sich seit dem Ereignis vor zwei Wochen einen festen Platz in seinen Gedanken zu erobern.
    Inzwischen war er zu der Erkenntnis gelangt, dass das wahre Problem an dem Leben lag, das er seit drei

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