Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
Vom Netzwerk:
an meiner Haut. Der Schmerz durchfuhr mich und ich erstarrte. Seine eine Hand griff fester in mein Haar, und die andere wurde zudringlich, glitt über meine Schulter und dann weiter nach unten.
    Mir war schon Schlimmes zugefügt worden, aber das– das war zu viel.
    Mit dem letzten Rest an Kraft, den ich noch in mir spürte, hob ich die Hände und krallte ihm die Fingernägel in die Wangen.
    Jaulend fuhr Daniel zurück. Dabei zerriss mein Shirt, aber das Geräusch und sein Gesichtsausdruck erfüllten mich mit einem widersinnigen Gefühl von Befriedigung. Tiefe hochrote Striemen, aus denen frische Blutstropfen quollen, bildeten sich auf seinem Gesicht. Blindlings schlug er zu und traf mein Auge. Ich taumelte gegen Eric.
    » Zum Teufel! « Eric sprang auf, und ich knallte mit dem Gesicht auf den Boden.
    Ich wälzte mich auf die Seite und krümmte mich zusammen wie ein Fötus. Ich spürte, wie Eric über mir Daniel zurückstieß und ihm ins Gesicht schrie, aber ich hörte nicht zu. Etwas Langes, Schmales drückte sich in meinen Schenkel. Langsam wälzte ich mich auf den Bauch und schob die Finger abwärts, bis sie sich um den Gegenstand schlossen, der in meinem Hosensaum versteckt war.
    Das Messer– das ausfahrbare Messer.
    Plötzlich zog Eric mich hoch und stellte mich so auf die Füße, dass ich ihn anblicken musste. Etwas Feuchtes, Warmes rann mir über das Gesicht und tropfte mir ins rechte Auge. Blut. Dabei konnte ich es mir gar nicht mehr leisten, noch mehr Blut zu verlieren.
    Über Erics Schulter hinweg sah ich, dass Caleb wach war. Er starrte mich an, und ich versuchte ihm eine Botschaft zu übermitteln, aber Eric verrichtete ganze Arbeit und versperrte mir den Blick. Wir hörten, wie sich die Haustür öffnete, und dann klapperten die Absätze meiner Mutter durch das Ferienhaus. Eric ließ mich los und wich rückwärts durch den Raum zurück. Ich verzog die Lippen zu einem betrübten, leisen Lächeln. Er wusste ebenso gut wie ich, was jetzt käme.
    Mom würde schrecklich sauer werden, wenn sie mein Gesicht sah.
    Sie trat ins Zimmer und musterte mich aus schmalen Augen. Rasch kniete sie vor mir nieder und schob meinen Kopf zurück. » Was ist hier passiert? «
    Der Blutverlust und die Erschöpfung benebelten mich. Sekunden vergingen, während ich sie anstarrte. Ich wusste nicht mehr, wo ich mich befand und wie ich hierhergekommen war. Ich wollte mein Gesicht an ihre Wange schmiegen. Sie sollte mich in die Arme nehmen und mir sagen, dass alles in Ordnung sei. Sie war meine Mutter und sie würde den beiden Einhalt gebieten. Sie musste etwas tun, besonders bei so etwas Abscheulichem, Grauenhaftem. » Mom? Sieh doch… sieh, was sie mir angetan haben! «
    » Pst! « Sie strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    » Bitte… mach, dass er aufhört! « In meiner Schwäche umschlang ich sie, wollte mich in ihre Arme drängen, damit sie mich festhielt. Aber sie wandte sich ab, obwohl ich aufschrie und die Arme nach ihr ausstreckte.
    Nein. Dieses… dieses Ding war nicht meine Mutter. Meine Mutter hätte mich nie im Stich gelassen. Sie hätte mich umarmt und getröstet. Blinzelnd erwachte ich aus meinem verwirrten Zustand.
    » Wer hat sie im Gesicht verletzt? « Ihre Stimme klang kalt, tödlich gefährlich und ganz und gar nicht wie Mom. Gleichzeitig aber nahm ich die Härte in ihren Worten wahr. Diesen Ton kannte ich von den vielen Gelegenheiten, wenn sie mich angeschrien hatte, nachdem ich etwas angestellt hatte. Es war der Ton, den sie kurz vor einer größeren Schimpforgie anschlug. Das wussten Eric und Daniel nicht. Sie kannten meine Mutter nicht so gut wie ich.
    » Was glaubst du denn? « , gab Eric höhnisch zurück.
    Sie drückte mir die kühlen Lippen auf die Stirn und ich kniff die Augen zusammen. Sie war nicht meine Mom. » Ich habe euch beiden ausdrückliche Befehle erteilt. « Sie richtete sich auf, und ihr Blick fiel auf Daniel.
    Ich kam wieder in der Realität an und richtete mich auf die Knie auf. Ich wollte nicht mehr an sie denken, konnte in ihr nicht mehr meine Mom sehen. Da traf ich meine Entscheidung. Zur Höllemit dem Schicksal! Calebs und meine Blicke kreuzten sich, und hinter dem Rücken meiner Mutter nickte ich. » Fertig. Jetzt « , bildete ich lautlos mit den Lippen. Ich konnte nur hoffen, dass er mich verstand.
    » Das war ganz und gar gegen meine Anweisungen. « So lautete ihre einzige Vorwarnung. Über Caleb hinweg sprang sie Daniel an. Die beiden Daimonen krachten zu Boden und schlugen

Weitere Kostenlose Bücher