Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout

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erst verwandelte Daimonen nur an eins dachten: ans Trinken. Mit drei Monaten konnte man sie noch als Anfängerin einschätzen– ein Babydaimon sozusagen.
    Ich musste eben zuschlagen, solange sie noch wie ein Daimon aussah. Bevor die Elementarmagie über sie kam und sie wie… Mom aussah.
    Es wurde ein wenig schwieriger, die Hauptbrücke zu überqueren, aber glücklicherweise hatten diese Wachposten nicht viel Kontakt zu den Studenten. Keiner von ihnen erkannte mich, aber sie wollten plaudern. Das hielt mich so lange auf, dass meine Zuversicht ins Wanken geriet.
    Bis sich einer von ihnen verabschiedete. » Seien Sie vorsichtig und kommen Sie wieder, Wächterin « , sagte er und trat beiseite.
    Wächterin. Das hatte ich nach dem Abschluss immer werden wollen. Lieber wollte ich mich aktiv mit Daimonen auseinandersetzen, als Reinblüter oder ihre Gemeinwesen zu bewachen.
    Wieder bewegte ich mich durch die Schatten und suchte mir einen Weg um die Fischerboote und Jachten herum. Die Stadtbewohner von Bald Head Island waren an die Leute von der Götterinsel gewöhnt, die so furchtbar auf ihre Privatsphäre bedacht waren, aber sie spürten etwas in uns. Sie wussten selbst nicht, warum sie uns in Ruhe ließen, obwohl sie sich gleichzeitig wünschten, uns nahe zu sein.
    Drei Jahre unter Sterblichen zu leben, war eine echt miese Erfahrung gewesen. Die Teenager hatten meine Nähe gesucht, während ihre Eltern mich für eine jener Jugendlichen hielten, vor denen sich ihre Söhne und Töchter fernhalten sollten. Was immer das hieß.
    Ich fragte mich, was diese Eltern denken mochten, wenn sie erfuhren, was genau ich war– eine fast fertig ausgebildete Killermaschine. Wahrscheinlich hatten sie ihren Sprösslingen zu Recht befohlen, einen Bogen um mich zu machen.
    Nachdem ich den Hafen verlassen hatte, schlich ich an den Hauswänden entlang. Ich war mir nicht sicher, wohin ich mich wenden sollte, aber ich hatte so ein Gefühl, dass es nicht weit sein konnte. Und ich behielt recht. Nach ungefähr zehn Minuten in der normalen Welt – wie ich sie liebevoll nannte– hörte ich hinter mir rasche Schritte. Mit gezogener und angelegter Waffe fuhr ich herum, um mich meinem Angreifer zu stellen.
    » Caleb? « Ich empfand eine Mischung aus Ungläubigkeit und Erleichterung.
    Er stand etwa zwei Meter hinter mir, die blauen Augen aufgerissen und die Hände erhoben. Gekleidet war er in eine Schlafanzughose, ein weißes T-Shirt und Flipflops. » Nimm den Revolver herunter! « , zischte er. » Götter! Du wirst mich noch aus Versehen erschießen oder verletzen. «
    Ich senkte die Waffe, packte ihn am Arm und zerrte ihn in eine Gasse. » Was willst du hier, Caleb? Bist du verrückt geworden? «
    » Das Gleiche könnte ich dich fragen. « Wütend starrte er mich an. » Offensichtlich bin ich dir gefolgt. «
    Ich schüttelte den Kopf und schob den Revolver wieder unter meinen Hosenbund. Ein Holster hatte ich vergessen– war ja klar. » Du musst zurück zum Covenant. Sofort. Verdammt. Caleb! Was hast du dir dabei gedacht? «
    » Und was denkst du dir dabei? « Finsteren Blicks gab er mir die Frage zurück. » Ich wusste, dass du etwas unglaublich Dummes vorhast. Deswegen konnte ich kein Auge zutun. Ich habe an meinem verdammten Fenster gesessen und gewartet. Und siehe da, ich sehe dich Schwachsinnige über den Innenhof schleichen. «
    » Wie zum Teufel bist du in deinem Mario-Brothers-Pyjama überhaupt an den Wachen vorbeigekommen? «
    Achselzuckend sah er an sich hinunter. » Ich habe so meine Tricks. «
    » Deine Tricks? « Ich hatte keine Zeit für dumme Sprüche, trat von ihm weg und wies zur Brücke. » Du musst zurück. Dort bist du in Sicherheit. «
    Stur verschränkte er die Arme vor der Brust. » Nicht ohne dich. «
    » Oh, um der Götter willen! « Ich verlor die Beherrschung. » So etwas kann ich nicht gebrauchen. Das verstehst du nicht. «
    » Fang jetzt nicht an mit diesem Mist von wegen Das verstehst du nicht. Hier geht es nicht darum, etwas zu verstehen. Es geht darum, dass du dich umbringst. Das ist Selbstmord, Alex. Das ist nicht mutig. Das ist nicht klug. Es geht nicht um Pflicht oder fehlgeleitete Schuldgefühle, die du… «
    Wieder zuckte ich zusammen, als etwas hinter mir auf dem Boden aufkam. Ich fuhr herum, und während ich den Revolver zog, schnappte sich Caleb den Dolch, der in meiner Hose steckte.
    Es war Mom.
    Sie stand da, in der Mitte der Gasse. Sie war es… nur, dass sie es nicht war. Die Kreatur hatte ihr langes