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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Covenantuniform.
    Dann finde ich sie und töte sie selbst. Meine eigenen Worte standen mir grell vor Augen. Ich zweifelte nicht daran, was getan werden musste. Es war verrückt und unbesonnen, dumm sogar, aber der Plan nahm Gestalt an. Kalte, stahlharte Entschlossenheit breitete sich in mir aus, und ich hörte auf zu denken.
    Ich war zum Handeln bereit.
    Es war früh, viel zu früh, um auf dem Covenantgelände jemandem in die Arme zu laufen. Im Mondschein bewegten sich nur die Schatten der patrouillierenden Wachposten. Es war gar nicht so schwierig wie befürchtet, zu dem gesicherten Lagerhaus hinter dem Trainingsbereich zu gelangen. Die Wachen machten sich eher Gedanken um Schwachstellen an der Grenze zur Außenwelt. Sobald ich das Gebäude betreten hatte, orientierte ich mich und fand den Raum, wo die Arbeitskleidung aufbewahrt wurde. Ich ergriff eine Uniform in meiner Größe und zog sie mit heftig pochendem Herzen an. Ich brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, wie ich aussah – ich hatte immer schon gewusst, dass mir eine Wächteruniform verdammt gut stand. Schwarz war meine Farbe.
    Die Hematoi setzten das Erdelement ein, um einen Glanz über die Uniformen zu werfen und zu vermeiden, dass man uns in der Welt der Sterblichen womöglich für eine paramilitärische Organisation hielt. Für einen Sterblichen sah die Uniform daher nach ganz normalen Jeans mit einem T-Shirt aus, für ein Halbblut aber war sie ein Zeichen der höchsten Stellung, die ein Halbblut erreichen konnte. Nur die Besten trugen diese Uniform.
    Gut möglich, dass ich sie zum ersten und zum letzten Mal trug. Wenn mir die Rückkehr gelänge… würde ich wahrscheinlich hinausgeworfen werden. Wenn ich es nicht schaffte… daran konnte ich nicht denken.
    Du wirst etwas Dummes tun. Als ich mich daran erinnerte, was Aiden gesagt hatte, stolperte ich über die eigenen Füße. Ja. Woher hatte er das gewusst? Mein Herz setzte einen Schlag aus. Aiden wusste immer, was ich dachte. Er brauchte kein blaues Seil oder die Worte eines verrückten Orakels, um mich zu kennen. Er wusste es einfach.
    Aber in diesem Moment konnte ich nicht an ihn denken. Auch nicht an seine Reaktion, wenn er mir auf die Schliche käme. Ich schnappte mir eine Uniformmütze vom obersten Regalbrett, drehte mein Haar zusammen, setzte sie auf und zog sie so weit nach unten, dass mein Gesicht fast ganz im Schatten lag.
    Dann wandte ich mich dem Waffenlager zu, das ungefähr alles an tödlich gefährlichen Messern und Schusswaffen im Angebot hatte. Außerdem fast alles, womit man zustechen oder dem Gegner den Kopf abschlagen konnte. So abgedreht das war, fand ich es irgendwie aufregend, mich hier aufzuhalten. Ich war mir nicht sicher, was das über mich als Person aussagte, andererseits gehörte das Töten zur Existenz eines Halbbluts, genau wie man eben einfach ein Daimon war. Kein Halbblut konnte sich dem entziehen– das brachten nur die Reinblüter fertig.
    Ich entschied mich für zwei Dolche. Einen hakte ich an der Außenseite meines rechten Oberschenkels ein, und der andere schnurrte von fünfzehn Zentimetern Länge auf fünf Zentimeter zusammen, indem ich einfach einen Knopf am Griff drückte. Diesen steckte ich in die kleine Tasche, die sich am Hosensaum befand. Dann suchte ich mir eine Pistole aus und vergewisserte mich, dass sie geladen war.
    Die Kugeln waren von einer Titanhülle umgeben. Wirklich tödliches Material.
    Mit einem letzten Blick sah ich mich in dem Raum um, der Tod und Verstümmelung verhieß, seufzte leise und tat, was wahrscheinlich sowohl Caleb als auch Aiden befürchtet hatten. Ich verließ die Sicherheit des Covenants.

18. Kapitel

    H eiliger Strohsack! Meine Tarnung funktionierte.
    Den größten Teil des Wegs duckte ich mich in den Schatten und weigerte mich strikt, über meine Handlungen nachzudenken. Als ich die erste Brücke überquerte, nickten die Wachposten nur. Einer pfiff mir sogar hinterher. Offensichtlich hielt er es für mein gutes Recht, mich hier aufzuhalten.
    Während ich durch die leeren Straßen der Hauptinsel schritt, erinnerte ich mich an die Gelegenheiten, bei denen ich getötet hatte. Ich hatte zwei tote Dämonen auf dem Konto. Ich konnte das. Bei Mom wäre es nicht anders.
    Es konnte nicht anders sein.
    Als junger Daimon würde sie Schnelligkeit und Kraft besitzen, aber sie hatte nie eine ernsthafte Ausbildung erfahren. Nicht so wie ich. Ich wäre schneller und stärker als sie. Aiden hatte mir praktisch eingeprügelt, dass junge, gerade

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