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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Hand auf den Rücken. » Alex… «
    Ich riss mich von ihm los. Seine Stimme– o Götter!–, seine Stimme verriet alles. Und als ich ihn ansah und den Kummer bemerkte, der sich tief in seine Züge eingegraben hatte, wusste ich es.
    » Da war noch ein zweiter Daimon, Alex. Das weißt du. « Marcus’ Stimme übertönte das Rauschen des Bluts in meinen Ohren.
    » Ja, aber… « Ich erinnerte mich, wie ich durchgedreht war. Schluchzend und wie von Sinnen hatte ich sie geschüttelt und angefleht, sie solle aufwachen. Aber sie hatte sich nicht gerührt.
    Und dann hatte ich draußen jemanden gehört.
    Völlig außer mir hatte ich mich in dem Zimmer verbarrikadiert und mir das Geld geschnappt. Danach verschwamm alles. Ich hatte davonlaufen müssen. Das hatte Mom mir für den Fall eingeschärft, dass so etwas passieren sollte.
    Mein Herz geriet ins Stottern und ließ einen Schlag aus. » Sie… sie hat noch gelebt? Oh… oh, ihr Götter! Ich habe sie im Stich gelassen. « Am liebsten hätte ich über Marcus’ auf Hochglanz polierte Schuhe gekotzt. » Ich habe sie zurückgelassen! Ich hätte ihr helfen können, hätte etwas unternehmen können! «
    » Nein. « Aiden streckte die Hand aus, aber ich wich ihm aus. » Du hättest nichts tun können. «
    » Hat der andere Daimon es getan? « Wütend starrte ich Marcus an. Ich wollte eine Antwort.
    Er nickte. » Das vermuten wir. «
    Ich zitterte. » Nein. Mom ist nicht zum… das ist unmöglich. Ihr irrt euch alle. «
    » Du weißt, wie es dazu gekommen sein könnte, Alexandria. «
    Marcus hatte recht. Die Energie, die der Daimon weitergab, war verunreinigt. Sie wäre vom ersten Moment an süchtig gewesen. Es war eine grausame Art, ein Reinblut umzudrehen und ihm jeden freien Willen zu nehmen.
    Am liebsten hätte ich geschrien und geheult, aber ich redete mir ein, damit klarzukommen. Das Brennen in meinen Augen strafte mich jedoch Lügen. Erneut sprach ich Marcus an. » Sie ist… ein Daimon? «
    Etwas wie Schmerz huschte über seine sonst so stoische Miene. » Ja. «
    Ich fühlte mich wie gefangen in einem Raum voller Fremder. Mein Blick huschte über ihre Gesichter. Lucian schien das Ganze zu langweilen, was erstaunlich war, nachdem er vorhin vor Zuneigung und Unterstützung nur so übergeflossen war. Aiden bewahrte nur mit Mühe eine ausdruckslose Miene. Und Seth… beobachtete mich erwartungsvoll. Wahrscheinlich wartete er darauf, dass ich einen hysterischen Anfall bekam.
    Vielleicht würde sein Wunsch ja erfüllt. Ich stand ganz kurz davor, vollkommen auszurasten.
    Ich schluckte gegen den dicken Klumpen in meiner Kehle an und versuchte mein heftiges Herzklopfen in den Griff zu kriegen. » Woher weißt du das? «
    » Sie ist meine Schwester. Wenn sie tot wäre, würde ich es spüren. «
    » Du könntest dich irren. « In meinem Flüstern lag ein winziger Unterton von Hoffnung. Tot zu sein, war besser als die Alternative. Sobald ein Reinblut in einen Daimon verwandelt worden war, gab es kein Zurück mehr. Keine Macht und alles Flehen halfen da nichts. Das konnten nicht einmal die Götter wieder in Ordnung bringen.
    Marcus schüttelte den Kopf. » Sie ist in Georgia gesehen worden. Kurz bevor wir dich gefunden haben. «
    Ich sah ihm an, dass er litt, vielleicht genauso wie ich. Schließlich war sie seine Schwester gewesen. Marcus war nicht so gefühllos, wie er sich gab.
    Dann schaltete sich der Apollyon ein. » Sie sagten, ihre Mutter sei in Georgia gesehen worden. Haben Sie Alexandria nicht auch in Georgia gefunden? « Seine Stimme hatte einen eigenartigen, beinahe musikalischen Tonfall.
    Langsam wandte ich mich in seine Richtung.
    » Ja. « Aiden zog die dunklen Brauen zusammen.
    Seth schien darüber nachzudenken. » Kommt das niemandem merkwürdig vor? Wäre es möglich, dass ihre Mutter sich an sie erinnert? Dass sie ihr gefolgt ist? «
    Ein merkwürdiger Ausdruck huschte über Marcus’ Gesicht. » Wir sind uns dieser Möglichkeit bewusst. «
    Das klang völlig unsinnig. Wenn Reinblüter umgedreht wurden, war ihnen alles aus ihrem vorherigen Leben gleichgültig. Zumindest glaubten wir das. Andererseits nahm sich niemand die Zeit, Daimonen Fragen zu stellen. Man tötete sie, sobald man sie zu Gesicht bekam. Keine Fragen.
    » Sie glauben, dass ihre Mutter sie wahrnimmt und vielleicht sogar nach ihr sucht? « , fragte Seth.
    » Es wäre möglich, aber sicher sind wir uns nicht. Es hätte auch Zufall sein können, dass sie sich in Georgia aufhielt. « Marcus’ Worte

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