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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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nicht der Schule. Das wusste Misato.
    »Nein, nichts. Mika hat auch nichts gesagt. Ich glaube, die Polizei war noch nicht bei ihr.«
    Nicht lange, und Yasukos Handy klingelte. Das Display zeigte an, dass der Anruf von einem öffentlichen Fernsprecher kam.
    »Ja?«
    »Ich bin’s, Ishigami«, ertönte die gewohnte, leise Stimme. »War heute irgendetwas?«
    »Nein nichts. Auch nicht bei Misato.«
    »Gut. Aber werden Sie bitte nicht leichtsinnig. Die Polizei hat den Verdacht gegen Sie noch nicht fallenlassen. Es könnte durchaus sein, dass sie jetzt Ihr Umfeld unter die Lupe nimmt.«
    »Ich verstehe.«
    »Ist sonst etwas Außergewöhnliches passiert?«
    »Nein«, sagte Yasuko erstaunt. »Ich sagte doch, es war nichts.«
    »Gut. Danke, also bis morgen.« Ishigami legte auf.
    Verwundert legte Yasuko ihr Handy beiseite. Ishigami hatte sich erstaunlich unsicher verhalten. Vielleicht, weil er Kudo gesehen hatte. Bestimmt fragte er sich, wer der Mann war, mit dem sie so vertraulich gesprochen hatte. Deshalb hatte er zum Schluss noch einmal gefragt.
    Yasuko wusste, warum Ishigami ihr und ihrer Tochter half. Sayoko und ihr Mann hatten recht. Er war in sie verliebt.
    Aber was wäre, wenn sie sich mit einem anderen Mann anfreundete? Würde Ishigami sie dann wie bisher unterstützen?
    Vielleicht sollte sie sich lieber nicht mehr mit Kudo treffen. Oder wenigstens so, dass Ishigami nichts davon mitbekam. Bei diesem Gedanken durchflutete sie ein Gefühl von Unsicherheit.
    Wie lange würde das so gehen? Wie lange musste sie sich Ishigamis Blicken entziehen?
    Würde sie keine Beziehung zu einem anderen Mann mehr eingehen dürfen? Wie weit reichte ihre Verpflichtung?

Kapitel 8
     
    Kusanagi vernahm das Quietschen von Turnschuhen und immer wieder ein Knallen wie von kleinen Explosionen. Altvertraute Geräusche.
    Der Kommissar blieb in der Tür zur Tennishalle stehen und spähte hinein. Auf dem Platz, der ihm am nächsten war, schwang Yukawa seinen Schläger. Die Muskulatur seiner Oberschenkel schien nicht mehr so straff wie in seiner Jugend, aber er war noch immer gut in Form. Sein Partner war ein Student. Er spielte ziemlich gut und parierte Yukawas Angriffe mit Geschick. Schließlich entschied er das Spiel für sich. Yukawa setzte sich auf den Boden, lachte trocken und sagte etwas.
    Als er Kusanagi sah, rief er dem Studenten etwas zu und ging mit dem Schläger in der Hand auf seinen Freund zu.
    »Was gibt es denn?«, fragte er.
    Kusanagi wirkte konsterniert. »Das sollte ich dich fragen. Du hast mich doch angerufen.«
    Er hatte Yukawas Nummer auf der Liste der eingegangenen Telefonate auf seinem Handy vorgefunden.
    »Richtig. Deine Mailbox ist angesprungen, aber so wichtig, dass ich eine Nachricht hinterlassen wollte, war es dann doch nicht. Ich dachte, du hast vielleicht zu tun.«
    »Ich war im Kino.«
    »Während der Arbeitszeit? Bei der Polizei müsste man sein.«
    »Ach was, ich habe nur das Alibi von dieser Mutter und ihrer Tochter überprüft. Ich dachte, ich schau mir den Film,den sie gesehen haben, mal an. Um die Glaubwürdigkeit ihrer Aussage besser einschätzen zu können.«
    »Jedenfalls ist so was ein netter Nebeneffekt.«
    »Der Witz ist, es macht überhaupt keinen Spaß, wenn man beruflich ins Kino geht. Hätte ich gewusst, dass du nichts Wichtiges für mich hast, hätte ich mir die Rennerei auch sparen können. Ich war zuerst in deinem Labor, und dort hat man mir gesagt, dass du hier in der Halle bist.«
    »Wollen wir nicht zusammen essen, wenn du schon einmal hier bist? Außerdem habe ich wirklich etwas mit dir zu bereden.« Yukawa schlüpfte aus seinen Turnschuhen in die Straßenschuhe, die er an der Tür abgestellt hatte.
    »Was denn?«
    »Es hat etwas damit zu tun«, sagte Yukawa und setzte sich in Bewegung.
    »Womit?«
    Yukawa blieb stehen und richtete seinen Schläger auf Kusanagi. »Mit dem Kino.«
    Sie gingen in ein Lokal in der Nähe, das es zu Kusanagis Studienzeit noch nicht gegeben hatte, und setzten sich an den hintersten Tisch.
    »Die Verdächtigen behaupten, am 10. März, also am Tag des Mordes, im Kino gewesen zu sein. Die Tochter hat am 12. einer Mitschülerin davon erzählt«, sagte Kusanagi, während er Yukawa Bier einschenkte. »Die Freundin hat mir das gerade bestätigt. Ich habe mir den Film angesehen, um zu sehen, ob alles übereinstimmt.«
    »Gute Ausrede. Und was ist sonst noch bei dem Gespräch mit der Freundin herausgekommen?«
    »Eigentlich nichts. Sie sagt, sie habe nichts Ungewöhnliches

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