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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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ließ das Handtuch sinken. » Was? Nein! «
    » Wie könntest du mich denn im Schlaf ersticken, außer du wärst in meinem Bett? « Er grinste hinterhältig. » Denk darüber nach! «
    » Ach, halt die Klappe! «
    Er hob die Schultern und warf einen Blick zur Tür. » Sie kommen. «
    Ich war nicht besonders neugierig darauf, woher er das wusste. Aber als ich mit dem Tuch meine geschwollene Lippe betupfte, öffnete sich die Tür. Marcus trat als Erster ein und hinter ihm erschien Aiden. Er musterte mich forschend. Seine Miene verriet, dass er gern näher gekommen wäre. In Anwesenheit von Marcus und einem halben Dutzend Wächter war ihm das allerdings nicht möglich. Ich kämpfte den Drang nieder, mich in seine Arme zu werfen, und wandte meine Aufmerksamkeit meinem Onkel zu.
    Marcus erwiderte meinen Blick. » Ich muss genau wissen, was passiert ist. «
    Also erzählte ich ihnen, woran ich mich erinnerte. Marcus hörte sich alles gelassen an und stellte die richtigen Fragen. Als das Gespräch beendet war, wollte ich nur noch zurück in mein Zimmer. Dass ich die Begegnung mit Kain noch einmal durchleben musste, hatte mich innerlich vollkommen erschöpft.
    Marcus erlaubte mir zu gehen, und ich rappelte mich auf, während er Leon und Aiden Anordnungen erteilte. » Benachrichtigen Sie die anderen Covenants! Ich kümmere mich um den Rat. «
    Aiden war mir auf den Flur gefolgt. » Ich hatte dich doch gebeten, nichts Dummes zu tun. «
    Ich zuckte zusammen. » Aber… aber das konnte ich doch nicht ahnen. Ich hätte nie gedacht, dass mit Kain etwas passiert sein könnte. «
    Aiden schüttelte den Kopf und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Dann stellte er die einzige Frage, auf die bisher niemand gekommen war. » Hat er etwas über deine Mutter gesagt? «
    » Er meinte, sie hätte sie alle getötet. « Scharf sog ich die Luft ein. » Und dass sie großen Spaß daran hatte. «
    Mitgefühl stand in seinen kühlen Augen. » Es tut mir leid, Alex. Du hattest gehofft, es wäre anders. Wie fühlst du dich? «
    Ich fühlte mich miserabel, aber für ihn wollte ich stark sein. » Gut. «
    Er presste die Lippen zusammen. » Wir… reden später, ja? Ich gebe dir Bescheid, wann wir wieder trainieren. In den nächsten Tagen wird es chaotisch zugehen. «
    » Aiden… Kain hat gesagt, Mom sei auf der Suche nach mir. Dass sie mich holen will. «
    Irgendetwas in meiner Stimme musste ihn alarmiert haben, denn plötzlich stand er vor mir. Er streckte die Hand aus und legte sie auf meine Wange. Seine Stimme klang so entschlossen, dass ich keines seiner Worte anzweifelte. » Das lasse ich nicht zu. Niemals. Du wirst ihr nie gegenübertreten. «
    Ich schluckte. Seine Nähe, seine Berührung erweckten so viele Erinnerungen, dass ich eine Weile brauchte, bis ich antworten konnte. » Aber wenn, dann könnte ich es tun. «
    » Hat Kain dir sonst noch etwas über deine Mutter erzählt? «
    Sie wird weiter töten, bis sie dich gefunden hat …
    » Nein. « Ich schüttelte den Kopf, obwohl das schlechte Gewissen an mir nagte.
    Er legte die Hand auf die Brust und rieb sich die Stelle über dem Herzen. » Du wirst wieder etwas Dummes anstellen. «
    Ich lächelte schwach. » Im Durchschnitt tue ich das ungefähr einmal täglich. «
    Aiden zog die Brauen hoch, und kurz blitzten seine Augen belustigt auf. » Nein, das meine ich nicht. «
    » Was dann? «
    Er schüttelte den Kopf. » Nichts. Wir reden demnächst miteinander. « Auf dem Rückweg kamen wir an Seth vorbei. Für einen kurzen Augenblick verhärteten sich die Mienen der beiden. Ihre Gesichter zeigten zwar gegenseitige Achtung, aber auch ganz eindeutig gegenseitige Abneigung.
    Ich ging, bevor Seth mich aufhalten konnte. Als ich zum Mädchenwohnheim zurückkam, lungerten mehrere Studentinnen auf der Veranda herum. Obwohl es noch früh war, verbreiteten sich Neuigkeiten anscheinend rasend schnell. Am schockierendsten fand ich, dass Lea bei ihnen stand.
    Bei ihrem Anblick krampfte sich mein Herz zusammen. Sie sah furchtbar aus– jedenfalls nach ihrem Maßstab, was hieß, dass sie aussah wie wir anderen an einem guten Tag. Ich war mir nicht sicher, was ich zu ihr sagen sollte. Wir waren keine Freundinnen, aber sie machte gerade Schreckliches durch.
    Was sollte ich sagen? Alle Entschuldigungen und Beileidsbekundungen konnten sie nicht trösten. Als ich mich ihr näherte, sah ich ihre geröteten Augen und die zusammengepressten, sonst so vollen Lippen und spürte die furchtbare Traurigkeit, die sie

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