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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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waren sie nicht mehr bei mir.«
    Allerdings war Misato vor der Schule befragt worden, aber das brauchte sie ja nicht zu erwähnen, fand Yasuko.
    »Da bin ich ja froh. Die Polizei kann ganz schön hartnäckig sein.«
    »Eigentlich haben sie doch nur ein paar Fragen gestellt«, sagte Yonazawa. »Sie verdächtigen Yasuko doch nicht. Das ist alles nur Routine.«
    »Immerhin gab es einen Mord. Ein Glück, dass Togashi nicht hier aufgetaucht ist, bevor er ermordet wurde. Sonst wäre Yasuko jetzt bestimmt verdächtig.«
    »Hör schon auf mit dem dummen Gerede«, brummte Yonazawa.
    »Das kann man doch alles nicht wissen. Außerdem hat der Kommissar gesagt, Togashi hätte im
Marian
nach Yasuko gefragt. Da hätte er sehr wohl auch hierherkommen können. Ich konnte dem Kommissar sein Misstrauen ansehen.«
    Das
Marian
war der Nachtklub, in dem Yasuko und Sayoko gearbeitet hatten.
    »Kann sein, aber er ist nicht gekommen, also was soll das?«
    »Ich habe ja nur gesagt, es ist gut, dass er nicht gekommen ist. Denn wenn Yasuko ihn nur ein einziges Mal gesehen hätte, würden sie ihr bestimmt ein Loch in den Bauch fragen.«
    »Ja, ja.« Yonazawa drehte sich weg.
    Yasuko fragte sich unbehaglich, was für ein Gesicht die beiden wohl machen würden, wenn sie wüssten, dass Togashi tatsächlich in ihrem Laden gewesen war.
    »Das alles ist sicher ziemlich unangenehm für dich, aber hab Geduld, Yasuko«, sagte Sayoko in aufmunterndem Ton. »Es ist doch ganz klar, dass die Polizei dich befragt. Schließlich war er dein Ex-Mann. Aber wenn sie erst mal herausbekommen, dass du nichts damit zu tun hast, hast du endgültig deine Ruhe. Die Sache mit Togashi hat dich ja noch immer belastet.«
    »Ja, schon.« Yasuko rang sich ein Lächeln ab.
    »Ehrlich gesagt, ich bin froh, dass er tot ist.«
    »Jetzt mach mal halblang«, sagte Yonazawa.
    »Ich sage nur, wie es ist. Du weißt ja nicht, wie Yasuko unter diesem Mann gelitten hat.«
    »Aber du weißt es.«
    »Natürlich war ich nicht dabei, aber Yasuko hat mir einiges erzählt. Um ihm zu entkommen, hat sie ja überhaupt erst im
Marian
angefangen. Mir graust bei dem Gedanken, dass er dort wieder nach ihr gesucht hat. Ich weiß nicht, wer diesen Mann getötet hat, aber ich bin ihm dankbar.«
    Entnervt stand Yonazawa auf und verließ die Küche. Sayoko sah ihm ärgerlich nach und wandte sich dann an Yasuko. »Aber wie das wohl passiert ist? Ob ein Kredithai ihn erledigt hat?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung.« Yasuko zuckte die Achseln.
    »Hoffentlich bist du bald aus der Schusslinie, das ist meine einzige Sorge«, sagte Sayoko rasch und schob sich den Rest ihrer Süßigkeit in den Mund.
    Yasuko ging wieder nach vorn in den Laden. Das Gespräch bedrückte sie. Die Yonazawas hegten nicht den geringsten Argwohn gegen sie. Es tat ihr in der Seele weh, die beiden zu hintergehen. Doch falls sie verhaftet würde, wären die Auswirkungen wahrscheinlich sogar geschäftsschädigend. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als alles für sich zu behalten. Grübelnd fuhr Yasuko mit ihrer Arbeit fort. Ihre Gedanken schweiften ständig ab, aber sie befahl sich, bei der Sache zu bleiben, und konzentrierte sich, so gut sie konnte.
    Es war kurz vor sechs, und der Kundenstrom hatte bereits nachgelassen, als die Tür noch einmal aufging.
    »Guten Abend«, sagte Yasuko mechanisch. Als sie aufsah, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. »Aber wie …?«
    »Hallo, hallo!« Der Mann lachte. Fältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln.
    »Kudo!« Yasuko schlug die Hand vor den Mund. »Was machst du denn hier?«
    »Was soll das heißen? Ich will natürlich ein Bento kaufen. Ihr habt ja eine ganz ordentliche Auswahl«, sagte Kudo und betrachtete die Fotos auf der Karte.
    »Woher weißt du, dass ich hier arbeite? Aus dem
Marian

    »So ungefähr.« Kudo grinste. »Ich war neulich mal wieder dort.«
    Yasuko wandte sich um und rief in die Küche. »Sayoko, schnell, komm mal. Es gibt Neuigkeiten.«
    »Was ist denn los?«, rief Sayoko ein wenig erschrocken.
    Yasuko lachte. »Kudo ist da.«
    »Nein! Kudo …« Sayoko kam sich die Schürze abnehmend aus der Küche. Als sie den Mann im Mantel erkannte, blieb ihr der Mund offen stehen. »Unser lieber Kudo!«
    »Gut seht ihr aus, ihr beide. Wie geht es dir und deinem Mann, Mama-san? Gut, wenn man sich den Laden hier ansieht, oder?«
    »Ja, wir kommen ganz gut zurecht. Aber was führt dich denn hierher?«
    »Ach, ich wollte euch beide bloß mal wiedersehen.« Kudo sah Yasuko an

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